Heulage

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Pferdefreund
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Re: Andalusier Wallach, 10 Jahre | Typische Problemchen

Beitrag von Pferdefreund » Mi 23. Okt 2013, 18:15

ich habe noch keine eigene Erfahrung mit Heulage gemacht und meine Biochemie Vorlesungen sind lange her. Was ich meine zu wissen ist

1) dass es im Magen Bereiche gibt, die sehr viel sauerer sind als PH von 3, eher in Richtung PH=1
2) Dass bei der Heulage nicht die "Saeure" das Problem ist, sondern eher der u.U. hohe Proteingehalt (http://www.reitsport-versand-hoener.de/ ... erung.html). Dieser haengt aber nicht mit der Heulage an sich zusammen, sondern dem Schnitt, dem Zeitpunkt wann das Gras geerntet wird. Der ist bei der Heulage oft frueher, da man vom Wetter unabhaengiger ist, damit ist das Gras blattreicher und hoeher im Protein Gehalt (alerdings auch niedriger im Zucker). Der Proteinanteil in der Heulage, sowie im Heu laesst sich auch ganz leicht bestimmen. Und Heulage, die einen recht grossen Anteil von "ausgereiftem" Gras beinhaltet (mit vielen Staengeln und Samen z.B.) ist sehr viel geringer im Proteingehalt als junges Gras mit hohem Blattanteil. Es fuehrt also auch bei der Heulage, wie beim Heu, kein Weg an der Analyse vorbei. Eine Heulage mit einem Proteingehalt von <12% ist sicher viel besser vertraeglich als eine mit 16%. Ideal waere so was um die 10% fuer Pferde die nicht arbeiten.

Das ist mal so meine eher Laienmeinung. Ich wuerde es mal auf jeden Fall mal auf eine genauere Beurteilung der Heulage ankommen lassen, die dort gefuettert wird, bevor ich das kategorisch ablehnen wuerde.

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Voegelchen
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Re: Andalusier Wallach, 10 Jahre | Typische Problemchen

Beitrag von Voegelchen » Mi 23. Okt 2013, 18:51

kelte hat geschrieben:Der pH von Heulage ist mit etwa 3 bis 3,5 niedriger als der natürliche pH des Magens. Probleme ergeben sich allerdings meist nicht im Magen, sonder im Darm in welchen dieses saure Futter weitertransportiert wird und der kann mit solch niedrigen Werten absolut nicht umgehen. Im besten Fall sterben nur die Rauhfaser verarbeitenden Bakterienstämme ab, im schlimmsten Fall wird die Darmschleimhaut angegriffen.

Grüße
Mit Verlaub, das ist Quatsch. Im Eingangsbereich liegt der pH im Pferdemagen bei ca. 5,5 im hinteren Bereich bei 2-3.
Studien haben gezeigt, dass der Chymus (Nahrungsbrei) am Magenausgang bei reiner Heufütterung ca. pH 3 hat. Bei reiner Kraftfuttergabe übrigens 5-6, was schlecht ist, da dabei die "bösen" Bakterien nicht ausreichend abgetötet werden.
Im Dünndarm wird durch das Pankreassekret Bikarbonat zugeführt, welches die Säuren puffert, nicht eher!
Wir lernen und lernen und lernen ....

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Re: Andalusier Wallach, 10 Jahre | Typische Problemchen

Beitrag von Saskia & Facu » Mi 23. Okt 2013, 20:25

wenn die Problematik im Eiweißgehalt liegt,
dann wäre Luzerne doch genau das falsche ( also jetzt nach der Theorie des ausgleichens)
ist Luzerne nicht sehr eiweißreich?

ich glaub der Artikel war von 2000 oder?

kelte
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Re: Andalusier Wallach, 10 Jahre | Typische Problemchen

Beitrag von kelte » Do 24. Okt 2013, 20:48

@ voegelchen

Ist es möglich diese Untersuchung hier zu verlinken? Sie entspricht so gar nicht dem, was ich bis her darüber gelesen habe.

Grüße

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Re: Andalusier Wallach, 10 Jahre | Typische Problemchen

Beitrag von Voegelchen » Do 24. Okt 2013, 21:24

http://www.dai-shodan.de/Verdauung-Pferd.html
Bei Iwest "der Magen sieht rot" steht relativ weit hinten, dass der Magensaft pH 1-2 hat.
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Re: Andalusier Wallach, 10 Jahre | Typische Problemchen

Beitrag von kelte » Fr 25. Okt 2013, 07:49

Servus!

Das der pH des Magens 2,5 hat, ist mir klar, aber das Heulage den Darm NICHT übersäuert wäre mir neu.

Wenn fast pH neutrales Heu mit dem Magensaft vermischt wir, dann kommt am Ende doch weniger Säure zusammen, als wenn sich hochsaure Heulage mit Magensäure vermischt und dann in den Dünndarm wandert, der fast pH neutral ist.

Steht sogar in der von dir angeführten "Untersuchung". Heu (etwa neutral)kommt in den Magen (2,5 pH) und beim verlassen hat das Ganze rund 3. Und jetzt überschlage das mal mit Heulage, die anstelle von pH7, pH3 hat.

Gleich nach dem Magen wird im Dünndarm dann so vie Natriumbikarbonat zugesetzt, daß die Säure gepuffert wird. Viel Säure - und somit ist auch viel Pufferung nötig und bald sind die körpereigenen Reseven aufgebraucht, der Körper übersäuert.

Findest du immer noch, daß das Quatsch ist, wie du so lieblich ausgedrückt hats?

Grüße

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Re: Andalusier Wallach, 10 Jahre | Typische Problemchen

Beitrag von Annette » Fr 25. Okt 2013, 08:21

Kann man das nicht einfach feststellen, indem man den Säuregehalt von den Äppeln mit diesen Streifen prüft?
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Re: Andalusier Wallach, 10 Jahre | Typische Problemchen

Beitrag von kelte » Fr 25. Okt 2013, 08:36

Schwer möglich, da die Äpfel ja schon aus dem neutralisiertem Gemisch bestehen und meist knapp unter pH neutral liegen.
Erst wenn die Natriumbikarbonatreseven aufgebraucht sind, würden die Äpfel saurer sein. Aber wenn das geschehen würde, dann sieht man das ganz ohne Äpfel zu messen, das Pferd wäre steif vor Muskelübersäuerung.

Grüße

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Re: Andalusier Wallach, 10 Jahre | Typische Problemchen

Beitrag von TinaH » Fr 25. Okt 2013, 08:37

Ne, Azidose diagnostiziert man eigentlich nur über ne Blutgasanalyse:
http://de.wikipedia.org/wiki/Azidose
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Re: Andalusier Wallach, 10 Jahre | Typische Problemchen

Beitrag von TinaH » Fr 25. Okt 2013, 08:39

Säurewerte:
pH-Werte, also Säuregrad:

• Magen vorne etwa 5,5

• Magen hinten bis 2,5

• Zwölffingerdarm und Dünndarm ca. 7,5 (basisch)

• Blinddarm und Dickdarm 7,1 bis 7,3 (basisch)

• Kot etwa 7

(Quelle: http://www.heunetz.de/verdauung-ernaehrung-pferd)
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