Schlamm, Schlamm, Schlamm...

Werkzeug zur Hufbearbeitung/Hufschutz
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Lesley
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Re: Schlamm, Schlamm, Schlamm...

Beitrag von Lesley » Do 10. Jan 2013, 11:09

TinaH hat geschrieben: Bearbeitet Ihr die Hufe der Pferde von Besitzern, die Euch keinen andeutungweise geeigneten Arbeitsplatz bieten aus Mitleid mit den Pferden? Kann man es sich als Dienstleister nicht leisten, auf einen angemessenen Arbeitsplatz zu bestehen?
Naja, was sollen die Leute machen, wenn sie in einem OS stehen, wo es keinen gepflasterten und/oder überdachten Putzplatz gibt?
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Re: Schlamm, Schlamm, Schlamm...

Beitrag von Jouna » Do 10. Jan 2013, 11:13

Ich habe glücklicherweise auch keine Pferde die ich im Schlamm bearbeiten muß. Ehrlich gesagt würde ich mich da auch weigern. Man kann keine gute Arbeit abliefern und das mal ganz abgesehen davon, das ich das auch echt unzumutbar finde.

Ja, Leute, die den Schlammpferden die Beine mitwaschen habe ich auch. Dafür habe ich jetzt immer ein Handtuch im Auto. Klatschnass geht ja auch gar nicht. Besonders schön sind dabei die Pferde mit den "Puschelbeinen "....

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Re: Schlamm, Schlamm, Schlamm...

Beitrag von TinaH » Do 10. Jan 2013, 11:26

Lesley hat geschrieben: Naja, was sollen die Leute machen, wenn sie in einem OS stehen, wo es keinen gepflasterten und/oder überdachten Putzplatz gibt?
1.) Lernen, daß "Robusthaltung" nicht mit "unbefestigter Untergrund" übersetzt wird!!!
2.) Wenns der eigene Stall ist: eine Fläche befestigen, nicht für den Hufbearbeiter, sondern im Sinne der Gesundheit der Pferde
3.) Wenn sie Einsteller sind: einen akzeptablen Stall suchen

4.) Den eigenen Hintern bewegen, Kalorien verbrennen und das Pferd wo hin führen, wo es Licht gibt und festen Boden und den Termin dort wahrnehmen.


Sorry, aber so Matschehaltungen regen mich furchtbar auf, weil sie in der Öffentlichkeit aber auch der Pferdeszene allgemein sehr, sehr oft mit "Robusthaltung" gleichgesetzt/entschuldigt werden. Meine Pferde stehen schon immer im Offenstall, aber nie war es so, daß sie nicht mindestens eine befestigte Fläche hatten, meistens verschiedene zur Auswahl. Dennoch habe ich sie zu Terminen mit diversene Dienstleistern oft auch nach Hause geholt (früher zu den Eltern vor die Garageneinfahrt, jetzt zu mir nach Hause, aber auch schon nach Absprache aufs Gelände eines Pensionsstalles).
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Re: Schlamm, Schlamm, Schlamm...

Beitrag von Evolution » Do 10. Jan 2013, 11:51

Mal völlig ab von "Matschhaltungen" halte ich es von keinem Pferde-/Stallbesitzer für zu viel verlangt, ein paar Quadratmeter Boden zumindest mit Ecoraster o. ä. zu befestigen, knapp mit Sand zu verfüllen und eine Anbindegelegenheit zu schaffen, so daß die Pferde dort direkt auf den Rastern stehen. Ohne Dreckschicht obendrüber und gut abfegbar. Nicht nur der Hufbearbeiter braucht einen ebenen, sauberen und (wenn irgend möglich) trockenen, aber wenigstens windgeschützten (= paar Meter Windschutznetz 1,5 m hoch, 2-3 Pfosten und feddich is') Platz zum Arbeiten, sondern auch der TA. Sowas geht sogar in Ställen am Ende der Welt und ist in 'nem halben Tag und mit wenig Finanzaufwand gemacht.

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Re: Schlamm, Schlamm, Schlamm...

Beitrag von Lesley » Do 10. Jan 2013, 12:01

Es heißt auch nicht, dass die Pferde immer nur im Matsch stehen. Es gibt durchaus z.B. Sandflächen zum Liegen oder befestigte Futterplätze. Nur nützt mir das auch nicht unbedingt zur Hufbearbeitung.
Als Einsteller kann man viel fordern, aber in manchen Dingen muss eben erst ein Umdenken bei Pferde- und Stallbesitzern statfinden. Es bewegt sich schon was, nur dauert das.
Ich bin schon froh, dass sich hier langsam die kontinuierliche Heufütterung durchsetzt. :roll:
Es gibt immer noch viele Baustellen in der Pferdehaltung - leider. :(

Ich bin schon froh, dass in Sachen Hufe auch langsam ein Umdenken stattfindet...
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Re: Schlamm, Schlamm, Schlamm...

Beitrag von TinaH » Do 10. Jan 2013, 12:17

Lesley hat geschrieben:Es heißt auch nicht, dass die Pferde immer nur im Matsch stehen. Es gibt durchaus z.B. Sandflächen zum Liegen oder befestigte Futterplätze. Nur nützt mir das auch nicht unbedingt zur Hufbearbeitung.
Ja klar, deswegen bin ich früher ja auch mit den Zossen dort hin gelaufen, wo eben zumindest ein fester Boden vorhanden ist. Irgendwie mangelt es da vielen Pferdebesitzern an Eigeninitiative.
Ich hab schon mitbekommen, daß Pferdebesitzer mit den Schultern zucken und sagen "Damit muß der Schmied klarkommen, ist ja sein Job". Aha. Tolle Sache. Wußte garnicht, daß das ein Ausbildungsbestandteil ist "Bearbeitung der Hufe unter widrigen Umständen" :mrgreen:
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Re: Schlamm, Schlamm, Schlamm...

Beitrag von Jouna » Do 10. Jan 2013, 12:45

Ich habe meine Pferde auch in Offenstallhaltung, aber Robusthaltung ist doch nicht, wenn sie es trotzdem überleben...

Wir haben in unserem Stall in Eigenarbeit ca. 200 qm gepflastert. Das war nicht so lustig, aber die Pferde müssen doch auch mal trocken stehen können.

letztens habe ich einen Kollegen wegen Krankheit vertreten und war da in einem Stall mit Laufstall und Paddock. Als ich der Besi gesagt habe, daß sie ja sicher wüßte, daß ihr Pferd Strahlfäule hat, war dort die allgemeine , resignierte Meinung " hier haben alle entweder Strahlfäule oder Mauke ". Aha- ich glaube, wenn so ein Stall keine Einsteller bekommen würde aufgrund der Bedingungen, würde sich vermutlich was ändern. Und solche ekligen Hufe sind ja eindeutig noch schlimmer als Matschhufe.

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Re: Schlamm, Schlamm, Schlamm...

Beitrag von SilentDee » Do 10. Jan 2013, 17:13

Ja, wenn ich die Wahl habe, in einem tollen innenliegenden Putzplatz mit gutem Licht, keinem Wind und Wetter, dazu eine heisse Schokolade hinterher... oder stürmisch-regnerische Marschweide ohne Licht und ohne Unterstand, in dem arbeiten könnte, dann würde ich, wenn ich an mich selbst denke, das erstere wählen.

Aber dann ärgere ich mich über die Hufprobleme, den Ammoniakgestank, die weggegammelten Strahlpilzhufe. Und Pferde, die manchmal hochexplosiv und unerzogen sind...

Da habe ich lieber gesunde, ausgetobte Offenstallpferde vor mir - egal, ob die Hufe matschig sind.

Denn:

Ich bin eine ganz extreme Pferdehalterin. Würde meine eigenen Pferde nie in eine Box stellen. Haben in unserem Stall auch ganz viele befestigte Bereiche, innenliegende Putzplätze, usw., aber im ersten Jahr hatten wir all das noch nicht.

Teilweise sind die Sandpaddocks dann auch nicht besser, zumal da ja auch andere Pferde wohnen.

Im Matsch stehen ich eigentlich nirgends, aber nasse Weide ist auch nervig.

Und ich finde es ganz krass, dass manche Pferdeberufe nicht in artgerechte Pferdehaltung fahren, nur weil kein Menschenluxus vorhanden ist. Zumal jede befestigte Fläche ja auch Gründland versiegelt, und man mit ganz vielen Auflagen und Verboten zu kämpfen hat.

Matsch stört die Pferdehalter ja auch. Klar, daher gibt es meist so was. Paddockraster, Sand, ein paar Plattenbereiche. Aber Puschelpferde haben eben nasse, sandige Beine... das ist schlimmer als jeder Matsch am Huf.

Zumal Matsch die Werkzeuge weniger strapaziert als Quarzkies...

Ich suche mir lieber einen grünen Bereich auf der Weide, als einen Sandbereich.

Und meist änderen sich die Zustände gaanz, gaaanz schnell. :mrgreen:

Diese nicht artgerechten Matschlöcher ohne Unterstand usw. habe ich gar nicht im Kundenkreis. Offenstall ist nicht gleich Offenstall. Da gehört viel dazu, einen gut geführten zu haben.
Aber die matschigsten und schlimmsten Hufe habe ich bei Boxenställen, die die Pferde stundenweise in nicht gut abgeäppelte Matschpaddockvierecke stellen, ohne Raufutter...

Außerdem wird das eigene Immunsystem total gut, wenn man viel draußen bei Wind und Wetter werkelt! :mrgreen:

Und z.B. hier auf Sylt darf nicht mal Sand aufgeschüttet werden - Naturschutzgebiet.

LG

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Re: Schlamm, Schlamm, Schlamm...

Beitrag von Diana » Fr 11. Jan 2013, 16:02

Gestern hatte ich von der Matsche auch genug..
Oftmals können die Einsteller da auch nichts dafür.. Gestern hatte ich bei den letzten beiden Pferden die Wahl, auf abschüssiger Teerfläche mit ein paar Matschflecken zu stehen oder in den Sägespänen. Ich habe den Teer bevorzugt, bin aber grundsätzlich im Matsch gekniet *bääh*. Meine Lederschürze ist vor Schlamm gestanden...

Aber ganz fies für die Werkzeuge ist Sand.. Ich habe einen Stall, da bleibt trotz bürsten immer noch genug in den Hufen, und nach den 2 Pferden brauche ich immer meinen Schärfer oder ein anderes paar Messer.

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Re: Schlamm, Schlamm, Schlamm...

Beitrag von Laddie » So 13. Jan 2013, 10:12

Hach, endlich Urlaub vom Matsch! Alles trocken geblieben gestern, und ich konnte in der Sonne arbeiten!
Viele Grüße, Ariane

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