Weide/Gras und Fühligkeit

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Manuela
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Re: Weide/Gras und Fühligkeit

Beitrag von Manuela » Fr 7. Okt 2011, 20:14

:twisted: gestern standen die Pferde von morgens bis späten Nachmittag auf der Wiese.Supi! Heut sind bei meinem Hoppa beide Vorderbeine angelaufen.Ob er fühlig geht hab ich nicht getestet...es regnete hier aus Eimern...Wozu sage ich meiner Freundin,das er nicht solange auf Gras soll und auch nicht soviel haben soll??? Warum stellt man sie dann schon morgens auf die Wiese und steckt ein extragroßes Stück Gras nach und schmeißt KEIN fitzel Heu hin? Spreche ich ne Sprache,die sie nicht kennt? Ich könnt grad echt platzen.Ihr Glück,das sie dieses WE nicht da ist... :twisted:
Lg Manuela
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Re: Weide/Gras und Fühligkeit

Beitrag von Pat » Fr 7. Okt 2011, 20:20

Schau morgen mal, wie er läuft. Und wenn es einigermaßen geht, dann geh so 2 - 17 Stunden ;) ins Gelände. Das baut die Überschüße ab. Aber nur, wenn er schmerzfrei ist und vorsichtshalber mit Schuhen. :romance-caress:

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Manuela
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Re: Weide/Gras und Fühligkeit

Beitrag von Manuela » Fr 7. Okt 2011, 20:24

Jep wird gemacht ;)
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Re: Weide/Gras und Fühligkeit

Beitrag von Lesley » Fr 7. Okt 2011, 20:38

Ach Mensch, so ein Mist.... :(
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Re: Weide/Gras und Fühligkeit

Beitrag von FraukeBF » Sa 8. Okt 2011, 07:36

Mann, Mann, tut mir auch leid. Wann begreifen die Leute endlich, wie wichtig es für manche Pferde ist konsequente Weidezeiten einzuhalten und das das berühmte "Ist ja nur einmal, wird schon nicht schaden...." in diesem Falle einfach nicht funktioniert.

Gestern kam eine Bekannte mit ihrem Pferd aus der Klinik und erzählte mir, der Arzt ließe momentan kein Pferd mit Lahmheit ohne Aufnahme der Zehe aus der Klinik. Er habe die ganze Klinik voller Rehepatienten, dieses Jahr sei regelrecht die Pest.
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Re: Weide/Gras und Fühligkeit

Beitrag von Silke & Abai » Sa 8. Okt 2011, 08:04

Eine interessante Beobachtung möchte ich her noch beisteuern. Abai steht ja im Offenstall mit angrenzender Wiese. Er kennt es nicht anders, als dass im Sommer immer die Wiese auf ist, aber auch immer Heu zur freien Verfügung auf dem Paddock ist. Ich bin im Sommer oft den ganzen Tag im Stall, abends grillen wir dort oft und sitzen lange zusammen. Er steht selten länger als 2h auf der Wiese, dann geht es spätestens zum Heu. Nun stand er ja leider mit einer Rehestute zusammen, also war der Offenstall mittels Litze halbiert und die Stute kam nur stundenweise mit Maulkorb auf die Wiese und interessierte sich dann natürlich nur für "ESSEN" und nicht für Fellpflege oder Sozialkontakte. Nun konnte ich innerhalb des Stalles in einen anderen Offenstall wechseln und dort steht Abai mit einem Quarter zusammen, der auch Heu ad. lib. darf. Die Vorbewohner haben die Wiese echt bis auf die unterste Grasnarbe abgeweidet, das sieht mehr nach englischem Rasen aus. Da wir im Moment dort umbauen, bin ich seit fast 14 Tagen täglich 10 Stunden vor Ort. Wir öffnen den Pferden für diese 10 Stunden die Wiese. Aber: Abai geht kaum mal für ne halbe Stunde drauf. Heu gibt es aufgrund des Heumangels im Moment nur aus Raufen mit Gitter drauf, da ist Heu ergattern also echte Arbeit, trotzdem steht Abai fast die ganze Zeit am Heu. Mal geht er auf die Wiese, nimmt mal da ein Grasspitzchen, dort eins, das dauert aber meist nur 10min, dann wandert er wieder aufs Paddock. Oft steht er auch dösend in der Ecke.

Ich glaube, dass Pferde, die immer die Wahl haben, ein sehr gutes Gespür entwickeln können, was ihnen gut tut. Abai mit seinen Magenprobs frisst z.B. sehr wenig Heu, wenn wir sehr verholztes Heu haben. Ist der nächste Ballen besser, frisst er davon dann besonders viel. Leider hört man immer wieder, dass Pferde, die lange Hunger leiden mussten, dieses gesunde Maß nicht mehr finden und einfach immer weiter stopfen. Schade, was der Mensch mit der Natur des Tieres macht. Die Natur hat es sicher so eingerichtet, dass ein Pferd weiß, was gut für es ist. Abai lässt an ungesundem Unkraut definitiv alles links liegen.
Viele Grüße

Silke

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Re: Weide/Gras und Fühligkeit

Beitrag von FraukeBF » Mo 16. Jan 2012, 16:49

Ich kann gerade wieder wie jeden Winter am lebenden Objekt feststellen, wie wichtig die Fütterung für belastbare Hufe ist, insbesondere bei Pferden, die auf Kohlehydrate jeder Art empfindlich reagieren.

Gestern bin ich nahezu 1,5 Std barhuf über unsere heftigen Böden geschrubbt ( fast nur grobe Bahnschotter- Waldwege, teils dick aufgeschüttet, teils im festen Untergrund eingearbeitet, so dass die Spitzen richtig fies rausstehen, etwas feiner Schotter, etwas Matsch mit bis zu Kindskopfs großen Steinen ) fast ohne auch nur kleine Taktunreinheiten feststellen zu können. Mein Pony lief wie die Pest, superschön. Er bekommt aber auch nur Heu + Minimalmenge Stärke-und Getreidefreies Krafu für die Mineralien + 40ml Reiskeimöl.

Mir graut schon vor dem Beginn der Weidezeit. Ganz drin lassen kann ich ihn nicht, also geht er nur max 5 Std mit Fressbremse raus, den Rest Bewegungsprogramm und Paddock, nachts Box mit Heu und trotzdem werde ich wieder vom ersten Grashalm ab mit Fühligkeit zu kämpfen haben.

Ich muss nochmal mit den anderen und vor allem unserer Verpächterin sprechen, ob wir nicht doch einen zusätzlichen Paddock mit Racetrack zum Wasser auf der Weide bauen, wo wir Heu zufüttern und die Pferde nur kurz auf die Weide lassen können.
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Re: Weide/Gras und Fühligkeit

Beitrag von Cate » Mo 16. Jan 2012, 21:13

Unsere waren jetzt bei dem Frost natürlich auch draußen - die Rehestute mit Maulkorb - und ich beobachte aber genau das Gleiche wie Silke. Die Pferde gehen auf die Weide, müssen da mal rennen und bocken, sich wälzen, knabbern und dann marschieren sie paar- oder trüppchenweise wieder vor zum Auslauf, Heu fressen. Das Muster wiederholt sich etwa alle 2 Stunden, wobei da etwa 30 Minuten Weide, 60 Minuten Heufressen und 30 Minuten dösen und in-der-Gegend-rumgucken dabei sind.
Trotzdem geht meine Rehestute nur mit Maulkorb raus, Gras erwischt sie dann nur einzelene Hälmchen, Heufressen geht aber gut - zumindest, wenn ich nicht gucke, gucke ich hin, leidet sie schrecklich ... :D
Was wir sehen, hängt hauptsächlich davon ab, wonach wir suchen - Sir John Lubbock

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Re: Weide/Gras und Fühligkeit

Beitrag von Mascha » Mo 16. Jan 2012, 23:18

Ich glaub mittlerweile auch, dass mein Pony doch durch Gras fühlig geworden ist. Das war zwar früher nicht der Fall, darum bin ich erst nicht davon ausgegangen, aber sie ist ja auch nicht mehr die Jüngste. Im Sommer war sie echt fühlig zeitweise, jetzt will sie wieder über groben Schotter galoppieren. Objektiv gesehen war mein Pony zwar auch im Sommer deutlich weniger fühlig als alle anderen Pferde am Stall, aber für ihre Verhältnisse trotzdem schlimm. Nächsten Sommer geht es nur noch mit Fressbremse raus. Ich werd dann sicher als Tierquäler bezeichnet, weil das Pony eh schon zu dünn ist, aber es geht ihr einfach besser, wenn sie ohne Fühligkeit laufen kann, das merkt man ihr deutlich an.
Viele Grüße, Mascha
Alles, was ich an Beurteilungen abgebe, basiert auf dem Material, das mir dafür zur Verfügung gestellt wurde. Natürlich müsste man für eine vollständige, seriöse Beurteilung der Hufe das Pferd live und in Bewegung sehen.

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Re: Weide/Gras und Fühligkeit

Beitrag von SilentDee » Do 19. Jan 2012, 12:33

Ja, unsere haben auch tagsüber die eine Koppel am Paddock dran offen. Sie fressen die ganze Nacht lang gutes Heu, tagsüber, ohne großen Hunger gehen sie raus, toben, wälzen sich, knabbern begeistert Gras, gehen wieder in den Paddock nach oben zum Raufutterfreßplatz und fressen Heu, marschieren zwischendurch zur Siesta geschlossen wieder auf die Koppel... Nachmittags sind sie schon wieder oben.

Da sie alle nur eine Alibi-Portion bekommen an KraFu, damit sie das Mineral oder Kräuter oder so aufnehmen haben sie natürlich einen immensen Heuverbrauch (da die blöden Pferde natürlich auch mal Heu raus aus den Raufen schmeissen und drüber pinkeln... :evil: (haben jetzt die Heunetze zum drüberlegen bestellt, aber wir wollen nicht die Heuaufnahmemenge einschränken... die regeln das selbst, einer ist sogar eher zu dünn (immer, braucht mehr Energie) )
Aber das Geld, was man für KraFt ausgeben würde, wenn man das vermehrt geben würde, kann man ja auch gut in heu investieren, was? Ist eh gesünder!

Sie gehen nicht fühlig, haben keine angelaufenen Beine.

Gras macht echt viel aus, leider hält sich hartnäckig die Idee, dass reine Weidehaltung das beste ist, was man einem Pferd "antun" kann.

Wäre es wohl auch, wenn es echte Pferdelandschaft wäre und keine solchen KH-reichen Hochleistungsgräser.

Habe übrigens auch einen Zusammenhang mit Fühligkeit und Kotwasser festgestellt, was öfters zur Weidezeit vorkommt. Viele Pferde haben eh zu weichen Kot, beobachte ich im Gelände immer wieder, was da für Haufen herumliegen, das würde mich schon nachdenklich machen.

Lieben Gruß

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