Heulage

Saskia & Facu
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Heulage

Beitrag von Saskia & Facu » Di 22. Okt 2013, 10:18

ok.
hab gestern noch viel recherchiert.
wenn die Gärung richtig abläuft kann es sein, dass in Heulage weniger Zucker drin ist.
Oft aber hat man wohl eine nicht richtig abgelaufene Gärung oder nicht komplett oder wie auch immer man es nennen mag,
dann ist mehr Zucker übrig geblieben. So hab ich es nun verstanden.
Es gibt wohl große Schwankungen. Es muss nicht sein, dass die Heulage die dort verfüttert wird hohen Zucker Anteil hat.
Kann sogar sein, dass sie weniger als Heu hat.
Es kommt auch wohl auf die richtige Herstellung an. Insgesamt wird nur eine Analyse vermutlich aufschluss geben.

Ich bin jetzt am überlegen ob ich das Riskio eingehe. Und ihn erstmal über die restlichen Wintermonate dorthin stelle.
Umziehen würde er erst zu Dezember.
Und vielleicht lassen die sich ja bequatschen, dass sie auch Heu anbieten. Dafür wäre ich ja auch bereit mehr zu bezahlen.
Kostentechnisch liegt der Offenstall deutlich unter der Boxenhaltung jetzt.
(Im Moment zahle ich 280 mit stundenweiser Winterwiese. Der Offenstall liegt bei 160. Dafür muss man selber misten usw.)

kelte
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Re: Andalusier Wallach, 10 Jahre | Typische Problemchen

Beitrag von kelte » Di 22. Okt 2013, 14:47

Servus!

Das für mich größte Problem mit Heulage ist nicht deren Inhalt, sondern der tiefe pH-Wert. Sie übersäuern längerfristig den gesamten Verdauungsaparat. Die Magensäure greift dann die Schleimhäute an und es können dadurch gröbere Probleme auftreten, wie z.B. Magengeschwüre, Fehlgärungen, zerstörte Bakterien, behinderte Nährstoffabsobtion, usw.

Grüße

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Re: Andalusier Wallach, 10 Jahre | Typische Problemchen

Beitrag von Yvonne » Di 22. Okt 2013, 16:17

kelte hat geschrieben:Servus!

Das für mich größte Problem mit Heulage ist nicht deren Inhalt, sondern der tiefe pH-Wert. Sie übersäuern längerfristig den gesamten Verdauungsaparat. Die Magensäure greift dann die Schleimhäute an und es können dadurch gröbere Probleme auftreten, wie z.B. Magengeschwüre, Fehlgärungen, zerstörte Bakterien, behinderte Nährstoffabsobtion, usw.

Grüße
Wir hatten damals auch richtig gute extra für Pferde gemachte Heulage.
Die war sehr trocken und teilweise optisch kaum von Heu zu unterscheiden. Roch immer gut leicht "Sauerkrautig" und wurde immer schnell verfüttert...die Stallbesi war/ist da wirklich gewissenhaft und "schwäbisch" genau ;) ich kann den Stall auch nur empfehlen...für uns ging es aber aus mehreren Gründen nicht...

Meiner ist sehr fett/aufgeschwämmt geworden, bekam trotz langsamen anfütterns Verdauungs und Leberprobleme.
Er baute Muskelmasse ab und Fett auf usw...er sah grausig aus nach dem Jahr in dem Stall :/

http://www.dr-susanne-weyrauch.de/gesun ... %A4ulnis-0

kelte
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Re: Andalusier Wallach, 10 Jahre | Typische Problemchen

Beitrag von kelte » Di 22. Okt 2013, 17:29

Typisches Beispiel!

Die Darmschleimhaut wurde geschädigt und das Pferd konnte keine Nährstoffe, Mineralien, usw aufnehmen.

Ein Gschichtl:
Als man im asiatischen Raum das Verfahren entdeckte um Reis zu schälen, begann man auch die Häftlinge (welche hauptsächlich nur Reis bekamen) damit zu ernähren. Da aber die Vitamine und Mineralien in der Schale sind (wusste man damals noch nicht), wurden die Gefangenen im Laufe der Zeit immer "aufgeschwämmter", die Muskelmasse nahm ab und die gesamte Gesundheit litt.

Grüße

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Re: Andalusier Wallach, 10 Jahre | Typische Problemchen

Beitrag von Yvonne » Mi 23. Okt 2013, 11:04

Fühlig wurde er zu der Zeit auch "plötzlich" was er vorher NIE war!! Fällt mir gerade nur der Vollständigkeit halber ein ;)

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Re: Andalusier Wallach, 10 Jahre | Typische Problemchen

Beitrag von Mascha » Mi 23. Okt 2013, 12:06

Das mit dem Übersäuern durch Heulage muss mir nochmal jemand erklären. Ich meine, das Milieu im Magen ist doch eh x-mal saurer als jedes Futter, das gefüttert wird. Diese Säure wird dann im weiteren Verlauf der Verdauung neutralisiert. Warum sollte da ausgerechnet der geringe zusätzliche Säureanteil, den die Heulage mitbringt nicht mitgepuffert werden.

Mein Pony hat unter Magenproblemen gelitten und sie hat Heulage immer vorgezogen gegenüber Heu. Die Magenprobleme sind auch während der Heulagefütterung verschwunden, nachdem die Haltung umgestellt wurde.

Das vielbeschworene Übersäuern eines Organismus kommt meines Wissens auch nicht daher, dass saure Lebensmittel oder Futter konsumiert werden. Die Übersäuerung entsteht dadurch, wie bestimmte Substanzen verstoffwechselt werden. Stoffwechslprodukte, die dabei entstehen übersäuern den Körper. Ob die zugeführte Substanz selber sauer ist oder nicht, spielt eigentlich gar keine Rolle. Es gibt sogar Lebensmittel die sauer schmecken aber basisch auf den Körper wirken (meines Wissens nach z.B. verschiedenes Obst).

Ich habe da nur so ein Halbwissen, kann auch alles falsch sein. Also korrigiert mich bitte, wenn ich falsch liege.
Viele Grüße, Mascha
Alles, was ich an Beurteilungen abgebe, basiert auf dem Material, das mir dafür zur Verfügung gestellt wurde. Natürlich müsste man für eine vollständige, seriöse Beurteilung der Hufe das Pferd live und in Bewegung sehen.

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Re: Andalusier Wallach, 10 Jahre | Typische Problemchen

Beitrag von Saskia & Facu » Mi 23. Okt 2013, 12:19

hmm. vielleicht weil das zusätzlich saure Futter nicht ausreichend neutralisiert werden kann?
ist ne gute Frage. Hab jetzt einiges gelesen und es taucht immer wieder auf. dabei findet man aber überall was anderes ...
im distanzforum gibts dazu ein Beitrag wo ich eben auch nochmal geschrieben hab.
dort wurden u.a. z.B. Schüssler Salze als ausgleich vorgeschlagen.
aber auch da scheinen die Erfahrungen mit Heulage in zwei Richtungen zu gehen. Bei dem einen Teil keine Probleme,
beim anderen wiederum Probleme u.a. mit Muskelverspannung etc.

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Re: Andalusier Wallach, 10 Jahre | Typische Problemchen

Beitrag von kelte » Mi 23. Okt 2013, 15:10

Der pH von Heulage ist mit etwa 3 bis 3,5 niedriger als der natürliche pH des Magens. Probleme ergeben sich allerdings meist nicht im Magen, sonder im Darm in welchen dieses saure Futter weitertransportiert wird und der kann mit solch niedrigen Werten absolut nicht umgehen. Im besten Fall sterben nur die Rauhfaser verarbeitenden Bakterienstämme ab, im schlimmsten Fall wird die Darmschleimhaut angegriffen.

Grüße

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Re: Andalusier Wallach, 10 Jahre | Typische Problemchen

Beitrag von Yvonne » Mi 23. Okt 2013, 16:30

Es ist denke ich sehr individuell....
Ich habe ein Kundenpferd (Distanzaraber, die ist auch im Distanzforum vermutlich hast du da auch von ihr gelesen ;) )
der bekam richtig üble Muskelverspannungen und dicke Füße von Heulage. Die hat damals dann beinahe fluchtartig den Stall verlassen als die sich geweigert haben ihrem Pferd keine Heulage zu füttern...
Auch schonmal nen Wink an Martin ;) das Pferd lernt er kennen bei einem der Kurse im November ;)

In den Stall aus dem ich dann gegangen bin, haben es ja auch einige Pferde problemlos vertragen (interessanterweise auch ein Pferd mit Magenproblemen, hat sich dort super erholt)

Ich denke halt bei "leichtfuttrige Spezialrassen" wäre ich eher vorsichtig...

Saskia & Facu
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Re: Andalusier Wallach, 10 Jahre | Typische Problemchen

Beitrag von Saskia & Facu » Mi 23. Okt 2013, 17:04

im Distanzforum war einer der letzten Beiträge, dass die Säure bei Aufnahme von andrem Futter ausgeglichen wird.
u.a. durch Stroh und Luzerne. Bentonit wäre auch eine Möglichkeit dies auszugleichen.

also die Entscheidung steht eigentlich. ich werd es versuchen.
vielleicht kann ich durch Luzerne oder Bentonit wirklich was ausgleichen?
Hab mich nunmal genau wie Eva gegen Gitterstäbe und für Bewegung entschieden.

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