Umstellung von orthopäd. Beschlag auf normale Eisen

Rund um den genagelten Hufschutz
Alpenquater
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Umstellung von orthopäd. Beschlag auf normale Eisen

Beitrag von Alpenquater » So 11. Jan 2015, 18:28

Hallo,

mein Pony hat aufgrund einer OP an beiden Hinterbeinen (Ringbanddurchtrennung, Sehnensplitting) seit vier Monaten Eiereisen.
Seit sieben Wochen sind nun auch Keileinlagen drin, war ein Versuch, der aber nicht wirklich was gebracht hat.
Mein Pony läuft zwar noch nicht wirklich gut (liegt aber auch an der langen Stehzeit und Schonhaltung), ich möchte aber unbedingt wieder von diesem Spezialbeschlag wegkommen.
Die Keile sind momentan an der dicksten Stelle 10 mm.
Wie viel Zeit sollte ich dem Huf und den Sehnen für die Umstellung geben? Haben sich die Sehnen nach diesen sieben Wochen denn schon verkürzt?
Ich dachte daran, die dicken Keile nun gegen dünnere auszutauschen (ca. 5 mm) und diese für vier Wochen draufzulassen. Danach dann die Keile ganz weglassen. Ist das zu schnell?
Und wie sieht es mit den Eiereisen aus? Erst umstellen, wenn die Umstellung mit den Keilen durch ist, oder? Würdet ihr als Zwischenlösung Eisen mit verlängerten Schenkeln draufmachen lassen oder gleich auf normale Eisen umstellen?

Schonmal vielen Dank für eure Tipps ;-)

Heike4
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Re: Umstellung von orthopäd. Beschlag auf normale Eisen

Beitrag von Heike4 » So 11. Jan 2015, 18:37

Hallo Alpenquater,
magst du dich im Vorstellungsbereich ein klein wenig vorstellen?
So weiß man ja gar nicht ob Männlein oder Weiblein :lol:
Erzähle ruhig ein klein wenig von dir... hier beißt keiner, aber neugierig sind wir alle ein klein wenig. :D

Und wenn du dann vielleicht in deinem fragenden Beitrag auch gleich Fotos einstellen würdest, bekommst du bestimmt mehr zum Lesen :D

LG
Heike
Geht nicht, gibt es nicht.

Martin
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Re: Umstellung von orthopäd. Beschlag auf normale Eisen

Beitrag von Martin » So 11. Jan 2015, 21:32

Alpenquater hat geschrieben:Hallo,

mein Pony hat aufgrund einer OP an beiden Hinterbeinen (Ringbanddurchtrennung, Sehnensplitting) seit vier Monaten Eiereisen.
Seit sieben Wochen sind nun auch Keileinlagen drin, war ein Versuch, der aber nicht wirklich was gebracht hat.
Mein Pony läuft zwar noch nicht wirklich gut (liegt aber auch an der langen Stehzeit und Schonhaltung), ich möchte aber unbedingt wieder von diesem Spezialbeschlag wegkommen.
Die Keile sind momentan an der dicksten Stelle 10 mm.
Wie viel Zeit sollte ich dem Huf und den Sehnen für die Umstellung geben? Haben sich die Sehnen nach diesen sieben Wochen denn schon verkürzt?
Ich dachte daran, die dicken Keile nun gegen dünnere auszutauschen (ca. 5 mm) und diese für vier Wochen draufzulassen. Danach dann die Keile ganz weglassen. Ist das zu schnell?
Und wie sieht es mit den Eiereisen aus? Erst umstellen, wenn die Umstellung mit den Keilen durch ist, oder? Würdet ihr als Zwischenlösung Eisen mit verlängerten Schenkeln draufmachen lassen oder gleich auf normale Eisen umstellen?

Schonmal vielen Dank für eure Tipps ;-)
Kannst Du sagen aufgrund welcher Symptome/aufgrund welcher Befunde man sich für einen so gravierenden Eingriff entschieden hat?

Was sagen die Ultaschallbilder über den Heilungszustand?

Martin

Alpenquater
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Re: Umstellung von orthopäd. Beschlag auf normale Eisen

Beitrag von Alpenquater » So 11. Jan 2015, 23:07

Hallo Martin,

mein Pony hatte am linken Hinterbein bereits zweimal Probleme mit der oberflächlichen Beugesehne. Dies heilte jedoch immer ohne Probleme aus. Er wurde bis Mitte letzten Jahres täglich geritten und war augenscheinlich fit. Dann fing er langsam an, hinten links etwas kürzer zu treten, verweigerte dann den Linksgalopp und ging schließlich hinten links lahm.
Ich habe so ziemlich alles an Untersuchungen machen lassen, Röntgen, Ultraschall, Abspritzen, etc. Ergebnis war, dass beide Ringbänder hinten deutlich verdickt waren und die Sehnen links durch das Abschnüren bereits aufgefasert waren. Zudem gab es starke Sehnenverklebungen beidseits. Daher wurden gleich beide Beine operiert.
Vermutlich hatte sich das über einen langen Zeitraum entwickelt. Leider ist mein Hafi so leidensfähig, dass er immer erst Schmerzzeichen zeigt, wenn es gar nicht mehr geht :-( Man hat ihm vorher nichts angemerkt, höchstens die Gallen waren nun rückwirkend gesehen ein Hinweis dafür.
Da außer OP nur die Erlösung im Raum stand und mich mein Hafi nun schon 20 Jahre lang begleitet, habe ich die OP gewagt.
Das rechte Bein ist mittlerweile super geworden.
Nur das linke Bein mit dem schlechteren Befund macht noch Probleme.
Nun hat mein Hafi seit der OP Eiereisen drauf.
Nach der Klinikentlassung (zwei Monate nach OP) konnte er plötzlich bei leichten Anstiegen deutlich schlechter anschieben/auftreten mit dem linken Hinterbein. Daher wurde versucht, durch Keile die Sehne zu entlasten.
Geholfen hat das allerdings nichts, daher möchte ich die Keilsohlen unbedingt wieder loswerden, da dies in meinen Augen nicht gut für den Huf ist.
Auch die Eiereisen will ich möglichst schnell wieder loswerden und langfristig erwäge ich auch die Umstellung auf Barhuf.
Das geht aber momentan leider noch nicht, da mein Hafi durch die lange Schonhaltung/Fehlhaltung schon genug verspannt und verschoben im Rücken ist (wurde/wird behandelt). Da möchte ich ihm momentan nicht noch mehr zumuten.

Die Ultraschall-Kontrolluntersuchung steht übrigens noch aus. Diese soll erst im Februar erfolgen. Momentan steht das Pony in einem Reha-Stall mit Bewegungstherapie und Magnetfeldbehandlung.

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Re: Umstellung von orthopäd. Beschlag auf normale Eisen

Beitrag von myriell » So 11. Jan 2015, 23:19

Magst du Fotos machen? :)

Bei Haflingern bin ich gleich doppelt interessiert ;).

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Re: Umstellung von orthopäd. Beschlag auf normale Eisen

Beitrag von Pat » So 11. Jan 2015, 23:31

Keile bei Ringband und oberflächlicher Beugesehne? :? Ich meine, das war keine gute Idee...
Die einzige Sehne, die durch eine Trachtenerhöhung entlastet wird, ist die tiefe Beugesehne.

Nun, ich bin auch auf Fotos gespannt.

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Re: Umstellung von orthopäd. Beschlag auf normale Eisen

Beitrag von Alpenquater » So 11. Jan 2015, 23:44

Ja, ich fürchte auch, dass die Keile keine gute Idee waren *seufz* Habe da artig auf meine Tierärztin gehört...
Aber nun will ich sie so schnell wie möglich wieder loswerden.
Nur geht das ja nicht so einfach, die Dinger wieder von jetzt auf gleich wegzulassen.
Bilder setze ich morgen hier rein. Muss ich erst machen ;-)

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Re: Umstellung von orthopäd. Beschlag auf normale Eisen

Beitrag von myriell » So 11. Jan 2015, 23:45

Kamera für die Bilder von vorne und von der Seite auf den Boden stellen ;) :).

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Re: Umstellung von orthopäd. Beschlag auf normale Eisen

Beitrag von Pat » So 11. Jan 2015, 23:53

Mal so ganz generell - Fehler sollten so schnell wie möglich behoben werden. 1cm Keil ist jetzt nicht so schrecklich viel. Manche Hufe wachsen so viel in einem Monat. Dann kommt die Zange und schwupps sind sie tiefergelegt. ;)

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Re: Umstellung von orthopäd. Beschlag auf normale Eisen

Beitrag von Martin » So 11. Jan 2015, 23:56

Alpenquater hat geschrieben:Ja, ich fürchte auch, dass die Keile keine gute Idee waren *seufz* Habe da artig auf meine Tierärztin gehört...
Aber nun will ich sie so schnell wie möglich wieder loswerden.
Nur geht das ja nicht so einfach, die Dinger wieder von jetzt auf gleich wegzulassen.
Bilder setze ich morgen hier rein. Muss ich erst machen ;-)
Ich vermute da noch mehr Fehler. Gab es eine gezielte Rehabilitation, z.B. ein konkretes Bewegungsprogramm? Ansonsten läuft man doch Gefahr, dass alles wieder falsch zusammenwächst. Hat man sich überlegt, warum die Sehnen solche Probleme haben? Dafür muss es Gründe geben. Wurde die bisherige Stellung der Gliedmaße infrage gestellt? Wie oft kam der Hufschmied vorher und wie war das Pferd vorher beschlagen oder war es barhuf?

Fotos wären wirklich gut.



Martin

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