Problemhufe Shetty

Bearbeitungstechniken
Annika
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Problemhufe Shetty

Beitrag von Annika » Fr 9. Jun 2017, 15:24

Hallo,
ich brauche Tipps zur Hufbearbeitung.

Das Shetty hat seit Jahren chronische Rehe, ich "arbeite" mit ihm seit ca. 5 Jahren. Da ich am Anfang keine Erfahrung mit Rehe hatte, habe ich nichts hinterfragt und es ist vieles schief gelaufen. Später habe ich angefangen, mich mit dem Thema Hufrehe und Hufe allgemein intensiv zu beschäftigen. Seit ca. 2 Jahren bearbeite ich die Hufe größtenteils selbst (Klauenpfleger ist leider jedes halbe Jahr am Werk :shock: , die Abstände werden zum Glück immer größer). Auch wenn ich anfangs noch etwas unbeholfen war und vielleicht auch noch bin, werden die Hufe meiner Meinung nach besser.
Das Pferd hatte seit 2 Jahren keinen Schub mehr (steht täglich 6 Stunden auf einer Magerweide, der Besitzer ist uneinsichtig). Dass das Shetty lahmfrei läuft, liegt wahrscheinlich größtenteils daran, dass es auf dem Weg zur Normalfigur ist (vorher extrem fett).
Die Hufbeine beider Vorderbeine sind mit hoher Wahrscheinlichkeit stark beschädigt, da auch nach 2 Jahren die Wand nicht ohne Verbiegung herunter wächst, sondern immer am selben Punkt davon hebelt.

Ich weiß, dass ihr für Tipps Fotos braucht. Kann mir bitte jemand erklären, wie ich die hier einstellen kann?

Schon mal vielen Dank im Vorraus

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Lesley
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Re: Problemhufe Shetty

Beitrag von Lesley » Fr 9. Jun 2017, 15:53

Unten im Beitrag steht "Dateianhang hochladen". ;)
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Re: Problemhufe Shetty

Beitrag von Annika » Fr 9. Jun 2017, 17:52

Dankeschön, habe ich irgendwie übersehen...

Die Fotos sind nicht aktuell, die Bilder der Sohle entsprechen aber ungefähr dem jetzigen Zustand. Weitere Bilder und die aktuelle Sohlenansicht mache ich morgen.
SAM_1509.jpg
SAM_1510.jpg
SAM_1228.JPG
Das ist die ausgangssituation

Den Strahl musste ich allerdings diese Woche wegen Strahlpilz deutlich zurück schneiden. Dass sich die Sohle kaum verbessert hat, ist dem geschuldet, dass ich September bis März fast dauerhaft krank war und ich die Hufe kaum bearbeiten konnte.
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Re: Problemhufe Shetty

Beitrag von Lesley » Fr 9. Jun 2017, 21:01

Wie bearbeitest du die Hufe denn?
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Re: Problemhufe Shetty

Beitrag von Annika » Fr 9. Jun 2017, 21:26

Ich hoffe ich kann das in der Theorie jetzt richtig erklären.
Die Zehe nehme ich bis zur Sohlenkante weg und berunde sie nach oben. Dadurch hebelt die Zehe nicht mehr und das Pony läuft deutlich schwungvoller. Den Tragrand kürze ich auf die Höhe der Sohle und berunde ihn leicht.
Die Trachten habe ich bis jetzt immer auf das Niveau der Sohle gekürzt, da bin ich mir aber nicht sicher, ob ich nicht 1-2mm überstehen lassen soll. Die Eckstreben sind meistens von selbst weggebrochen.
Den Strahl und die Sohle habe ich größtenteils in Ruhe gelassen, leider musste ich diese Woche wegen Strahlpilz einiges vom Strahl wegnehmen.

Das größte Problem ist die auseinander gezogene weiße Linie, die wahrscheinlich auch pilzig ist (ist braun und weich). Zusätzlich steht sie noch bodeneng und zehenweit. Dadurch sind die inneren Seitenwände nach innen gewachsen.

Mir scheint so, als ob die Zehenwand letztes Jahr doch gerade war, ich habe mal ein Foto angehängt. Vielleicht ist die Zehenwand auch aufgrund der Vernachlässigung der Hufbearbeitung wieder weggedriftet?
SAM_1514.JPG
SAM_1504.jpg
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Re: Problemhufe Shetty

Beitrag von Kathy71 » Fr 9. Jun 2017, 21:59

Mir wären die Trachten, insbesondere VR, viel zu lang. Da würde ich deutlich (ca. 50%) der Höhe nehmen. Man sieht ja auch den Stresspunkt ziemlich gut.
Vermutlich befindet sich kompaktes Zerfallshorn im Eckstrebenwinkel. Eckstreben natürlich auch auf Sohlenniveau bringen.

Zehe kürzen und möglich gut berunden. In wie weit man eine deutliche Zehenrichtung anbringen kann, muss man beim Bearbeiten entscheiden.

Auf jeden Fall mal Trachte kürzen....

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Re: Problemhufe Shetty

Beitrag von Dianne » Fr 9. Jun 2017, 22:35

Bei der Vorgeschichte würd' ich mich nicht trauen, die Trachte in einem Rutsch runterzunehmen, sondern würde jede Woche nur 1-2 Millimeter wegarbeiten.

Es gibt auch Fälle, die auf radikales Trachte runternehmen mit neuem Schub reagieren.
Und die Sehnen dehnen sich auch nicht sofort auf.

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Re: Problemhufe Shetty

Beitrag von Pat » Fr 9. Jun 2017, 22:39

Ach Kathy ... :roll: Das ist ein chronischer Rehehuf, bei dem sicherlich das Hufbein rotiert ist. Wenn du da jetzt blindlings die Trachten abhackst, dann hat das Pony noch mehr Probleme, weil die TBS das gar nicht aushält.
Ob man Trachten kürzen kann, sieht man nur sohlenseitig und nicht in der lateralen Ansicht.

Annika, du machst das schon ganz gut. Bleib jetzt dran und achte auf die funktionale Sohle. Vernachlässigungen verzeihen Rehehufe nicht.

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Re: Problemhufe Shetty

Beitrag von Annika » Sa 10. Jun 2017, 07:32

Vielen Dank für eure Antworten.

Die Vernachlässigung war auch keine Absicht, ich war einfach nicht dazu in der Lage. Dem Klauenpfleger wollte ich aber auch nicht den Vortritt lassen, da die Hufe hinterher jedes Mal eine Katastrophe waren. Die Sohle wurde ständig platt gemacht und das bei einem Rehehuf.
Jetzt bearbeite ich die Hufe natürlich wieder regelmäßig.

Die Trachten sind auf Sohlenniveau gekürzt, mehr geht zur Zeit nicht. Die Fotos sind allerdings auch nicht aktuell. Die kommen heute abend. Zerfallshorn gibt es dort keins, sonst hätte ich die Trachten allmählich weiter gekürzt. Würde ich jetzt theoretisch 50% der Trachten wegnehmen, hätte der Huf ja weniger Trachte als ein gesunder Ponyhuf.

Wie bekomme ich denn dn vermutlich vorhandenen Pilz in der weißen Linie in den Griff? Vermutlich ist der auch ein Auslöser für die Zerrung? Wegschneiden wie beim Strahl geht ja dort schlecht.


Ich hätte noch eine Frage zu Hufschuhen. Ich habe mir die Davis Barrier Boot ausgesucht, da diese von den Maßen am besten passen. Es würden auch die Eqine Fusion passen, die sind mir aber als Studentin für ein Pferd welches mir eigentlich nicht gehört etwas zu teuer. Macht bei denen eine nicht ganz gerade Zehe Probleme? Die sind ja eigentlich aus Gummi.

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Re: Problemhufe Shetty

Beitrag von Pat » Sa 10. Jun 2017, 10:46

Der Lammellenkeil kommt von der Rehe. Der ist vergleichbar mit morschem Holz und begünstigt den Befall mit Pilzen und Bakterien. Wenn du alle 2-3 Tage den Huf gründlich abbürstet und dann die Stellen mit Teebaumöl oder Carre Strahlreiniger oder einem anderen fungizid wirkenden Mittel beträufelst, dann kannst du da schlimmste verhindern.

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