Fremdfütterung

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TinaH
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Re: Fremdfütterung

Beitrag von TinaH » So 15. Dez 2013, 12:37

Das mit der Nummer vom Vetamt ist vielleicht gar keine schlechte Idee.
Ich hatte es schon, daß am benachbarten Acker Zuckerrüben ausgerissen und bei mir rein geschmissen wurden. Die Leute hab ich dann mal erwischt und ihnen nicht nur angedroht, sie wegen Diebstahl der Rüben anzuzeigen, sondern ihnen auch nahegelegt, daß sie bitte einen Ortstermin mit dem Vetamt machen sollten, wenn sie denn meinen, daß meine Pferde Hunger leiden würden (ist klar, sieht man ja an den Wasserbäuchen).

Wobei ein Großteil der Leute garnicht glaubt, daß man die Pferde schlecht versorgt. Die wollen den Tieren eben eine Freude machen oder den Enkeln (weil die sich so freuen, wenn die Pferde gefüttert werden).
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Saskia & Facu
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Re: Fremdfütterung

Beitrag von Saskia & Facu » So 15. Dez 2013, 12:39

die Seite mit den Schildern ist ja klasse.
das Diat Pferd würde wohl gut zu meinem passen :oops:
aber das mit beißt, schlägt und frisst kleine Kinder ist auch nicht schlecht :mrgreen:

musste vor ein paar Tagen mit erschrecken Möhrenreste von der Wiese sammeln :shock:
und ich dachte wir würden verschont bleiben

saskia
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Re: Fremdfütterung

Beitrag von saskia » So 15. Dez 2013, 14:27

Ich glaube, gegen Fütterzwang ist kein Kraut gewachsen. Mir fiel noch folgende Episode ein : wir waren mal in einem Naturschutzgebiet, wo Konikherden und Robustrassenrinder als Landschaftspfleger liefen. Das Gebiet war tagsüber frei zugänglich (keine organisierten Führungen, jeder konnte kommen und gehen wie er wollte, nur nicht ab Dämmerung.) Am Eingang wurde man per Hinweisschild darauf aufmerksam gemacht, die Tiere bitte nicht zu füttern, und es wurde auch erklärt, dass dadurch Gefahr für die Besucher entstehe, da die Tiere sehr aufdringlich würden wenn sie erstmal erfahren, dass Menschen Futter mitbringen, und dass überdies Streitereien der Pferde untereinander entsteht, wenn sie sich um das Futter drängeln, was auch wieder Gefahr für den Besucher darstellt.

Tja, wir hatten nun ja kein Futter mit (ich wär nichtmal im Traum auf die Idee gekommen!) und wanderten durch das weitläufige Gebiet. Ich freute mich als ich die Herde erspähte. Aber - ratet mal - die Herde kam angezockelt, wir wurden eingekesselt und bedrängt, und obwohl ich einige Jahre zuvor selbst Pferde hatte, wurde mir bei der 10 - 15-köpfigen fremden Herde doch recht mulmig. Während man auf der einen Seite 2 - 3 Tiere abwimmelt, machen sich von der anderen Seite 3 - 4 Tiere an einem zu schaffen auf der Suche nach Futter. Und obendrein mussten wir noch zusehn dass wir unsere Kinder vor den Tieren schützten. Das hatten wir dann also den bisherigen Besuchern zu verdanken. Man kann ja nun wirklich nicht sagen, dass da wer Sorge hätte haben müssen, dass die Tiere in einem so weitläufigen Gebiet mit VIEL und hohem Gras Hunger leiden! Und TROTZDEM schleppen die Besucher meilenweit Futter ran.

Eine andere Geschichte, die zwar nix mit Pferden zu tun hat, aber doch ein ähnliches Beispiel menschlicher Ingnoranz ist : eine frühere Bekannte war mit ihrer Familie auf Camper-Urlaub in einem Nationalpark der Rocky Mountains. Nach dem Urlaub natürlich grosser Reisebericht. Sie erzählte, dass man am Eingang des Parks ein Heftchen bekommt mit Regeln, was man beachten soll, vor allem auch im Zusammenhang mit den freilebenden Bären im Park. Meine Bekannte meinte "Haha, das les ich mir doch nicht alles durch! Wir haben das Ding gleich ins Handschuhfach gesteckt und fertig." Ich war geschockt, vor allem da ich einige Zeit zuvor genau über das Thema 'Bärenverhalten und Gefahr für Touristen in den Parks' einen Film gesehen hatte und dass die "knuddeligen Teddys" übel gefährlich werden können, und auch wie man sich zumindest weitgehend davor schützt und was man nicht tun sollte, um die Gefahr zu vergrössern. Ich fragte meine Bekannte : "was hättest du denn getan, wenn ein Bär auf dich zugekommen wäre?" "Keine Ahnung, - ganz schnell weglaufen?" antwortete sie. Tja, was soll man dazu sagen, wenn Menschen nichtmal an Regeln interessiert sind wenn's um Leib und Leben geht??! Wahrscheinlich brächten sie es auch noch fertig, im Zoo in die Löwengrube zu klettern, um den Knuddelpelz "nur mal zu streicheln"??
Theorie ist, wenn man alles weiß und nichts klappt. Praxis ist, wenn alles klappt und keiner weiß warum. Oft sind Theorie und Praxis vereint: nichts klappt und und keiner weiß, warum.

Orlando
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Re: Fremdfütterung

Beitrag von Orlando » So 15. Dez 2013, 14:56

So, da klink' ich mich doch auch mal ins Thema ein: Das Problem der fütternden Spaziergänger ist bei uns zum Glück nur verschwindend gering, da es keinen direkten Zugang zur Weide gibt. Leute, die auf's Grundstück gehen, werden meist von unserer kontrollierenden Direktanwohnerin verjagt. ABER: (und das finde ich noch eine Spur ärgerlicher, unverständlicher und schwieriger zu regeln) mein Pony und ich sind Einsteller, ich habe deutlich gemacht, daß er nicht zugefüttert werden darf (mit was auch immer) und trotzdem wird ständig was in ihn reingeschoben (sogar Brot!)... jetzt fängt er wieder an zu bedrängen, hat öfter mal Kotwasser und wenn ich was sage, war's keiner... nur die Krümel auf dem Paddock sprechen Bände! Man sollte doch meinen, daß Pferdebesitzer untereinander etwas verständiger wären.... oder?

Was kann man denn da bitte gegen machen???

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