Hufbearbeitung nach Biernat

Bearbeitungstechniken
Thorsten

Re: Hufbearbeitung nach Biernat

Beitrag von Thorsten » Do 13. Sep 2012, 22:45

Fjorda hat geschrieben:...Aber zur Frage von Thorsten: Das ist ne Sachbeschädigung, oder?
Willst du jetzt von mir eine rechtliche Würdigung zur vermutlich vorliegenden Straftat? Dann wäre es eine schwere Sachbeschädigung, aber es darf wohl das Einverständnis des Besitzers unterstellt werden.

Nein, was mich stutzig macht ist der Heilvorbehalt für den TA. Verhält sich meines Wissens nach bei den Veterinärmediziner nicht anders als bei den Humanern, aber nur bei denen weiß ich es ohne jeglichen Zweifel. Kann ja sein, dass es da eine Regelung gibt, dass man sowas darf nur weiß ich es eben nicht.

Aber wenn es die gibt, dann sollte es auch richtig unterrichtet werden. Frag mal Voegelchen was passiert wenn wir in eine Punktur einen nicht desinfizierten Fremdkörper stecken und wir gehören zum medizinischen Fachpersonal.

Dann ist das ein Wattestäbchen. Die Wahrscheinlichkeit eines Rückstandes ist nicht gerade gering. Solche Dinge werden ausgespült und keinesfalls drin rumgestochert.

So jetzt hör ich auf, weil ich wollte heute ja nett bleiben. Ommm

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Mascha
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Re: Hufbearbeitung nach Biernat

Beitrag von Mascha » Do 13. Sep 2012, 22:59

Tja, man kann ja von JB und seinen Theorien halten, was man möchte, aber dieses Foto sollte eigentlich jeden stutzig machen. Zumindest falls es wirklich ein positives Beispiel sein soll, wie man es machen soll. Mir erschließt sich auch der Sinn nicht, warum man da ein Wattestäbchen reinstecken wollen sollte. :think:

Über die Wichtigkeit sterilen Operationsbestecks etc. hat die Wissenschaft ja nun schon bevor JB seine Theorien entwickelt hat, so einiges herausgefunden.
Viele Grüße, Mascha
Alles, was ich an Beurteilungen abgebe, basiert auf dem Material, das mir dafür zur Verfügung gestellt wurde. Natürlich müsste man für eine vollständige, seriöse Beurteilung der Hufe das Pferd live und in Bewegung sehen.

Carina
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Re: Hufbearbeitung nach Biernat

Beitrag von Carina » Fr 14. Sep 2012, 20:27

Fjorda hat geschrieben:Pfffff.... Die sind hier immer so anspruchsvoll mit den Fotos. Das bekomme ich gar nicht hin... Mein mann bringt mich um, wenn ich seine Kamera auf den Boden stelle. Mache ich es nicht, gibts hier haue... Ein Zwickmühle.... :roll:
Ich kenn das auch. Meine Lösung: ein sauberes und glattes Küchenhandtuch, darauf die Kamera stellen.
Mann zufrieden, Kamera ohne Staubkörnchen, und die Fotos sind wirklich deutlich besser geworden.
Ich glaube wenn man die Kamera in der Hand hält, wird das nie gerade, und die Fotos werden deutlich schwerer zu interpretieren.

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stormel
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Re: Hufbearbeitung nach Biernat

Beitrag von stormel » Fr 14. Sep 2012, 21:26

Zur zweiten Frage (Antwort auf die Erste kommt noch):
Nein, eigentlich darf nur ein Tierarzt sowas machen bzw. muß dabei sein. Hat man uns auch ausdrücklich bei der Ausbildung gesagt.
AUSSER man entdeckt den Abzess zufällig bei der Bearbeitung. Dann darf man sozusagen eine Notversorgung vornehmen.

Als Faustregel sagte man uns, das, sobald Blut fliest/fließen könnte, ein Tierarzt ran muß!


Teilantwort zur ersten Frage:
Es kommt durchaus gelegentlich vor, das 1/3 der Prüflinge die Abschlußprüfung nicht besteht. Und wiederholen darf man Sie nur einmal.

Thorsten

Re: Hufbearbeitung nach Biernat

Beitrag von Thorsten » Fr 14. Sep 2012, 21:32

stormel hat geschrieben:... Dann darf man sozusagen eine Notversorgung vornehmen...
Kannst du da mal nachhaken, wie das mit der rechtlichen Regelung aussieht? Vorallem würde mich interessieren, ob es da eine bundesrechtliche Regelung gibt, weil Veterinäre dem Landesrecht und nicht zwangsläufig dem Bundesrecht unterliegen.

Danke schonmal für die Info.

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Re: Hufbearbeitung nach Biernat

Beitrag von Wurzl » So 16. Sep 2012, 16:14

Fjorda hat geschrieben:Pfffff.... Die sind hier immer so anspruchsvoll mit den Fotos. Das bekomme ich gar nicht hin... Mein mann bringt mich um, wenn ich seine Kamera auf den Boden stelle. Mache ich es nicht, gibts hier haue... Ein Zwickmühle.... :roll:
Ich hatte mir mal eine wasserdichte, stossfestere, günstigere Kamera gekauft - kostete ca 130,- "Olympus µ Tough"
Ist ähnlich dieser hier: http://www.amazon.de/Olympus-TG-320-Dig ... =8-1-fkmr0

G.

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Re: Hufbearbeitung nach Biernat

Beitrag von stormel » Mo 17. Sep 2012, 08:58

@ Thorsten:

Werde es versuchen. Kann aber etwas dauern.

Uns wurde übrigens gesagt, das es mit den Tierschutzgesetzen zusammenhängt. Dann währe es bundesweit.

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Re: Hufbearbeitung nach Biernat

Beitrag von SilentDee » Mo 17. Sep 2012, 16:23

Ich mache einfach meine kleinen Finger (ganz die Adelige in mir, die die kleinen Finger sonst vornehm abspreizt :lol: ) unter die Kamera zwischen Boden und Kamera! Die hab ich nämlich immer dabei, und ich bin schon Monk genug, wenn ich über die Erreger in den hufen palaver, wenn ich dann noch "Tuch, Tuch" rufe zum Fotos machen, kommt das, glaube ich, komisch rüber! :mrgreen:

Einmal Monk, immer Monk! :whistle:

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Re: Hufbearbeitung nach Biernat

Beitrag von Fjorda » Di 18. Sep 2012, 08:01

Und ich habe in meinem Leben das Abgeben von Kompetenzen perfektioniert. :-) Pat kann bereits fotografieren und darf es in dem Rahmen vornehmen, den sie für sinnvoll hält. ;-)
Allerdings sind die Hufe nicht mehr wirklich aussagefährig für ordentliche HO-Arbeit, weil sie aufgrund diverser Umstände, die nicht ich zu verantworten hatte, in sehr großen Abständen gemacht wurden...
Wir können also nur eine Doku verfolgen, wie "abgegangene" (im Sinne von in alle Richtungen gedriftete) HO-Hufe durch Pat (hoffentlich :D ) ordentlich gestellt werden. :-)
Wenns nur endlich so weit wäre....

Thorsten

Re: Hufbearbeitung nach Biernat

Beitrag von Thorsten » Di 18. Sep 2012, 10:36

stormel hat geschrieben:...Uns wurde übrigens gesagt, das es mit den Tierschutzgesetzen zusammenhängt. Dann währe es bundesweit.
insoweit nicht originär tierärztliches Handeln vorgeschrieben ist, der seine Aufgaben nach Landesrecht erfüllt. Aber genau das ist der Punkt den ich auch bei der Strasser-Methode nicht verstehe. Eröffnungsschnitte würden beim Menschen eine, wenn auch nur lokale, Anästhesie erforden. Das bedeutet doch nach dem TSchG, dass es nur mittels TA zulässig wäre. Da das Gesetz aber sowas von schwammig ist und hier an jeder x-ten Stelle im Gesetz steht, dass das Ministerium per Verordnung Ausnahmen erlassen kann, muss eine solche geben damit sowas möglich ist.

Wenn ich so drüber nachdenke und mich mit dem Notgedanken beschäftige, dann komm ich einfach auf keine Situation in der es nicht möglich wäre den TA zu holen.

@diala
Kannst du vielleicht einen Fall nennen bei dem das öffnen eines Abszess als Notmaßnahme (Leben des Tieres ist ohne sofortiges Eingreifen durch HO/HP akut gefährdet *Der Hinweis ist für alle anderen; diala und manch anderer weiß was unter Notmaßnahme zu verstehen ist) gerechtfertigt wäre? Also es geht mir echt nicht darum, ob man sowas macht, sondern ausschließlich darum, ob mir da einer an den Karren fahren kann, wenn ich es mal machen sollte.

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