Bearbeitung bei Fesselgelenksentzündung

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Ramona1974
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Bearbeitung bei Fesselgelenksentzündung

Beitrag von Ramona1974 » Mo 25. Nov 2013, 21:13

Wie bearbeitet ihr Pferde mit dieser "Diagnose" bzw. diesem Symptom-Komplex?

TA riet natürlich zu konventionellem orthopädischem Beschlag mit Polster und hochstellen der Trachten.

Das Pferd hat ein High-Low Problem, es wurde nun mittels Leitungsanästhesie und Beugeproben die Diagnose "Podotrochlose"
vom TA bestätigt.

Bisher lief das Pferd jedoch noch schlechter, wenn der hohe Hufe mal stärker im Trachtenbereich gekürzt wurde.

Der hohe Huf neigt zu Zwang und unterentwickeltem und eingeklemmtem Strahl und planer Fußung, manchmal mit Zehenfußungstendenz.

Derzeit Klebebeschlag mit gespritztem Hufpolster im hinteren Hufbereich.

Wie würdet ihr vorgehen, Trachten trotzdem versuchsweise mal radikal runter nehmen, denn immer wieder leichtes kürzen bringt kaum Veränderung....
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Lesley
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Re: Bearbeitung bei Hufrollen-Syndrom

Beitrag von Lesley » Mo 25. Nov 2013, 21:22

Gibt es Röntgenbilder?
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Re: Bearbeitung bei Hufrollen-Syndrom

Beitrag von Ramona1974 » Mo 25. Nov 2013, 21:33

Werden nächste Woche gemacht weil der TA die RÖ-Schürzen heute vergessen hatte. :?

Das letzte RÖ war vor 3 Jahren und eher unauffällig

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Re: Bearbeitung bei Hufrollen-Syndrom

Beitrag von kelte » Di 26. Nov 2013, 16:55

Röbis sind ja gut und schön, aber gerade bei HR sagen sie nicht viel aus. Man weis ja seit langem, daß es sehr auffällige Röbis bei Pferden gibt, die absolut nichts zeigen und Fälle, wo das Pferd kaum noch gehen kann, die Bilder des HR-Komplex aber nichts zeigt.
Generell sehe ich ein Problem bei Röbis, nämlich IST es der Schmerzauslöser, welchen man am Bild sieht, oder ist es ganz etwas anderes. Nur weil man etwas sieht, heist das nicht, daß es auch die Ursache sein muß.
Natürlich sind bildgebende Darstellungen immer von Vorteil, aber verlassen sollte man sich in Schmerzfällen darauf nicht.

Grüße

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Re: Bearbeitung bei Hufrollen-Syndrom

Beitrag von Shiny2007 » Di 26. Nov 2013, 20:56

Hallo!

Also da kann ich keltes Meinung nur bestätigen.
Hatte bei meiner Stute Röntgenbilder Klasse 1 und sie hatte hochgradige HR. Leider kannte ich kelte da noch nicht. Der tolle Orthobeschlag vom Hufschmied hat das Pferd dann binnen 2 Jahren ruiniert.

LG Marion
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Re: Bearbeitung bei Hufrollen-Syndrom

Beitrag von Ramona1974 » Di 26. Nov 2013, 21:06

Ja mein Gedanke.... das mindert die Durchblutung ja eigentlich noch mehr und könnte den Krankheitsprozeß beschleungigen.


Mein Ta meinte auch, er bräuchte eigentlich gar nicht röntgen, weil es für ihn klar dort lokalisiert ist.
Ich hatte aber darauf bestanden, dass eres doch noch macht, alleine damit ich die Hufbearbeitung anpassen kann.

Er meinte klar könne man jetzt noch die große Diagnostik auch stationär bei ihm dranhängen, aber das Pferd ist sowieso nicht mehr voll fit und er meinte es wäre "raus geworfenes Geld" (und er hätte ja normal den Verdientst daran).
Er ist Fachtierarzt für Pferde spezialisiert auf Lahmheits- und Gelenkdiagostik.

Aber was würdet ihr machen, trotzdem einen Versuch, die Trachtenhöhe radikal zu reduzieren?

Ich hatte hier auch schon mal Fotos von dem Huf eingestellt, weil ich da eh schon ewig versuche den weiter zu bekommen und die Trachten niedriger.
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Re: Bearbeitung bei Fesselgelenksentzündung

Beitrag von Ramona1974 » Di 26. Nov 2013, 21:18

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Bilder sind schon etwas älter, aber ds Problem bleibt das gleiche.
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Re: Bearbeitung bei Hufrollen-Syndrom

Beitrag von Mascha » Mi 27. Nov 2013, 12:29

Ich finde nicht, dass der Huf außergewöhnlich steil ist. Er ist insgesamt etwas lang. Ich würde ihn gleichmäßig kürzen und ich würde eher noch die Zehe von vorne kürzen. Aber es wäre natürlich interessant mal den anderen Huf daneben zu sehen.

Generell kann ich pauschal nur sagen, ein gesunder Strahl ist die halbe Miete. Der High-Huf bei High-Low-Pferden hat ja oft keinen so guten Strahl. Falls da also Verbesserungsbedarf besteht, würde ich dort als erstes ansetzen. Oftmals verschwinden dann andere Probleme "von allein", wenn der Strahl gesund ist.
Viele Grüße, Mascha
Alles, was ich an Beurteilungen abgebe, basiert auf dem Material, das mir dafür zur Verfügung gestellt wurde. Natürlich müsste man für eine vollständige, seriöse Beurteilung der Hufe das Pferd live und in Bewegung sehen.

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Re: Bearbeitung bei Hufrollen-Syndrom

Beitrag von Ramona1974 » Mi 27. Nov 2013, 20:21

Ja, wie gesagt die Bilder, vorallem das unterste ist schon von Frühsommer diesen Jahres.

Das war die Ausgangssituation in 2007:

Bild

Bild


Seither habe ich eben die Zehe immer vermehrt zurückgesetzt und die Trachten immer wieder leicht runter genommen.

Da ist auch jedes Mal immer einiges an Überstand über der Sohle. Wenn ich die gekürzt habe und einige Tage später mit der Drahbürste in den Eckstreben schrubbe, ist da immer wieder loses Material.
Und ich bearbeite sie schon so alle 2-3 Wochen.

Kürze ich dann wieder, läuft sie irgendwann vorsichtiger.

Ich habe auch schon den hinteren Hufbereich mit Vettec Equi-Pak CS ausgefüllt. Mit geschlossenem Duplo als auch barhuf.

Nutzt kurzfristig was zur Weitung, aber 1-2 Wochen nachdem das raus ist verfällt sie wieder in Zehenfußungstendenz, dann wird das auch wieder schlechter.

Es war eine zeitlang so, dass es schien, als ob sich der Strahl endlich entwickelt und sich von der mittleren Strahlfurche aus öffnet.
Aber dann schält sich der Strahl immer oberflächlich ab und ist wieder mickrig und zwischen den Eckstreben eingeklemmt.

Der Strahl ist frei von jeglichem Gammel oder Pilz.

Das Problem habe ich ja schon, seit ich dieses Pferd habe... also so schon sehr lange.... :?

Bild


Ich mache die Tage mal ganz aktuelle Fotots wenn ich den Duplo runter mache.

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Re: Bearbeitung bei Hufrollen-Syndrom

Beitrag von Ramona1974 » Mo 2. Dez 2013, 16:10

So nach zwei Stunden vor Ort Diagnostik kam dann heraus, dass es ganz im Gegenteil für ein 16 jähriges QH sogar ganz wunderbare Hufe hat und keinerlei Hinweise auf Veränderungen im Hufrollenbereich....der TA war slebst verwundert, denn letztes Mal meinte er nochdass es zu 99 % bei einem QH der Hufrollenkoplex wäre, der Probleme macht.

Es wurde komplett geröntgt bis zu den Sprunggelenken und Fesselgelenken hoch, die alten Griffelbein OP Geschichten sind reizlos, ein dicker Chip im rechten Fesselgelenk hinten rechtd der aber keine Lahnheit verursacht.

Ende vom Lied war dann eine Fesselgelenksentzündung die vermutlich mit einer Arthrose im Frühstadium zusammen hängt, denn der RÖ-Befund des Fesselgelenkes war eigtentlich bsi auf eine minimale Skleorsierung unauffällig. Sie hat in dem Gelenk aber ine leichte Fehlstellung.

Auf meien bösartig-hinterlistige Frage, was er nun huftechnisch rät (vielleicht einen normalen Eisenbeschlag mit irgendwelchen Keilen Polstern oder so??!!) meinte er :

Neiiin.... bloß keinen Eisenbeschlag!!! So wie das ist, ist es ganz wunderbar und wenn das so mit den Klebebeschlägen im Wechsel mit barhuf geht, ist da doch keine Notwendigkeit für einen Beschlag..... Wenn man an den Hufen rum meckern wolle ist das Nörgeln auf hohem Niveau. Etwas kleine Hufe aber es ist nun mal ein QH... ;)

Und das von einem doch recht konservativ veranlagten TA....*freu*

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