Seite 1 von 3

Bekleben bei dünnen Sohlen- Erfahrungen?

Verfasst: Fr 26. Apr 2013, 21:55
von katiebell
Mein Esel ist zwar super unterwegs und tobt durch den Paddock, aaaber- die Hinterhufe haben nach wie vor dünne Sohlen. (Röbis vom Oktober sind hier im Forum zu finden)
Mittlerweile ist der Hufbeinwinkel prima, also wenige Grad positiv. Problem: durch jahrelanges Beraspeln der Zehe von unten und dem gleichzeitigen Hochzüchten der Trachten stand die Sohle massiv unter Druck und ist noch zu dünn.
Der Esel läuft auf weichem Boden und hartem super, aber wehe es liegt ein Stein herum. Das tut ihm natürlich weh.
Ich frage mich jetzt, ob ich das Sohlenwachstum (ausser mit Jiaogulan für bessere Durchblutung und ausbalancierte Mineralien) unterstützen kann indem ich die Sohle über einen gewissen Zeitraum schütze.

Deshalb meine Frage an die, die das ausprobiert haben: hat es geholfen? Wie lange beklebt, womit?

Re: Bekleben bei dünnen Sohlen- Erfahrungen?

Verfasst: Fr 26. Apr 2013, 22:08
von Pat
Vorab, ich habe keinerlei Erfahrung mit Eseln!
Eine zu dünne Sohle würde ich auf jeden Fall schützen. Wenn er auf dem Paddock/Weide gut und freudig läuft, reichen für's Gelände Hufschuhe. (Keine Ahnung, was einem Esel passen könnte... :oops: )
Hab gerade 2 Vollblüter mit papierdünnen Sohlen, die aber auf dem Sandpaddock und in der Halle ohne Probleme laufen.
Auch Duplos genagelt oder geklebt helfen die Zeit zu überbrücken. Ist zwar mehr Krücke als die Schuhe, aber wenn ihr einen steinigen Auslauf habt, ist das die bessere Wahl. Wenn die dünne Sohle "nur" ein Bearbeitungsfehler war, dann wird sie sich unter dem Beschlag auch festigen.

Re: Bekleben bei dünnen Sohlen- Erfahrungen?

Verfasst: Fr 26. Apr 2013, 23:42
von SilentDee
Man kann Eseln i.d.R. die Easyboots "Classic" in sämtlichen Variationen (2007, 2012) passend machen. Geh nach der Breite, schneide hinten ab und mach ne entsprechend längere Trachtenbandversion rein...

Dann hat er weiterhin den Boden mit seinen Impulsen und Luft an den Füßen, und wenn Du raus gehst, schützt Du ihn vor Steinchen...

Bei Eseln rottet es sooooo unglaublich schnell in der Wand, ich würd den nicht bekleben.

Eigentlich haben Esel aber ein immenses Sohlenwachstum... *grübel*

Was meinst Du denn, woran das hapert? Ist das nicht der Esel mit dem krassen Strahlwachstum? Oder verwechsele ich da jetzt was?

LG

Re: Bekleben bei dünnen Sohlen- Erfahrungen?

Verfasst: Sa 27. Apr 2013, 08:36
von katiebell
Das ist der mit dem schönen Strahl (krass ist das nicht, sondern ganz normal- wir kriegen sowas nur selten zu sehen hier ;) ). In den Anweisungen zur Hufpflege von Michael Crane steht beispielsweise: "Attend to the sole first, removing all loose and necrotic material, paring back any overgrown frog. The frog
frequently becomes large and bulbous, with the grooves and sulci retaining foreign matter and infection."
Woran das liegt, dass die Sohlen so dünn sind, ist ganz einfach- jahrelange schlechte Durchblutung durch zu viel Druck durchs Hufbein, und dazu stetiges wegraspeln. Das ist ein ganz typischer Fall, zumindest für die USA. Hierzulande wird das hoffentlich seltener gemacht- obwohl, ich habe hier auch schon einige mit bodenparalleler Haarlinie gesehen. :?

Zum rausgehen hat er Renegades. Ich frage mich halt, ob ein Schutz im Auslauf der Sohle helfen würde. Er läuft ja ohne Probleme, ausser er tritt auf der gepflasterten Fläche oder auf den Gummimatten auf ein etwas grösseres Steinchen.
Die Frage ist, hilft der Schutz der Sohle ihr, dicker zu werden, oder passiert das nur mit der Zeit mit der Stimulation durch den Lavasand (haben 3/8er Körnung).


Ich weiß, dass ich froh sein muss, dass er überhaupt wenn auch nur eine dünne lebende Sohle hat. Und dass es lange dauern kann, bis sie sich regeneriert. Ich würd's aber sofort unterstützen, wenn ich wüsste, dass es was bringt.
Fotos davon, wie Huf und Sohle aussehen gibt's hier, falls jemand sich dafür interessiert (Achtung Bildunterschriften beachten- das Album zeigt die Entwicklung):
Link entfernt- ist mir einfach zu öffentlich.

Pat, ich weiß nicht, wieweit du dich damit auskennst, deshalb die Info dass das Hufbein sich nicht an der selben Stelle befindet im Verhältnis zum Strahl wie beim Pferd. Auf den Röbis kann man das gut sehen (nicht erschrecken, beim Esel liegt das ganze auch unter dem Kronrand, beim Pferd wäre das böse abgesunken), die Heftzwecke ist an die Strahlspitze geklebt:
http://keinhorn.de/phpBB-3/phpBB3/viewt ... 6&start=20

Danke für euer Interesse. :)


Aaalso, wassn Roman: ich frage mich also, kann ich das Sohlenwachstum unterstützen, indem ich die Hufe im Auslauf schütze, obwohl er prima läuft? Oder ist die Stimulation vom Boden wichtiger als ein Schutz?

Hat jemand entsprechende Erfahrungen gemacht?

Re: Bekleben bei dünnen Sohlen- Erfahrungen?

Verfasst: Mi 1. Mai 2013, 09:02
von katiebell
Niemand Erfahrung damit, ob es sich lohnt, dünne Sohlen für eine Weile 24/7 zu schützen?

Re: Bekleben bei dünnen Sohlen- Erfahrungen?

Verfasst: Mi 1. Mai 2013, 09:13
von Pat
Wenn er gut läuft braucht er keinen Schutz. Ohne Schutz baut sich die Sohle schneller auf.

Re: Bekleben bei dünnen Sohlen- Erfahrungen?

Verfasst: Mi 1. Mai 2013, 09:25
von katiebell
Okay, danke. Das finde ich auch, aber mit der Zeit wird der Geduldsfaden dünn und man fragt sich, ob nicht doch irgendwas getan werden könnte. :oops:

Re: Bekleben bei dünnen Sohlen- Erfahrungen?

Verfasst: Mi 1. Mai 2013, 10:29
von Martin
katiebell hat geschrieben:Okay, danke. Das finde ich auch, aber mit der Zeit wird der Geduldsfaden dünn und man fragt sich, ob nicht doch irgendwas getan werden könnte. :oops:
Probiere es aus. Warum wann eine Sohle wächst oder nicht ist ja noch gar nicht erforscht.
Ich persönlich gehe davon aus, dass das Rezeptorsystem des Pferdekörper differenzierter agiert, als wir das annehmen.
Warum also, sollte eine gute Vettecpackung sich nicht positiv auswirken können?
Zumal wir ja auch nicht wissen, was passiert, wenn sich entzündliche Prozesse im Huf halten, weil er nie zur Ruhe kommt.

Ich würde es in jedem Fall mal ausprobieren.

Martin

Re: Bekleben bei dünnen Sohlen- Erfahrungen?

Verfasst: Mi 1. Mai 2013, 11:02
von katiebell
Ja, es ist halt dieses Hin und Her im Kopf. Stimulation soll das Sohlenwachstum anregen, aber die hatte er jetzt seit letztem September und seit letztem Oktober drückt die Hufbeinspitze nicht mehr nach unten (weil die Trachten runterkamen).

Da fragt man sich halt, braucht's einfach viel mehr Zeit, oder was anderes.
Ich gehe mal in mich. Vielleicht bringt's was. :lol:

Re: Bekleben bei dünnen Sohlen- Erfahrungen?

Verfasst: Mi 1. Mai 2013, 12:16
von Ramona1974
Also ich handhabe es bei meinem eigenen Pferd tatsächlich so, dass ich immer mal wieder für 4-6 Wochen einen Klebebeschlag drunter mache wenn sie fühlig läuft.

Sie ist ein Ex-Rehepferd mit Hufbeinabsenkung (keine Rotation mehr auf dem RÖ) und Hutkrempenbildung an der Hufbeinspitze (nur linker Vorderhuf). Der linke Vorderhuf tendiert seit der Rehegeschichte auch allgemein dazu, eher "flach zu sein", wenig Sohlengewölbe. Ist inzwischen besser, aber noch erkennbar, obwohl seit 3 Jahren kein neuer Reheschub mehr auftrat.

Wenn sie im Offenstall wegen trockenem Wetter eher kurz gelaufen ist und fühlig wird bekommt sie für einige Wochen was drunter geklebt. Danach kann sie meistens für einige Zeit wieder "ohne" laufen.

Ich mache das immer von ihrem persönlichen Komfort abhängig. Also warum nicht probieren, zu verlieren hast Du doch nichts. :)