Barhuf im Schnee

Bearbeitungstechniken
saskia
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Barhuf im Schnee

Beitrag von saskia » Di 13. Nov 2012, 20:41

Ich bearbeite meine beiden Pferde seit September voriges Jahr in Alleinverantwortung. Im letzten Winter hatten wir keinen Schnee. In den Jahren davor hatte der HS die Veranwortung für die (Barhuf-)Bearbeitung meiner Pferde, und wir hatten phasenweise beträchtliche Probleme mit stollendem Schnee (barhuf!). Woran das bearbeitungstechnisch lag, konnte ich damals noch nicht beurteilen. Die generellen Ansichten des HS, warum er die Hufe zum Winter hin länger werden lässt und warum Aufstollen kein Grund zur Sorge ist, fand ich damals allerdings schon ohne jegliche Fachkenntnisse mehr als fragwürdig....


Nun hoffe ich mal wieder auf einen schönen Schneewinter, und möchte natürlich nicht wieder solche drastischen Aufstollprobleme erleben. Daher überlege ich schonmal, wie die optimale Hufbearbeitung bei Schnee aussieht. Etwas mehr Wandüberstand lassen, um die Rutschsicherheit zu verbessern? Oder begünstigt jeglicher Wandüberstand das Aufstollen? Dann der Strahl : der legt sich momentan in normalem Ausmass etwas über die Strahlfurchen. Sollte ich ihn gründlicher als bisher wegschneiden, sodass die Furchen vollständig offen sind, damit die Schneeklumpen gleich wieder rausfliegen? Oder sollte ich den Überhang so belassen, damit sich der Schnee evtl erst gar nicht so gründlich in die Furchen reintritt? (Gemeint ist hier natürlich feuchter Schnee der so "schön" klebt, kein lockerer Pulverschnee). Habt ihr spezielle Tips für solche Wetterlagen?
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Re: Barhuf im Schnee

Beitrag von charlsey » Di 13. Nov 2012, 23:02

ehrlich gesagt hab ich mir darüber noch nie wirklich gedanken gemacht und wie immer bearbeitet. meine stehen eh u.a. auf rasengittersteinen und gummimatten... wandüberstand? was ist das? hinzu kommt, dass aufgrund des paddocks die sohle auch sehr ausgefüllt ist, weniger wölbung zu sehen ist als im sommer auf der wiese. also, eigentlich hat mein pferd im winter gleitschuhe :mrgreen: ... und, es funktioniert hervorragend! nix stollt, klar! auch rutscht sie im normal tiefen schnee nicht. problematisch wird es auf plattgetretener, dünner schneeschicht auf glatten böden... da steig ich mal lieber ab. ich denke, da helfen nur noch spikes. aber durch tieferen schnee zu galoppeln ... einfach nur geil!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! egal ob pulver oder pappe oder harsch
Viele Grüsse,

Claudia

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Re: Barhuf im Schnee

Beitrag von Lesley » Di 13. Nov 2012, 23:23

Ich habe bei meinem Pony keine Probleme mit Aufstollen. :think:
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Re: Barhuf im Schnee

Beitrag von Laddie » Di 13. Nov 2012, 23:30

Dito mit Claudia.
Viele Grüße, Ariane

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Re: Barhuf im Schnee

Beitrag von Puschel » Di 13. Nov 2012, 23:38

Hab auch noch nie ein Aufstollen erlebt. Meiner hat dann immer ein paar Schritte Schnee drunter kleben, aber wenn der so 2cm dick ist fliegt er wieder ab, auch im Schritt. Echtes Aufstollen oder allgemein Probleme im Schnee gab es noch nie, im Gegenteil, die Schneezeit ist immer die schönste für die Hufe, finde ich.
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Re: Barhuf im Schnee

Beitrag von Pat » Di 13. Nov 2012, 23:43

Schneller reiten! :)
dann fliegt der Schnee wieder raus.

Ist übrigens auch ein prima Tipp im Sommer zur Bremsenzeit. Ab 18 km/h können die Bremsen nicht mehr auf dem Pferd landen... :lol:

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Re: Barhuf im Schnee

Beitrag von saskia » Di 13. Nov 2012, 23:53

Mh ja - sowas ähnliches hatte man mir damals in einem Forum auch gesagt. "Aufstollen? Bei Barhuf? Kennen wir nicht." Sowas hilft mir natürlich ungemein weiter.... Nichts für ungut, aber wir HATTEN nunmal massive Aufstollprobleme zu HS-Zeiten, und da stellt sich die Frage "woran lag das???" Kann ich wie gesagt aus heutiger Sicht nur vermuten, nämlich dass der HS die Hufe ganz schön lang gezüchtet hatte mit beträchtlichem Wandüberstand. Wenn das die einzige Ursache war, kann ich jetzt ja beruhigt sein. Und ja, wenn der Schnee TIEF genug ist (und somit weich), und die Pferde da durch galoppieren, dann stören ein paar zu Eis komprimierte Schneeklumpen unter den Hufen nicht und fliegen vermutlich beim Galopp dann doch noch runter, aber Probleme gab es, wenn der Schnee nicht tief und weich war und die Pferde wegen den Eisstelzen unter den Hufen nur im vorsichtigen Schritt rumeierten. Manche Klumpen hatte ich nichtmal mit allem Kraftaufwand mit dem Hufkratzer loshebeln können. Die Pferde kamen damals nachts in eine Späne-Box, und am nächsten morgen war der Eisklumpen dann entweder doch rausgefallen oder die Reste liessen sich dann endlich raushebeln. Tagsüber begann dann alles wieder von vorne.

Na ja, hoffen wir mal, dass die tolle HS-Bearbeitung nur das ganze Problem war.
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Re: Barhuf im Schnee

Beitrag von charlsey » Mi 14. Nov 2012, 00:00

ups, nein, ich glaube dir das mit dem aufstollen unter der hs-bearbeitung. heute habe ich einen haffi huf bearbeitet, der so, wie er war, sicherlich auch aufgestollt hatte! bald nicht mehr ;-) ... das ist das, was wir meinen: mit einer angepassten bearbeitung, wie du sie hier meistens siehst, wird das problem nicht mehr auftauchen! aber wenn der schmied einen tragrand gezüchtet hat, womöglich so einiges an bröseligem zerfallhorn drin war, dann kann das schon ganz schön pappen, insofern ist das nichts, was ich nicht glaube. bedeutet nur für mich, dass es eine ... sagen wir mal : suboptimale ... bearbeitung WAR, du machst das doch jetzt besser, wirst das problem also nicht mehr haben ;-)
Viele Grüsse,

Claudia

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Re: Barhuf im Schnee

Beitrag von saskia » Mi 14. Nov 2012, 00:04

Okay, dann ändere ich nichts an meiner Bearbeitung (Wandbearbeitung, Strahlform) :) und sehe beruhigt dem kommenden Winter entgegen :)
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Re: Barhuf im Schnee

Beitrag von Tic » Mi 14. Nov 2012, 09:01

Ich denke, dass liegt am Schnee ... ich kenne aufstollen bei meinem Barhufpony auch, aber nur, wenn der Schnee schon drei mal angetaut und wieder festgefrohren ist. Da reicht es schon, wenns einfach nur sonnig war, einen Mittag lang. Am sonnigen Tag stollt es nicht, am nächsten Tag schon. Ich reite dann auch schneller 8-)
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