High-Low-Syndrom; Tips zum Training

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ka.ori
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High-Low-Syndrom; Tips zum Training

Beitrag von ka.ori » Do 8. Jan 2015, 18:19

Hallo, ich habe hier schon einen Thread über meine, inszwischen fast 7-jährige, Araberstute (http://forum.keinhorn.de/posting.php?mo ... f=11&p=853)

Aller Anfang war schwer, keiner wusste so recht, was mein Pferd für Probleme hat. Inzwischen ist mir klar, sie ist stark händig, nach re. hohl (ob es nun von ihrer schlimmen Schlagverletzung als Jungpferd kam oder schon immer leicht war, kann ich nicht sagen...) Ganz stark sieht man es manchmal beim Ruhen, der ganze Körper u vor allem der li. platte Huf bzw. das ganze Bein dreht sich nach re. mit

Ich versuche, so oft wie möglich, sie dementsprechend zu trainieren, würde mich aber über einen kleinen Erfahrungsaustausch u weiteren Tips sehr freuen!

Lg Kathi und Ori
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Mascha
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Re: High-Low-Syndrom; Tips zum Training

Beitrag von Mascha » Do 8. Jan 2015, 22:36

Meistens ist die hohle Seite sehr verhärtet in der Muskulatur. Man kann also oft auch nachdem die Hufe durch Bearbeitung mehr angeglichen sind, nicht unbedingt im gleichen Maße die Erfolge in der Händigkeit sehen (Außnahmen gibts natürlich. Habe auch schon gesehen, wie ein Pferd direkt nach der Bearbeitung geradeaus laufen konnte, was vorher nicht ging.), denn die Muskeln auf der hohlen Seite bleiben erstmal verkürzt. Ich empfehle da ganz einfach nach dem Warmreiten, wo man keine starke Biegung fordert, Dehnübgungen mit Hilfe von Leckerlies zu machen (vom Boden aus). Also vor allem die hohle Seite zu dehnen (Aber auch die andere nicht vergessen). Danach erstmal am langen Zügel entspannen lassen. Meistens schnauben die Pferde nach den Dehnübungen ungewöhnlich viel und mit oft heftigen Kopfbewegungen ab. Also einfach Zügel lang lassen. Und danach anfangen, auch immer mal Biegung zur nicht hohlen Seite aus dem Sattel zu fordern. Aber nur für wenige Schritte, denn sonst verspannt man die Muskeln auf der nicht hohlen Seite auch noch und dann ist das Reiten auch echt kein Spaß mehr.
Viele Grüße, Mascha
Alles, was ich an Beurteilungen abgebe, basiert auf dem Material, das mir dafür zur Verfügung gestellt wurde. Natürlich müsste man für eine vollständige, seriöse Beurteilung der Hufe das Pferd live und in Bewegung sehen.

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ka.ori
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Re: High-Low-Syndrom; Tips zum Training

Beitrag von ka.ori » Fr 9. Jan 2015, 16:48

Nachdem wir die Hufe die ersten mal gearbeitet hatten, waren die schlimmsten Verspannungen tatsächlich weg.....
Allerdings ist die re. Muskelseite immer noch extrem unterentwickelt bzw. verkürzt. Der li. Vorderhuf komplett ohne Sohlenwölbung, werde jetzt mal das Hufbeinpolster von kelte testen, wenn bei uns der schlimmste Matsch weg ist, dann bleiben die Schuhe einfach mal unter Tags drauf.
Das mit dem Lockern beim/ während dem Reiten mach ich eigentlich schon immer, longiere auch vermehrt die schlechte Seite. Wenn ich viel dazu komme, merk ich auch immer gleich eine deutliche Besserung.
Es hat sich nur so gefestigt, dass ich manchmal am Verzweifeln bin... :(
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Pat
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Re: High-Low-Syndrom; Tips zum Training

Beitrag von Pat » Fr 9. Jan 2015, 17:09

Man sollte auch die Faszien lösen. Meist gibt es regelrechte Verklebungen in diesem Bereich, was die Muskeln hindert sich zu entfalten. Frag mal einen Osteo, der sich damit auskennt.

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Re: High-Low-Syndrom; Tips zum Training

Beitrag von ka.ori » Fr 9. Jan 2015, 17:41

Ich sags meiner Osteopathin!
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Re: High-Low-Syndrom; Tips zum Training

Beitrag von Martin » Fr 9. Jan 2015, 19:39

Die Faszien sind ein guter Tip, von Pat. Lies mal unter der Methode "Rolfing" nach. Vielleicht kannst Du da Ansätze/Übungen finden, die Du regelmäßig auch selbst durchführen kannst. Ich weiß allerdings nicht wer Rolfing beim Pferd macht. Das Rolfing war mal recht weit verbreitet, geriet dann aber in Vergessenheit, weil man keine wissenschafliche Basis für den Erfolg finden konnte. Das hat sich im Rahmen der neuen anatomischen Kenntnisse rund um Faszien geändert.

Martin

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Re: High-Low-Syndrom; Tips zum Training

Beitrag von ka.ori » Mo 12. Jan 2015, 12:23

Danke Martin, nächste Woche kommt meine befreundete Osteopathin u wir probieren es aus....
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Re: High-Low-Syndrom; Tips zum Training

Beitrag von Anne & Shabou » Do 15. Jan 2015, 21:48

Martin hat geschrieben:Die Faszien sind ein guter Tip, von Pat. Lies mal unter der Methode "Rolfing" nach. Vielleicht kannst Du da Ansätze/Übungen finden, die Du regelmäßig auch selbst durchführen kannst. Ich weiß allerdings nicht wer Rolfing beim Pferd macht. Das Rolfing war mal recht weit verbreitet, geriet dann aber in Vergessenheit, weil man keine wissenschafliche Basis für den Erfolg finden konnte. Das hat sich im Rahmen der neuen anatomischen Kenntnisse rund um Faszien geändert.

Martin
Erfahrungen mit Rolfen habe ich nur bei mir selber. Aber ohne meinen genialen Osteopathen, der in den USA auch eine Rolfer-Ausbildung gemacht hat, hätte ich meine Doktorarbeit nicht durchgehalten. Schon erstaunlich, dass man akute Sehnenscheidenentzündungen wegmassieren kann (um dann am nächsten Tag wieder viele Stunde zu pipettieren :oops: )

Wenn es Rolfer für Pferde gibt: Auf jeden Fall probieren!

balumimo
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Re: High-Low-Syndrom; Tips zum Training

Beitrag von balumimo » Mi 20. Mai 2015, 20:23

Der Fred ist schon etwas älter, vielleicht interessierts aber noch.

Rolfing für Pferde heißt neuzeitlich "EMRT": Equine Massage Relaxation Therapy, kommt aus Australien.

Das EMRT für Menschen heißt "Bowtech", benannt nach dem Erfinder John Bowen. Einfach mal googlen. Faszientechniken sind ja recht "in" und auch von diesen gibt es deshalb verschiedene "wahre" Vertreter dieser Techniken beim Menschen. Für die Pferde kenne ich nur EMRT.

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