Umstellung von orthopäd. Beschlag auf normale Eisen

Rund um den genagelten Hufschutz
Martin
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Re: Umstellung von orthopäd. Beschlag auf normale Eisen

Beitrag von Martin » Mo 12. Jan 2015, 23:31

Alpenquater hat geschrieben:
Was ist nicht ganz verstanden habe, wie meinst du das mit "wenn das Pferd auf den Boden kommt nach Eisenabnahme und Bearbeitung"?
Und den Test mit dem Brett, soll ich das Bein dann samt Brett und Huf nach hinten nehmen, zwecks Dehnung?
Sorry, aber kann mir da gerade nicht wirklich was drunter vorstellen, bin hufmäßig einfach ein Laie
Du hast ja die Vorstellung, dass Du dem Pferd schadest, wenn Du die Keile rausnimmst und das Eiereisen abnimmst.
Deshalb würde ich mal schauen, ob das Pferd sich barhuf, nach Kürzen der Trachten voll auf den Huf stellt oder sich weigert ihn voll zu belasten. Sprich, stell Dir vor das stellt Pferd den Huf auf die Zehe und wenn man z.B. das andere Bein anheben will, weigert es sich. Dann müssen wir davon ausgehen, dass Strukturen verklebt sind und somit allein der Schmerz eine Belastung verhindert.
Stellt das Pferd aber den Huf plan hin und Du kannst auch das andere Bein hochheben, dann kannst Du Eisen und Keile auch weglassen und barhuf oder mit Hufschuhen trainieren. Wenn Du noch einen Beschlag willst, kannst Du auch einen ohne Unterstützung im Trachtenbereich nehmen.


Martin

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myriell
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Re: Umstellung von orthopäd. Beschlag auf normale Eisen

Beitrag von myriell » Mo 12. Jan 2015, 23:33

Bzgl. unglücklicher Muskulatur, ich mache gerade gute Erfahrungen mit einem Tens-Gerät für Menschen :).
Habe das Gerät (Dittmann) vor einigen Monaten von meiner Physio empfohlen und gezeigt bekommen und dann ewig nicht benutzt, weil die Batterien leer waren. Seit vorgestern habe ich es wieder in Betrieb und bin bisher sehr angetan von der positiven Wirkung auf die (zur Zeit auch nicht ganz glückliche) Muskulatur.

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Pat
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Re: Umstellung von orthopäd. Beschlag auf normale Eisen

Beitrag von Pat » Mo 12. Jan 2015, 23:37

Ich würde die Keile höchstwahrscheinlich auf jeden Fall rausnehmen ;)

Wieviel und wo genau die Trachten zu kürzen sind, kann man erst sehen, wenn der Beschlag abgenommen, die Sohle gesäubert und der Huf analysiert ist. Das kann man hier im Forum leider nicht genauer sagen. Ich hoffe sehr, dass dein Schmied da etwas offen ist für solche Ideen.

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Re: Umstellung von orthopäd. Beschlag auf normale Eisen

Beitrag von Pat » Mo 12. Jan 2015, 23:39

myriell hat geschrieben:Bzgl. unglücklicher Muskulatur, ich mache gerade gute Erfahrungen mit einem Tens-Gerät für Menschen :).
Habe das Gerät (Dittmann) vor einigen Monaten von meiner Physio empfohlen und gezeigt bekommen und dann ewig nicht benutzt, weil die Batterien leer waren. Seit vorgestern habe ich es wieder in Betrieb und bin bisher sehr angetan von der positiven Wirkung auf die (zur Zeit auch nicht ganz glückliche) Muskulatur.

Ha :!: Rat mal, was ich grad am Arsch kleben hab :lol: Also eigentlich mehr am Rücken... :oops:

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myriell
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Re: Umstellung von orthopäd. Beschlag auf normale Eisen

Beitrag von myriell » Mo 12. Jan 2015, 23:49

Ein Tens-Gerät? :dance:
Ich wollte meins auch nochmal selbst ausprobieren, habe gerade neue Elektroden bestellt ;).

Alpenquater
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Re: Umstellung von orthopäd. Beschlag auf normale Eisen

Beitrag von Alpenquater » Di 13. Jan 2015, 00:10

Super, ihr seid klasse! Vielen Dank schonmal für die guten Tipps!
Werde morgen meinem Schmied mal ein bisserl auf die Nerven gehen und ihn bitten, eure Tipss soweit möglich umzusetzen :-)

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Re: Umstellung von orthopäd. Beschlag auf normale Eisen

Beitrag von Pat » Mi 14. Jan 2015, 09:42

Und? Wie war's gestern?

Alpenquater
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Re: Umstellung von orthopäd. Beschlag auf normale Eisen

Beitrag von Alpenquater » Mi 14. Jan 2015, 20:26

So, jetzt endlich ein paar News.

Der Schmied war gestern da, natürlich war das dann vor Ort alles gar nicht so einfach wie gedacht - wenn ich als Laie davor stehe, dann wirkt das alles irgendwie nicht mehr so logisch wie in Internet :?
Und natürlich kann ich meinen Schmied jetzt auch nicht komplett umpolen. Ich habe ihn aber eure Verbesserungsvorschläge genannt und er hat sich bemüht.
Richtig stark konnte er die Trachten am linken Huf nicht kürzen, das wäre dann in meinen (und seinen) Augen zu viel Umstellung gewesen.
Beim Beschlag stand mein Pony ohne Eisen nach dem Kürzen schon etwas unruhig, daher habe ich den Belastungstest erstmal verschoben, war mir zu riskant.
Die Keile haben wir aber nun ganz rausgelassen, hoffentlich haut das hin. Heute war mein Pony schon etwas steifer als gestern und auch etwas laufunwilliger, also langsamer beim Schrittgehen. Mal sehen, wie sich das weiter entwickelt.
Wir haben die Eiereisen nochmal für vier Wochen drauf getan, da mein Pony doch viel draußen im Paddock steht, und da ist der Boden teilweise - wenn es regnet - etwas tiefer. Da will ich noch etwas mehr Unterstützung für den Übergang. Aber beim nächsten Mal kommen dann normale Eisen drauf.

Gebt mir doch nochmal ein paar Tipps, wie ich richtige Fotos machen kann. Wenn ich den Foto direkt vor dem Huf auf den Boden stelle, wirken die Bilder total verzogen.
Die Hälfte der Bilder ist irgendwie nix geworden.
Daher hier nur ein paar wenige, die noch halbwegs zu gebrauchen sind, allerdings leider schon neu beschlagen.

http://www.directupload.net/file/d/3867 ... xt_jpg.htm
http://www.directupload.net/file/d/3867 ... 9y_jpg.htm
http://www.directupload.net/file/d/3867 ... 77_jpg.htm
http://www.directupload.net/file/d/3867 ... bi_jpg.htm

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Re: Umstellung von orthopäd. Beschlag auf normale Eisen

Beitrag von Saskia & Facu » Mi 14. Jan 2015, 20:48

Bild
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Bild
Bild

;) du könntest direkt die BB-Codes hier reinkopieren. das macht es einfacher. dann werden sie direkt angezeigt.
allerdings ist die Größe sehr klein geworden gerade warum auch immer :think:

Martin
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Re: Umstellung von orthopäd. Beschlag auf normale Eisen

Beitrag von Martin » Mi 14. Jan 2015, 23:42

Alpenquater hat geschrieben:So, jetzt endlich ein paar News.

Der Schmied war gestern da, natürlich war das dann vor Ort alles gar nicht so einfach wie gedacht - wenn ich als Laie davor stehe, dann wirkt das alles irgendwie nicht mehr so logisch wie in Internet :?
Und natürlich kann ich meinen Schmied jetzt auch nicht komplett umpolen. Ich habe ihn aber eure Verbesserungsvorschläge genannt und er hat sich bemüht.
Richtig stark konnte er die Trachten am linken Huf nicht kürzen, das wäre dann in meinen (und seinen) Augen zu viel Umstellung gewesen.
Beim Beschlag stand mein Pony ohne Eisen nach dem Kürzen schon etwas unruhig, daher habe ich den Belastungstest erstmal verschoben, war mir zu riskant.
Die Keile haben wir aber nun ganz rausgelassen, hoffentlich haut das hin. Heute war mein Pony schon etwas steifer als gestern und auch etwas laufunwilliger, also langsamer beim Schrittgehen. Mal sehen, wie sich das weiter entwickelt.
Wir haben die Eiereisen nochmal für vier Wochen drauf getan, da mein Pony doch viel draußen im Paddock steht, und da ist der Boden teilweise - wenn es regnet - etwas tiefer. Da will ich noch etwas mehr Unterstützung für den Übergang. Aber beim nächsten Mal kommen dann normale Eisen drauf.
Natürlich kann ich verstehen, dass man Angst hat zu viel zu machen. Aber es steckt trotzdem meines Erachtens eine falsche anatomische Vorstellung hinter dieser Vorsicht. Und unterschiedlich hohe Trachten zwischen den beiden Hufen, verschärfen die Probleme weiter. Du musst also damit rechnen, dass Du Dir noch zusätzlichen Ärger einhandelst, weil das Pferd die eine Seite weiter schwächt und die andere stärkt.

Soweit ich die Bilder richtig interpretiere, das ist wegen eventueller Verzerrungen in der Aufnahme oft schwierig, hast Du bei Deinem Pferden seit vielen Jahren eine stark verbogene Zehenwand. Meines Erachtens knickt sie direkt am Kronrand nach vorne weg. Damit ergibt sich ein extrem ungünstiger Fesselstand und eine Zehe, die ständig im Weg ist. Das könnte eine Basis für die jahrelangen Sehnenprobleme sein. Aus irgendeinem Grund muss das Pferd ja diese Probleme bekommen haben. Sehnenverletzungen fallen nicht vom Himmel.

Solltest Du beim nächsten Mal nochmals beschlagen, dann kannst Du Deinen Schmied bitten einen Beschlag mit stark zurückgesetzem Abrollpunkt auszuprobieren, vielleicht sogar zehenoffen. Bei letzterem könntet ihr sehen, ob sich die Zehe abläuft. Wenn das der Fall ist, ist das Pferd falsch gestellt. Aber wie gesagt, die Bilder können täuschen, das müsste jemand vor Ort bewerten.

Martin

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