Hufwandresektion

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Feuerhuf
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Hufwandresektion

Beitrag von Feuerhuf » So 7. Aug 2016, 09:30

Das habe ich gerade in Facebook gefunden, möchte es mal unkommentiert lassen und den Post des Erstellers anfügen:
Es ist eine von vielen Möglichkeiten den Druck aus der Zehe zu nehmen .
Diese Methode kann helfen , die Langzeit Schädigung ein wenig zu mindern , bzw wird das Wachstum etwas in die richtige Richtung unterstützt .
Der Hebel wird deutlich weniger .
Aber es sollte nur von Schmieden angewendet werden die GENAU WISSEN , WANN UND WO !!!
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Pat
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Re: Hufwandresektion

Beitrag von Pat » So 7. Aug 2016, 10:22

"Decompression of the coronary band"

kann man hier nachlesen:
http://www.mascalcia.net/articoli/a2003_55.htm

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Re: Hufwandresektion

Beitrag von Feuerhuf » So 7. Aug 2016, 11:04

@Pat
geschrieben steht wohl viel und machbar ist noch viel mehr. Die Frage ist nur, sind andere nicht invasive und unspektakuläre Bearbeitungsmethoden bei Rehevorgängen deshalb ineffektiver? Zumindest ich halte eine Destabilisierung im Bereich der ersten Normalisierung des Hufbeinträgers beim Herunterwachsen des Horns und Reizung der Nervenenden durch Eintrockenen der Blättchenschicht zumindest hinterfragungswürdig.

Martin
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Re: Hufwandresektion

Beitrag von Martin » So 7. Aug 2016, 13:27

Feuerhuf hat geschrieben:@Pat
geschrieben steht wohl viel und machbar ist noch viel mehr. Die Frage ist nur, sind andere nicht invasive und unspektakuläre Bearbeitungsmethoden bei Rehevorgängen deshalb ineffektiver? Zumindest ich halte eine Destabilisierung im Bereich der ersten Normalisierung des Hufbeinträgers beim Herunterwachsen des Horns und Reizung der Nervenenden durch Eintrockenen der Blättchenschicht zumindest hinterfragungswürdig.

Ist eigentlich eine alte Diskussion, die in Europa aber nicht offen geführt wird: "Wann machen chirurgische Eingriffe im Rahmen einer Rehebehandlung Sinn und wann sind die abzulehnen? In D sind sie irgendwie verpönt, weil man glaubt, dass es anders auch geht, vielleicht aber auch nur weil die große Mehrheit der Tierärzte mit Rehe wenig anzufangen weiß und Hufschmiede/Hufpfleger üblicherweise sowas nicht ohne TA machen.

Diese konkrete Maßnahme würde man sicherlich nur durchführen, wenn der Druck einer sich verlagernden Zehenwand das Gewebe im Kronrandbereich abzuquetschen droht. Aber das Öffnen der Kapsel zur Druckenstlastung könnte durchaus öfters sinnvoll sein. Ich glaube schon, dass der erhöhte Gewebsdruck im Rahmen der Entzündung wesentlich für die Zerstörung der Lamellemschicht ist.

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Re: Hufwandresektion

Beitrag von Pat » So 7. Aug 2016, 16:50

Mal kurz "den Pollitt" Seite 194 bemüht:
Pollitt S.194.jpg
Feuerhuf, natürlich muß man ALLES hinterfragen, vor allem seine eigene Arbeit :!: Wenn wir versuchen ein Problem zu lösen, müssen wir beim nächsten Besuch kritisch hinterfragen, ob unsere Bemühung Erfolg hatte oder nicht. Wenn nicht, müssen wir überlegen, was wir anders machen können.

Wenn ich bei Rehe nur Barhufarbeit und Hufschuhe anbieten kann, dann ist schnell Ende der Fahnenstange. Wenn ich darüberhinaus Cast, Klebetechniken und Beschlag beherrsche, sieht das schon anders aus. Manchmal reicht das aber auch nicht aus.
Laut Pollitt ist die Wandresektion ebenfalls eine erprobte Methode. Ich mach es auch nicht, weil ich kein Eisen zur Stabilisierung anbringen kann (ein Duplo reicht da wahrscheinlich nicht aus), könnte aber in eine Klinik überweisen.

Will damit nur sagen, dass man nicht pauschal etwas verurteilen soll, nur weil man sich nicht vorstellen kann, dass es funktioniert.
(Als die Eisenbahn erfunden wurde, war die Wissenschaft auch davon überzeugt, dass der menschliche Organismus Geschwindigkeiten über 70 km/h nicht aushalten könne ;) .)
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Re: Hufwandresektion

Beitrag von Martin » So 7. Aug 2016, 17:33

Solche Eisen wie bei Pollit kannst auch Du schmieden und aufnageln oder vielleicht dann doch nicht, weil Du vermutlich besserere schmieden würdest. :D :lol:

Das Problem mit der Mehrzahl der Rehebearbeitungen ist, dass wir ja selten genau wissen, was geholfen hat und selbst wenn es geholfen hat, wir nie wissen, ob nicht was anderes noch besser gewesen wäre.

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Re: Hufwandresektion

Beitrag von Pat » So 7. Aug 2016, 17:55

Ach Martin, du bist süß :oops: :lol:
Ich überlass das Schmieden lieber denen, die's wirklich können.

Rehe ist halt ne Erkrankung, die an mehreren Fronten angegangen werden muss. Wir können noch so schön an den Hufen schrauben, nageln oder schnitzen, wenn die Ursache nicht behoben wird, bringt das alles nichts.

Andererseits kann man mit den geeigneten technischen Hilfsmitteln wirklich sehr schnell und effektiv behilflich sein und dem Pferd Erleichterung bringen.

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