Welcher geklebte Hufschutz?

[Martin]

Vor 4 Jahren hat das Pferd auf Anraten eines Tierarztes einen Hufrollenbeschlag bekommen.
Mit zurückversetztem Eisen, künstlichem Abrollpunkt, Keil unter der Trachte und Sohlenpolster.
Mit diesem Beschlag lief das Pferd nicht gut, sodass wir ihn nach 4 Wochen wieder runtergenommen haben.

Das Gangbild damals glich dem jetzigen: Stumpf, gebunden, unfrei, kurz.


Was mich irritiert: das Pferd möchte jetzt trotz Hufschutz nicht über Rollsplitt laufen. Außerdem tun die Wendungen auch auf weichem Boden weh.

Für was spricht das?
Vor allem, wenn das Pferd bei Trachtenentlastung und besserem (künstlich gemachten) Abrollpunkt eher schlechter geht?

Ich brauche wirklich etwas Rat, da mir Tierärzte und Hufschmiede bisher nicht helfen konnten. Eher im Gegenteil.


Nochmal zusammengefasst:

- Das Pferd läuft mit langer Zehe besser
- Beschlag darf nicht zurückversetzt werden
- Pferd läuft mir hochgestellter Trachte schlechter


Ideen?

Ich würde wie folgt vorgehen:

Sohle im Zehenbereich (und ggf. auch in anderen Bereichen) aus den Last nehmen. Das kann man über das Ausschleifen des Beschlages oder durch einen kleinen Aufbau des Tragrandes mit Vettec erreichen oder man nimmt Soleguard als Kleber, der kann weniger drücken oder man schneidet die Sohle leicht hohl (eher kritisch). Der Druck im Zehenbereich ist der häufigste Grund für die von Dir beschriebenen Probleme.

Dann müste man natürlich noch den Huf ansich auf seine Balance hin überprüfen und ggf. sich auch mal mit der Lage des Hufbeins auseinandersetzen. Die ganzen anderen möglichen Faktoren, wie chronische Rehe etc. kjommen natürlich auch infrage.

Aber der erste Test sollte wirklich sein, ob die Sohle im Moment einem Druck ausgesetzt ist, den sie, warum auch immer, nicht verträgt.

Martin

Martin

[ohle]

Was kann ich jetzt sofort tun? Der Hufschutz hält jetzt ja wie Beton und ist erst wenige Tage alt. Den will ich ungern wieder runterreißen.

[Yvonne]

Ich würde den Beschlag sofort runter machen und dann in entsprechende Schuhe stellen sollte es nicht ohne gehen. Schade um das Geld aber wenn das Pferd damit solche Probleme hat würde ich ihm das nicht zumuten. Es muss ja den ganzen Tag darauf aushalten!!

Man bekommt sehr wohl auch ein frisch geklebten Easyshoe wieder runter.

Gründe für das Gangverhalten kann es viele geben.
Zu kurz geschnitten, Beschlag falsch angepasst (zu klein, dann zu hoher Druck auf dem Trachenbereich) Abrollpunkt nicht getroffen das macht auch Gangabweichungen.
Oder eben chronisch vorhandene Hufzustände über die man hier nun nur spekulieren kann...

Aber wenns dem Pferd schlecht geht, runter damit!!!

[ohle]

Kurze Rückmeldung...
Am 11. Tag ist das Pferd immer noch nicht auf den Kiesweg um den Stall zu bekommen. Er bleibt schon 2 Meter vorher stehen. Zum Führen muss man umdrehen und über die Straße gehen.
Barhuf ging das zumindest im Schneckentempo.

Auf weichem Boden läuft das Pferd jetzt sehr gut. Auch nicht mehr klamm und kurz.
Ich würde das so gerne verstehen.

Ich habe gelesen, dass manche Pferde mit der Beweglichkeit im Trachtenbereich anfangs Schwierigkeiten haben können.

Aber trifft das auch auf die Pferde zu, die vorher barhuf liefen? Vom genagelten Eisen weg könnte ich das ja nachvollziehen.

Vom Entfernen des Beschlags halte ich in dieser Situation nichts. Das Pferd lief und läuft fühlig.


Nun für mein Verständnis:
Der Easyshoe Performance regt durch seine Beweglichkeit im Trachtenbereich an dieser Stelle besonders die Durchblutung an.
Kann man diese Aussage so stehen lassen?

Dann könnte ich mir die Reaktion des Pferdes besser erklären, da das Pferd im Bereich der Eckstreben auf die Hufzange besonders empfindlich reagiert.

[kelte]

Servus!

Wenn das Pferd immer noch nicht über diesen bestimmten Schotterbereich geht, dann kann das auch an der Erinnerung liegen. Früher hats dort geautscht, also gehe ich dort nicht. Kannst ja einen Versuch machen, indem du dem Pferd ein Tuch über die Augen/den Kopf legst und es darüber führst.

Die EasyShoes fördern zweifelsohne eine Trachtenbewegung und damit die Durchblutung. Eine Reaktion beim Abtasten kann aber auch daher kommen, daß die Hufknorpel unterentwickelt sind. Das kommt gerne von jahrelang auf Sohlenniveau geschnittene Eckstreben. Die Hufknorpel liegen direkt über den ES und können nur von diesen massiert/trainiert werden. Arbeiten die ES aber lange Zeit nicht mit, weil sie zu kurz sind und somit nicht mittragen, dann fehlt die Massage und die HK entwickeln sich nicht ordentlich oder verkümmern. Sie können sogar verknöchern (Hufknorpelverknöcherung), denn alle flexieblen Knorpelstrukturen tun das, wenn sie nicht bewegt werden.

Grüße

[Yvonne]

und ich verstehe immer noch nicht wie man einem Pferd das MIT Klebebeschlag schlechter läuft als ohne diesen nicht einfach runter macht.
Elf Tage sind beinahe zwei Wochen die man dem Pferd jetzt schon zugemutet hat

*kopfschüttel*