Fremdfütterung

saskia
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Re: Fremdfütterung

Beitrag von saskia » Mo 9. Dez 2013, 11:43

Mit einer Anzeige ist das leider nicht so einfach. Man kann versuchen, damit zu drohen, aber wenn das ignoriert wird, ist man meist machtlos. Denn vor Gericht kommt's nicht drauf an, was passiert ist, sondern was man davon beweisen kann. D.h. man braucht unabhängige Zeugen, die gesehen haben WER da was reingeschmissen hat, und vor allem : diese Zeugen müssen bereit sein, vor Gericht auszusagen! Und da hapert es dann meist : der Zeuge will ja keine Umstände und keinen Ärger (mit den evtl persönlich bekannten Tätern aus dem Dorf). Ausserdem muss man vor einer Anzeige noch den Täter schriftlich zur Unterlassung auffordern und dieses Schreiben ebenfalls unter Zeugen überreichen, denn sonst kann der Täter hinterher behaupten, er hätte deine ausdrückliche Zustimmung zur Fütterung.

Ich hatte auch mal sowas (ich kannte den Täter, mit dem es dann auch eine Diskussion gab von wegen "früher....usw"), und ich hab mir vorgenommen, wenn er es nochmal macht, sammle ich das Zeug ein und kippe es ihm vor die Haustür. Wenn er dann meckert, sage ich : "ich bringe ihnen nur ihr rechtmässiges Eigentum zurück, sie haben es versehentlich auf dem falschen Grundstück abgeladen". Ich wette, DAS hilft :twisted:

Nunja, das ist nun so 2-3 Jahre her, und seitdem ist nix mehr vorgefallen. Gegen Fütterung von Kleinmengen, die sofort verputzt sind sodass ich es nicht mitbekomme, kann ich leider nichts machen. Auch nicht wenn die Täter mir unbekannt sind. Aber da ich die Pferde am Haus hab und direkt von der Wohnung aus beobachten kann, kriege ich schon viel mit, wenn auch nicht alles.

Aber so wie bei euch das Gammelgras vom Nachbarn, da kennt man ja den Täter. Da könnte "Rückgabe des fremden Eigentums" eine legale Lösung sein, denke ich mal.
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Re: Fremdfütterung

Beitrag von Lilli » Mo 9. Dez 2013, 12:13

Und hier noch lustige Schildchen:

http://www.comic-schilder.de/epages/634 ... rnschilder

Davon jetzt noch 2 an den Zaun, dann steht jeder erstmal vor 3m Schildern am Stück, mit Bildchen! Das wird dann hoffentlich nicht mehr so einfach ignoriert :twisted:

Oh ja, als ich die Oma mit Enkelchen auf der Weide nach ihrem Namen gefragt habe, wurde sie auf einmal noch schneller :clap:
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Re: Fremdfütterung

Beitrag von Silke & Abai » Sa 14. Dez 2013, 01:19

Also an unserer Weide führt ein beliebter Hundespazierweg vorbei. Statt der üblichen "Bitte nicht füttern"-Schilder habe ich ein selbst geschriebenes Schild mit etwa diesem Text:

Achtung, diese Pferde leiden an einer schlimmen Magen-Darm-Erkrankung. Sie bekommen täglich Medikamente und abgewogenes Spezialfutter. Schon kleine Mengen Äpfel, Möhren, Brot oder anderer gut gemeinter Leckerlis können zu schweren Schmerzen oder sogar zum Tod führen. Bitte erklären Sie dies auch Ihren Kindern und Enkeln. Vielen Dank für Ihre Hilfe.

Und mir wäre nicht bekannt, dass jemals jemand unsere Pferde gefüttert hat. Und bei uns ist fast immer jemand am Stall, der mich informieren würde, wenn sowas gesehen worden wäre.

Psychologisch gesehen soll man wohl nie sagen/schreiben, was man NICHT tun soll, sondern formulieren, was man tun DARF. Daher habe ich versucht, kein Verbot zu formulieren, sondern eine Erklärung mit einer Aufforderung, was man tun soll (aufklären).

Ob es aber am Schild liegt oder wir einfach Glück haben, kann ich natürlich nicht beurteilen. :lol:
Viele Grüße

Silke

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Re: Fremdfütterung

Beitrag von Lilli » Sa 14. Dez 2013, 10:39

8-) Wie groß ist das Schild denn?

So ein ähnliches habe ich natürlich :roll: auch schon. Wird auch ignoriert :cry:

Aber sonst ist dein Ansatz natürlich besser. Bei mir scheinen jetzt die neuen "Zuwiderhandlungen werden angezeigt" Schilder doch Wirkung zu zeigen. Mir wäre viel lieber, ich müßte nicht solche bösen Drohungen aussprechen, aber die Gesundheit der Pferde ist mir dann doch nochmal wichtiger, als meine Beliebtheit.
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Re: Fremdfütterung

Beitrag von radieschen » Sa 14. Dez 2013, 21:54

ich könnt mir noch vorstellen, dass so ein hinweis auf "DiabetikerPferde" hilfreich sein können. Den SPaziergängern, die mich dieses Jahr angefeindet ahben, dass mein Rehepony innerhalb der Weide auf einem graslosen Streifen allein stand und Heu essen musste, während die anderen im grünengrünen Gras standen (meine spätabends auch, aber das kriegen Spazierer ja nicht mit..), habe ich eben gesagt, das Pony hätte Diabetes.
Da ihnen das ja ein Begriff ist (Diabetikerfüße vs Entzündung der Hufe), hatte ich plötzlich ein gewisses Verständnis. Denjenigen, die meinten, so ein STückchen irgendwas dürfte sie aber doch sicher trotzdem, habe ich gesagt, dass sie es sicher auch prima fänden, wenn 12 Spaziergänger ihrem Diabetikerkind im Garten nur zwei STückchen Schokolade gäben, weil es sich darüber so freut. Da war dann doch ruhe...
vllt kann man das irgendwie in nen griffigen kurzen Text verpacken...?

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Re: Fremdfütterung

Beitrag von saskia » Sa 14. Dez 2013, 23:57

Da muss man aber das Glück haben, dass gewisse Vorkenntnisse über die Krankheit vorhanden sind. Ich selber hab früher auch immer gedacht : "Diabetes = Patient darf kein Zucker und muss Insulin spritzen und gut ist." - Erst in den letzten Jahren habe ich gelernt, was da alles mit zusammenhängt, und dass "Zucker" nicht nur das weisse Zeug aus der Tüte ist.

Irgendwie widerstrebt es mir auch, mich quasi dafür "entschuldigen" und "rechtfertigen" zu müssen, dass die Pferde MEIN Eigentum sind und Fremde da nix dran zu suchen haben. Ich kipp doch auch nicht 'nem fremden Auto Wasser in den Tank, damit das Bezin gestreckt wird und die Tankfüllung weiter reicht!
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Re: Fremdfütterung

Beitrag von TinaH » So 15. Dez 2013, 00:37

saskia hat geschrieben: Irgendwie widerstrebt es mir auch, mich quasi dafür "entschuldigen" und "rechtfertigen" zu müssen, dass die Pferde MEIN Eigentum sind und Fremde da nix dran zu suchen haben. Ich kipp doch auch nicht 'nem fremden Auto Wasser in den Tank, damit das Bezin gestreckt wird und die Tankfüllung weiter reicht!
DANKE!
So gehts mir auch. Ich habe tatsächlich das Gefühl, daß Pferde oftmals so als Art "Allgemeingut" angesehen werden. Bzw. frage ich mich schon sehr oft, warum wohl Pferde unbedingt fremdgefüttert werden müssen, während sowas bei Hunden doch wohl eher kaum passiert. Selbst Kühe scheinen nicht zum Fremdfüttern zu reizen, obwohl die auch immer nett an den Zaun kommen, wenn da Leute vorbei gehen.
Deswegen mag ich den Text, der im Original wohl von Frau Abbeé (oder so ähnlich) ist ganz gerne. Da heißt es nämlich "Pferde sind kein Allgemeingut, sondern von ihren Besitzern geliebte und gehegte Geschöpfe". Allerdings habe ich zu diesem Schild mit einigem an Text auch immer knackig kurze dabei hängen mit "Füttern verboten" oder "Bitte nicht füttern".

Letztens mußte ich mich dafür rechtfertigen, daß ich meine Winteräpfel noch nicht geerntet habe... da stand doch tatsächlich ein Kerl mit seinem Auto auf meinem Grundstück, war auf meinen Apfelbaum geklettert und hatte schon fast alle Äpfel runter geschüttelt und aufgesammelt. Ich durfte mir dann anhören, daß die ja sowieso niemand ab macht und überhaupt. HALLO! Das ist mein Grundstück, da hat weder er und schon garnicht sein Auto was drauf verloren und wenn ich die Äpfel dort vergammeln lassen will, dann ist das verdammt nochmal meine Sache. Boah eyh :evil: :evil: :evil:
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Re: Fremdfütterung

Beitrag von Annette » So 15. Dez 2013, 08:39

TinaH hat geschrieben: Letztens mußte ich mich dafür rechtfertigen, daß ich meine Winteräpfel noch nicht geerntet habe... da stand doch tatsächlich ein Kerl mit seinem Auto auf meinem Grundstück, war auf meinen Apfelbaum geklettert und hatte schon fast alle Äpfel runter geschüttelt und aufgesammelt.
Ich lach mich scheckig - sorry :lol:
Aber mich hätts auch geärgert, ich lass meine Weintrauben immer für die Vögel dran. Würde auch wie ein Auto gucken, wenn da plötzlich Fremde zum Ernten kämen.

Ich glaub, für Spaziergänger ist der Unterschied zwischen Pferdfüttern und Autotankwässern der, dass die Pferde ja Lebewesen sind. Und wenn man sieht, dass die nicht "ordentlich gefüttert" werden, sondern offensichtlich sträflich vernachlässigt in einer graslosen Weide ausharren müssen mit knurrendem Magen und traurigen Augen, dann "hilft" man da eben.
Ob ein Auto verhungert, ist ja egal, das ist ja nur eine Sache. Pferde sind ja nur _rechtlich_ Sachen, in den Köpfen der Menschen nicht. Das ist ja nie böse gemeint. Wenn tatsächlich irgendwo Tiere von ihren Besitzern gequält oder vernachlässigt werden, sind wir ja auch alle froh, wenn menschen das sehen und melden. Nagut, unsere traurigen ungefütterten Pferde sehen wohl nicht soooo schlecht aus, dass es gleich gemeldet würde, aber so ein Häppchen zwischendurch... :roll: die Leute wissens eben nicht besser.
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Re: Fremdfütterung

Beitrag von saskia » So 15. Dez 2013, 11:58

Ja das hab ich mir gestern abend auch noch so überlegt : vielleicht sollte man noch ein Schild dran machen "wenn Sie der Meinung sind, dass ich schlecht für meine Pferde sorge, informieren Sie bitte den Tierschutz/Veterinäramt." Vielleicht gleich mit Tel. der Behörden dazu.
Theorie ist, wenn man alles weiß und nichts klappt. Praxis ist, wenn alles klappt und keiner weiß warum. Oft sind Theorie und Praxis vereint: nichts klappt und und keiner weiß, warum.

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Re: Fremdfütterung

Beitrag von Summsebiene » So 15. Dez 2013, 12:04

Ich finde dieses Fütterungsphänomen echt nervig. WARUM??? Was hat jemand davon, einem Tier ständig was zwischen die Kiefern zu stopfen? Und die Leute sind auch echt beleidigt, wenn man es verbietet...bei meinen Hunden ist das nicht anders. :evil:

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