Frage zum Nageln - aktualisiert: Frage zum Duplo (genagelt)

Rund um den genagelten Hufschutz
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Silke & Abai
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Frage zum Nageln - aktualisiert: Frage zum Duplo (genagelt)

Beitrag von Silke & Abai » So 9. Sep 2012, 11:00

Hallo Ihr Lieben,
ich wende mich jetzt mal an die Nagelexperten unter euch. Für Ende September ist ein 4tägiger Wanderritt gebucht. Abai soll den auf keinen Fall barhuf laufen. Für vorne halten geklebte Duplos super, hinten halten sie leider nicht. Er hat eine Muskelveränderung und läuft daher hinten auf einer Linie. Die Hufe laufen sich dadurch schon recht schief ab, außen deutlich kürzer als innen (das lasse ich ihm auch grundsätzlich so), trotzdem fusst er deutlich zuerst mit der Außenseite auf. Das ist schon immer so und scheint ihm auch keine Probleme zu machen. Nur die Duplos halten diesen Kräften scheinbar nicht stand. Ich hatte jetzt überlegt, ob ich ihm die hinten nicht einfach für eine Woche aufnageln lassen könnte, allerdings hatte er mal hinten vor 2 Jahren nen Beschlag wegen einer Entzündung für 2 Beschlagsperioden und das Nageln gefällt ihm gar nicht.
Er ist ja schon 24 Jahre und steht vollkommen entspannt, solange man diese kleinen Schläge macht, um den Nagel anzusetzen. Wenn der Schmied dann aber diese 3-4 kräftigen Schläge tut, um den Nagel zu versenken und rauszutreiben, dann steigt Abai und wehrt sich. Sobald er dann den nächsten Nagel vorsichtig anklopft, hängt der Kopf wieder entspannt runter. Ich kenne Abai ja recht gut und bin mir sehr sicher, dass das keine Show ist, sondern dass ihm die kräftigen Schläge einfach wirklich wehtun. Martin konnte bei ihm auch die Hauklinge nicht benutzen.
Nun meine Frage: kann man auch nur mit leichten Schlägen nageln? Muss man dann den Nagel oben am Zwick stärker biegen, damit er den Bogen macht? Oder kann man vorsichtig vorbohren (hat SilentDee mal erwähnt)?

Tipps???

Alternativ käme Gloveschalen kleben mit Vettec in Frage, aber das ist für 4 Tage reiten ein ganz schöner Kosten- und Zeitaufwand. Hufschuhe für hinten habe ich (Easy Epics), das wäre die Notlösung, auf Ritten verlasse ich mich nicht gerne auf Schuhe. Ansonsten wäre noch die Überlegung, ob ich mal Marathons mit Laschenkragen rundrum klebe, bisher waren es immer die schwereren Duplos mit nur 3 Laschen pro Seite. Da ich die Ursache des Lösens aber am Hebeln durch das schiefe Auffußen vermute, wäre das geringere Gewicht und die größere Klebefläche evtl. nicht zielführend.
Zuletzt geändert von Silke & Abai am Mo 8. Sep 2014, 10:46, insgesamt 1-mal geändert.
Viele Grüße

Silke

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Re: Frage zum Nageln

Beitrag von Lesley » So 9. Sep 2012, 11:13

Es kommt drauf an... ;)

Wenn dein Pferd sehr dicke Wände hat, wirst du den Nagel mit sanfteren Schlägen wohl nicht rausbekommen. Bei dünneren Wänden könnte es mit umgebogener Zwicke evt. funktionieren.
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Re: Frage zum Nageln

Beitrag von Silke & Abai » So 9. Sep 2012, 11:18

Die Wände sind nicht dünn!!! Per Röntgenbild vermessen wunderte sich mein TA, wie dick die Wände wären und untersuchte das Bild direkt auf Senkung oder Rotation. Liegt beides nicht vor, die Wände sind auf allen Hufen so dick (habe von 3 Hufen Röbis).

Blöde Frage: Muss ein Nagel für einen einwöchigen Beschlag rauskommen?
Viele Grüße

Silke

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Re: Frage zum Nageln

Beitrag von Pat » So 9. Sep 2012, 12:18

Ich denke schon, dass der Nagel rauskommen sollte.
Diese leichten vorsichtigen Schläge treiben den Nagel höher, doch auch bei dicken, steilen Wänden kommt der Nagel frühzeitig raus, wenn man die Nagelspitze etwas weiter nach außen biegt. Du kannst ihn auch noch leicht schräg ansetzten, das ist auch ok.
Mit vorbohren habe ich keine Erfahrung.

Bei einem Arthrosepferd, das beim Beschlagen auch immer zuckt, mache ich folgendes: immer nur einen leichten Schlag, er zuckt, ich warte, nächster Schlag und fange dieses Zucken mit der Hand ab. Während dessen stopft die Besitzerin ihn mit Möhren voll... :lol: So kriegen wir den Beschlag drauf. :)

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Re: Frage zum Nageln

Beitrag von Martin » So 9. Sep 2012, 12:25

Silke & Abai hat geschrieben:Die Wände sind nicht dünn!!! Per Röntgenbild vermessen wunderte sich mein TA, wie dick die Wände wären und untersuchte das Bild direkt auf Senkung oder Rotation. Liegt beides nicht vor, die Wände sind auf allen Hufen so dick (habe von 3 Hufen Röbis).

Blöde Frage: Muss ein Nagel für einen einwöchigen Beschlag rauskommen?
Hau den Nagel mit vorsichtigen Schlägen bis zum dem Punkt, an dem Du kräftig draufhauen würdest. Stattdessen ziehst Du ihn wieder raus, biegst vor und haust ihn dann wieder ins gleiche Loch. Dann kommt er auch mit vorsichtigen Schlägen raus.

Vorbohren geht auch, es liegen aber ein paar Tücken im Detail.

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Re: Frage zum Nageln

Beitrag von Silke & Abai » Mo 10. Sep 2012, 08:11

Danke für die Info, selber traue ich mir das trotz Anleitung und "schon-mal-gemacht" nicht zu, da wird ein Schmied ranmüssen. Ich werde mit einem telefonieren und ihn fragen, ob er dazu bereit ist, dass er nur das Nageln übernehmen muss. Mal sehen, ob er da kooperiert. Wenn nicht, muss eine der anderen Varianten herhalten. Lieben Dank an alle hier.
Viele Grüße

Silke

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Re: Frage zum Nageln

Beitrag von Martin » Mo 10. Sep 2012, 08:46

Silke & Abai hat geschrieben:Danke für die Info, selber traue ich mir das trotz Anleitung und "schon-mal-gemacht" nicht zu, da wird ein Schmied ranmüssen. Ich werde mit einem telefonieren und ihn fragen, ob er dazu bereit ist, dass er nur das Nageln übernehmen muss. Mal sehen, ob er da kooperiert. Wenn nicht, muss eine der anderen Varianten herhalten. Lieben Dank an alle hier.
Ein normaler Schmied müsste wissen wie das geht. Vermutlich biegt er gleich vor und haut den Nagel rein. Geht auch. Das "Vornageln" war nur ein Tipp für nicht so geübte. Ein kleines Problem sind die Duplos. Die brauchen eigentlich einen harten Schlag, damit der Nagelkopf gut versenkt wird. Aber auch da kann man auf diverse Art und Weise tricksen.

Martin

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Re: Frage zum Nageln

Beitrag von Voegelchen » Mo 10. Sep 2012, 10:28

Ich versteh nicht ganz, warum es ein dauerhafter Hufschutz sein muss, wenn der Schuh gut klappt. Ich hätte mich nie getraut vor einer Veranstaltung eine Klebeexperiment zu starten, wo bei uns der Schuh doch eine sichere Variante ist.
Wir lernen und lernen und lernen ....

Neuigkeiten vom Krummbein hier: https://picasaweb.google.com/101126478638499918145

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Re: Frage zum Nageln

Beitrag von Silke & Abai » Mo 10. Sep 2012, 10:51

Ich habe:
Easy Classics - halten nicht zuverlässig hinten
Easy Epics unbesohlt - halten, aber sind schon etwas rutschig, weil das Profil nicht so gut ist wie das eines Duplos. Bei mir heißt Wanderreiten wirklich auch mal nen Hang quer durch die Karparten, alles, was Abai anpackt, reite ich auch und er zögert eigentlich nie. Da kann ich kein Rutschen brauchen und will auch nicht auf Schuhe achten. Ein frisch genagelter Beschlag sollte eigentlich bombig sitzen.
Easy Epics besohlt mit Marathons - super Grip, sind ihm aber etwas schwer, ich merke einen deutlich Unterschied zu den leichteren. Bei einem frischen Galopp bergauf ist mir auch schon mal ein Klett aufgegangen und damit fliegt dann auch der Schuh, das Gewicht zieht schon ordentlich am Klettverschluss.

Ich sehe genagelte Duplos nicht als Experiment. Er ist mit geklebten Duplos hinten schon gelaufen und das super. Huf bearbeiten würde ich selber, Duplo ist identisch, nur halt Nägel statt Klebekragen. Bei solch dicken Wänden, die niemals bröseln, egal wie viel Überstand entsteht sehe ich auch kein Problem mit den Nagellöchern, die sind damals einfach rausgewachsen. Nach 2 Monaten waren die weg (Abai wächst in 4-5 Monaten einmal komplett durch).
Viele Grüße

Silke

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Re: Frage zum Nageln

Beitrag von diala » Mo 10. Sep 2012, 13:53

hast du schon versucht, ob er kleinere Nägel besser verträgt?

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