Weide/Gras und Fühligkeit

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Pat
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Weide/Gras und Fühligkeit

Beitrag von Pat » Mi 5. Okt 2011, 07:23

Anmerkung Mod: Ich habe die Diskussion um Weide und Fühligkeit aus dem Thema Doku-Barhufumstellung nach 10 Jahren Eisen abgetrennt.


Na, dann kann der wilde Sheekh ja wieder geritten werden.... :D

Bisschen off topic:
Hab jetzt übrigens Rückmeldung von der anderen Besitzerin eines seit einiger Zeit stockelahmen Pferdes, dass, als sie es vom Gras nahm eine 90% Besserung hatte. Die ursprüngliche Diagnose "Hufrolle" hat alle Behandler einschließlich der glorreichen Hufbearbeiterin :whistle: auf die falsche Fährte gelockt.
Eine Frau, die Tierkommunikation betreibt, hat dann heraus bekommen, dass sich das Pferd mehr Schutz unter den Hufen wünscht. Also kam Tante Patty mit luffigen Beschlägen angeschossen... :) (zu den vorhanden Marquis-Hufschuhen sagte das Pferd: "Gibt's die auch in bequem?" :lol: ) Ein kurzer Klopftest am Huf (Beschlag auflegen und mit Hammer draufklopfen) zeigte an beiden Hufen eine Schmerzreaktion. Das ist eigentlich immer ein Zeichen einer empfindlichen Lederhaut. Das Pferd wurde natürlich nicht beschlagen, sondern vom Gras genommen und war nach 2 (!) Tage bereits deutlich besser.

Apropos Tierkommunikation: Ich bin da ja eher skeptisch.... :? Aber hier ging das schon in die richtige Richtung.

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Lesley
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Weide/Gras und Fühligkeit

Beitrag von Lesley » Mi 5. Okt 2011, 08:54

Ich glaube ja auch nicht so an TK, aber habe auch schon Beispiele erlebt, wo das stimmte. :shock:
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Andrea&Atila
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Re: Doku-Barhufumstellung nach 10 Jahren Eisen

Beitrag von Andrea&Atila » Mi 5. Okt 2011, 09:42

Naja, die Aussage, dass ein lahmes Pferd mehr Hufschutz möchte, ist ja jetzt keine sehr tiefgreifende Kommunikation. :lol:

Aber egal, die gleiche Problematik hatte ich diesen Sommer mit meiner kleinen Stute. Da hat es gereicht, die Grasmenge mit Freßkorb zu reduzieren. Darauf muß man aber auch erstmal kommen, ich dachte auch erst an Sehne, Überanstrengung etc., da ich sie gerade etwas mehr ins Training genommen hatte und sie auf einem (für sie) anstrengenden Wanderritt mit war.

Und wir haben auch Portionsweide, überständiges Gras etc. Also alles was die Fachleute so für gut befinden, nur für's Pferd war es nicht gut genug.

Ist echt irre, was das Gras da mit den Pferden macht. Muß aber auch eindeutig genetisch veranlagt sein. Mit gleichen Futter stehen noch 3 weitere Pferde bei uns, die haben gar keine Probleme. Überfressen sich aber auch nicht so wie die Stute.
Prüfen Sie hier getätigte Hinweise zu Bildern vor dem Ansetzen des Werkzeuges genauestens vor Ort oder fragen Sie einen fähigen Hufmenschen.

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FraukeBF
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Re: Doku-Barhufumstellung nach 10 Jahren Eisen

Beitrag von FraukeBF » Mi 5. Okt 2011, 11:38

Wir haben jetzt mit dem Wetterwechsel auch wieder Probleme bekommen und das trotz Fressbremse und reduziertem Weidegang.

Ich habe den Eindruck, dass bei empfindlichen Pferden schon eine halbe Stunde zuviel oder etwas zu frühes Rausbringen auf die Weide nach einer kühlen Nacht ausreicht, um eine Fühligkeit zu provozieren, die sich bei uns auch nicht durch Hufschuhe verbessern lässt. Er drängelt dann auch mit Schuhen an den weicheren Rand, während er im Hochsommer und Winter teilweise ohne Schuhe über unsere schotterverseuchten Strecken geritten werden konnte.

Das glaubt einem aber leider kaum jemand.
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Re: Doku-Barhufumstellung nach 10 Jahren Eisen

Beitrag von Lesley » Mi 5. Okt 2011, 12:39

FraukeF hat geschrieben:Das glaubt einem aber leider kaum jemand.
Fühligkeit wird ja leider immer noch viel zu wenig ernst genommen. :(
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Re: Doku-Barhufumstellung nach 10 Jahren Eisen

Beitrag von Pat » Mi 5. Okt 2011, 14:35

Sehr spannende Erkenntnisse!
Vielleicht sollten wir das in einem extra Thread unterbringen, sonst geht das alles irgenwie unter.

Doro?

DORO !!!!

:mrgreen:

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Re: Doku-Barhufumstellung nach 10 Jahren Eisen

Beitrag von Lesley » Mi 5. Okt 2011, 15:51

Pat hat geschrieben:Sehr spannende Erkenntnisse!
Vielleicht sollten wir das in einem extra Thread unterbringen, sonst geht das alles irgenwie unter.

Doro?

DORO !!!!

:mrgreen:
Erledigt.
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Re: Weide/Gras und Fühligkeit

Beitrag von Manuela » Mi 5. Okt 2011, 21:03

Pferde stehen weiterhin auf Paddockähnlicher Wiese mit Heu.allerdings nur nachmittags oder manchmal auch mittags schon.Je nachdem,wie wir Zeit haben (arbeitstechnisch).Nachts kommen sie mit nur Heu in den Paddock.
Sheekh lief heut gut.Hatte ihn noch mal longiert und danach noch ne halbe Stunde geritten.War alles okay.Kein lahmen mehr...
Die Wiese hat sich für dieses Jahr dann eh bald erledigt.Wir haben nicht mehr so viel.Kriegen nur jeden Tag ne Mini Portion.
Vergleich: den ganzen Sommer haben wir ca. 1-2m nachgesteckt,je nach größe der Wiese.Jetzt stecken wir nur noch 50 cm und die Wiese ist sehr schmal .Denke das kann erst mal so weitergehen...
So mal sehen was er sich als nächstes einfallen läßt :lol:
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Re: Weide/Gras und Fühligkeit

Beitrag von Voegelchen » Do 6. Okt 2011, 12:26

Keine Ahnung, ob meine Erfahrungen wirklich dazu beitragen, aber ich berichte mal, weil ich ja nun schon zwei Sommer jeweils eine Barhufumstellung beim gleichen Pferd hatte... :doh:

Im Sommer 2010 wurden die Pferde im April angeweidet (von 5 Minuten bis ca. 6 h) und dann in der ersten Mai-Woche auf die Sommerkoppel geschickt. Zu der Zeit stand dort das Gras ca. 60 cm hoch. Die Pferde blieben bis Ende September dort und hatten im Juli und August derbe Hungerstrecken, da sporadisch Stroh, sonst nichts Rauhfutterartiges zugegeben wurde. Die Weide bestand zu 50% aus Geilstellen (vor allem Ampfer und Brennnesseln), das "Futter" war zu dem von Schachtelhalm und Hahnenfuß durchzogen, was bei akutem Hunger alles mitgefressen wurde. Meiner war sehr sehr lange fühlig, fühliger, als er angesichts der Hufe sein dürfte (Aussage Martin). Erst ium September wurde es besser, als endlich Heulageballen auf die Weide gestellt wurden.

In diesem Jahr (anderer Stall) haben die Pferde viel Weide, sie fressen auch kurzes Gras, müssen sie aber nicht zur Hungerdeckung (zum langen Gras läuft man 600m). Zudem ist immer Futterstroh und Heu/trockene Heulage da. Im Moment bekommen sie frischen Grasschnitt von der Mähwiese gegenüber (jeden Abend einen kleinen Anhänger voll). Davon fressen sie was lecker ist, der Rest bleibt liegen. Danach haben wir nochmal für ca. 4-6 Wochen Weidefläche mit jetzt 15 cm hohem Gras... Meiner ist im April da eingezogen, durch Eingliederung noch weiterer 5 Pferde hat die richtige Weidesaison verhältnismäßig spät angefangen. Ende April hab ich den Beschlag abgenommen, da ging es erst noch ganz gut, Mitte Mai hatte ich einen "schlechten" Hufbearbeiter dran, von dessen Behandlung er ca. 8 Wochen Erholung brauchte. Obwohl die Pferde jetzt noch ne Menge Gras (kurzes an der Erde und langen Frisch-Schnitt) fressen geht es meinem Huftechnisch sehr gut (Gammelt wieder von Nässe, aber läuft gut!). Aber unsere Pferde haben nie Hunger, da sie wirklich ausreichend Futter da haben. Nur, wenn ich mehr als zwei Stunden reite geht er mal gierig ans Rauhfutter. ;-)
Wir lernen und lernen und lernen ....

Neuigkeiten vom Krummbein hier: https://picasaweb.google.com/101126478638499918145

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Re: Weide/Gras und Fühligkeit

Beitrag von charlsey » Do 6. Okt 2011, 12:54

das mit dem hunger ist sehr interessant. der hunger selber ist ja auch stress für die pferde und auf stress reagiert das pferd auch mit cortisolausschüttung. löst cortisol nicht auch direkt Rehe aus oder geht es den "umweg" über die magenschleimhautentzündung?

meine erfahrungen sind die, dass suela im winter bei heulage und gitterstein paddock nahezu schotterfest wird, im frühjahr mit anweidung jedoch innerhalb einiger tage fühlig wird. hat sich die darmflora umgestellt, wird's etwas besser - aber so richtig gut nie. ist aber auch stark vom wetter abhängig. unsere stehen 24h draußen. ist für mich eine gratwanderung... die besitzer sind erst seit diesem jahr sensibilisiert, dass sie einsehen könnten, dass weniger wiese mehr ist. ist aber immer noch ein problem.

jetzt hatten die pferde 2 weiden zur verfügung: eine abgefressene für die dickerchen (ist meine auch eher) und eine nachgewachsene. dort hab ich die ersten tage immer nur stundeweise fressen lassen, doch dann überkamen mich massive bedenken, sie weiter auf der sehr abgenagten weide zu lassen, da ich immer noch denke, besser fettes gras als abgenagtes, wo die jungen spitzen schon hilfe schreien, wenn sie aus dem boden kommen. meine angst vor rehe ist auf der kurzen weide also größer. das mehr an futter versuche ich durch mehr an arbeit zu kompensieren.
Viele Grüsse,

Claudia

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