Welche Ausbilung?

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diala
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Re: Welche Ausbilung?

Beitrag von diala » Mo 3. Sep 2012, 09:31

charlsey hat geschrieben:wenn man Sanis Beiträge liest, würde man sich das wünschen...
sorry, hier ist wieder mal meine sarkastische Seite mit mir durchgegangen.

Zur Ehrenrettung eines Teils der Hufschmiede muss immerhin gesagt werden, dass viele Hufe nicht von ihnen, sondern von den Besitzern verbockt werden, die jedesmal warten, bis die Eisen abfallen. Da kann der beste Schmied nur noch Schadensbegrenzung machen.

Tic
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Re: Welche Ausbilung?

Beitrag von Tic » Mo 3. Sep 2012, 09:36

echt? Dann scheine ich unbegabt zu sein... ;-)

ich mache seit 2009 die Hufe meiner beiden Pferde selbst und fahre seit Juli 2012 auch mal bei verschiedenen Bearbeitern mit. Bisher 133 Stunden. Bei einem Arbeitstag von 8 Stunden wären das also 16 Tage. Ja, ich traue mir zu einen guten Huf (wie die meiner Pferde) in Form zu halten... Aber wie viele Pferde haben schon super Hufe... und wenn man sich Hufpfleger nennt und zu einen Sehnenstelzfußpferd gerufen wird... in der Situation bin ich schon sehr froh, dass ich nicht auf mich allein gestellt bin. Denek, ich brauche da noch ziemlich viele Praktikumstage um mich bei Problemen an ein Lebewesen ranzutrauen. Ich brauch da Sicherheit und Erfahrungswerte.

Zum Praktikumsgeber, bzw Ausbilder... also, entweder der will mich ausbilden, oder er will es nicht. Einen Azubi hast du auch mehr als 20 Tage...
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charlsey
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Re: Welche Ausbilung?

Beitrag von charlsey » Mo 3. Sep 2012, 10:17

diala hat geschrieben:
diala hat geschrieben:wenn man Sanis Beiträge liest, würde man sich das wünschen...
sorry, hier ist wieder mal meine sarkastische Seite mit mir durchgegangen.
.
:mrgreen: :mrgreen: :mrgreen: ... diala (in deinem zitat bin ich urheber des sarkastischen spruchs), gerade das sarkastische treibt mir oft ein fettes grinsen ins gesicht ... ist doch gut so! alles verstehen es (richtig)... nur sani nicht. so what?
Viele Grüsse,

Claudia

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Re: Welche Ausbilung?

Beitrag von Wurzl » Mo 3. Sep 2012, 10:46

Tic hat geschrieben:echt? Dann scheine ich unbegabt zu sein... ;-)

ich mache seit 2009 die Hufe meiner beiden Pferde selbst und fahre seit Juli 2012 auch mal bei verschiedenen Bearbeitern mit. Bisher 133 Stunden. Bei einem Arbeitstag von 8 Stunden wären das also 16 Tage. Ja, ich traue mir zu einen guten Huf (wie die meiner Pferde) in Form zu halten... Aber wie viele Pferde haben schon super Hufe... und wenn man sich Hufpfleger nennt und zu einen Sehnenstelzfußpferd gerufen wird... in der Situation bin ich schon sehr froh, dass ich nicht auf mich allein gestellt bin. Denek, ich brauche da noch ziemlich viele Praktikumstage um mich bei Problemen an ein Lebewesen ranzutrauen. Ich brauch da Sicherheit und Erfahrungswerte.

Zum Praktikumsgeber, bzw Ausbilder... also, entweder der will mich ausbilden, oder er will es nicht. Einen Azubi hast du auch mehr als 20 Tage...
Naja, die schwierigen und komplizierten Fälle meistert man oft auch nach mehreren Jahren Berufserfahrung nicht.
Ich meinte auch nur die Mitfahr- und Praxistage, die dich als HP für das Alltagsgeschehen fit machen.
Gute / reguläre Hufbearbeitung kann man durchaus in einer Woche oder weniger lernen. Ich hab Kunden, die haben schon vor sie meine Kunden waren, immer die Hufe selbst gemacht - ohne fremde Hilfe. Nun komm ich da 3-4 Mal im Jahr hin, helfe und informiere und bin froh über informierte Kunden, die sich trauen, die Raspeln in die Hand zu nehmen und ggf. auch mal Fehler zu machen.

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Re: Welche Ausbilung?

Beitrag von Martin » Mo 3. Sep 2012, 12:29

Wurzl hat geschrieben:
Tic hat geschrieben:Gute / reguläre Hufbearbeitung kann man durchaus in einer Woche oder weniger lernen. Ich hab Kunden, die haben schon vor sie meine Kunden waren, immer die Hufe selbst gemacht - ohne fremde Hilfe. Nun komm ich da 3-4 Mal im Jahr hin, helfe und informiere und bin froh über informierte Kunden, die sich trauen, die Raspeln in die Hand zu nehmen und ggf. auch mal Fehler zu machen.
Das sehe ich auch so. Man muss den Pferdebesitzern nur ein paar Prinzipien an die Hand geben, damit sie sehen lernen um sich dann Schritt für Schritt an gute Lösungen heranzuwagen. Das funktioniert erstaunlich gut. Fehler? Klar machen sie Fehler, aber ich auch. Ich sehe auch nicht sofort jedem Huf an, wie er stehen will und was ihm gut oder schlecht tut und ich habe auch noch keinen Experten getroffen, dem es groß anders ergeht. Außerdem sind die Amateure in der Regel zu vorsichtig, so dass gravierende Fehler kaum vorkommen. Da bin ich eher gefährdet zu mutig an was ranzugehen.


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Re: Welche Ausbilung?

Beitrag von Tic » Mo 3. Sep 2012, 16:05

ja, wenns ums eigene Pferd geht stimme ich euch da zu! Da kann ich mir dann auch nur selbst in den Hintern treten wenn was nicht geklappt hat ;-)
Dazu kommt, dass ich nach einer Woche nacharbeiten kann, wenn ich zu vorsichtig rangegangen bin und sehe, dass der Fuß gleich wieder z.B. in der Zehe abhaut... ist das aber echt gleichzusetzen mit einer Ausbildung um Kundenpferde zu übernehmen?
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Re: Welche Ausbilung?

Beitrag von saskia » Mo 3. Sep 2012, 19:07

Wenn du dir unsicher bist, ob du einen Problemhuf wieder hinbekommst, finde ich die Idee von Tina nicht schlecht, nämlich dem Pferdebesitzer schriftlich zu geben, dass du kein "allwissender" Profi bist und "nur" im Rahmen deiner bisherigen Kenntnisse arbeiten kannst, und dass du dir schriftlich bestätigen lässt, dass der Besitzer dich dennoch an sein Pferd lassen will.

http://forum.keinhorn.de/viewtopic.php?f=21&t=439
greenorest hat geschrieben: ...
Ansonsten ist es möglich, einen Haftungsauschluss zu vereinbaren. Ich habe so wenige Kunden, dass die Kosten für eine Berufshaftpflicht in der Größenordnung der Einnahmen liegen. Da dies wirtschaftlich unsinnig ist, vereinbare ich mit neuen Kunden schriftlich etwa das Folgende:
"Frau ....... hat mich ausdrücklich in Kenntnis gesetzt, dass Sie keine staatl. geprüfte Hufschmiedin ist und die Methode nach der sie arbeitet, keiner absolvierten handwerklichen Ausbildung (Handwerkskammer) entstammt. Die Bearbeitung meines Pferdes durch Frau ..... geschieht jetzt und in Zukunft auf ausdrücklichen Wunsch meinerseits und auf meine Verantwortung. Eine Haftung von ....... für Schäden an meinem Pferd ist laut dieser Vereinbarung ausgeschlossen, vorsätzliches Handeln ausgenommen."
.............
Gruß Tina
Theorie ist, wenn man alles weiß und nichts klappt. Praxis ist, wenn alles klappt und keiner weiß warum. Oft sind Theorie und Praxis vereint: nichts klappt und und keiner weiß, warum.

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Re: Welche Ausbilung?

Beitrag von Martin » Mo 3. Sep 2012, 19:19

Tic hat geschrieben:ja, wenns ums eigene Pferd geht stimme ich euch da zu! Da kann ich mir dann auch nur selbst in den Hintern treten wenn was nicht geklappt hat ;-)
Dazu kommt, dass ich nach einer Woche nacharbeiten kann, wenn ich zu vorsichtig rangegangen bin und sehe, dass der Fuß gleich wieder z.B. in der Zehe abhaut... ist das aber echt gleichzusetzen mit einer Ausbildung um Kundenpferde zu übernehmen?
Es kommt darauf an, was Du als Maßstab hast. In ganz vielen Fällen würde das tatsächlich reichen. Das hat zwei Gründe:

1. Viele Hufpflegeprinzipien sind banal und wenn was fehlt, schaffen Barhufe den Rest allein.
2. Viele Hufe sind in einer so schlechten Situation, dass Du eigentlich nur was verbessern kannst.

Wenn Du aber Maßstab hast, alle Hufe in jeder Situation optimal bearbeiten zu können, dann reicht das natürlich nicht.

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Re: Welche Ausbilung?

Beitrag von Puschel » Mo 3. Sep 2012, 21:23

Schön dass die Diskussion so rege ist.

Zu dem Haftungsausschluss: Hat der im Ernstfall schonmal gehalten? Also funktioniert der juristisch auch wirklich? Nicht böse gemeint, aber viele denken ja auch "Eltern haften für ihre Kinder" stimmt wirklich.

Mittwoch kommt mein Schmied, den werde ich mal um Mitfahrgelgenheit bitten und vllt kann ich ihn überreden, dass ich die Hufe von meinem Pferd direkt allein mache mit seiner Anleitung. Werkzeug hab ich auch. Und eine Stallkumpanin hat auch eine Hufpflegerin, die das nach der Arbeit macht. Werde mich ihr mal an die Fersen heften, das gibt fürs erste bestimmt ne Menge Input.

LG
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Re: Welche Ausbilung?

Beitrag von Wurzl » Mo 3. Sep 2012, 22:12

Ich glaub nicht, dass dieser "Haftungsausschluß" im Ernstfall vor Gericht standhalten würde. Andererseits würde man gar nicht erst so schwierige Fälle / Kunden / Pferde übernehmen, wenn man g'scheit ist.

Eine BHV kostet ca. 220,- im Jahr bei der niedrigsten Deckung (Fischer Vers.makler). Das lohnt sich schon bei nur einem Fall / doofem Kunden pro Jahr ...

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