Nägel/Niete schieben sich hoch beim Duplobeschlag

Rund um den genagelten Hufschutz
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TinaH
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Nägel/Niete schieben sich hoch beim Duplobeschlag

Beitrag von TinaH » Fr 9. Mai 2014, 07:00

Sorry, ich wußte nicht, wie ich es anders beschreiben sollte :oops:

Ich habe das (Luxus) Problem, daß sich nach einer gewissen Zeit die Nägel scheinbar in der Hufwand hoch schieben. Die Niete sind dann nicht mehr in der Wand versenkt, sondern stehen ein bißchen über die Wand über.

Das Problem habe ich komischerweise nur bei meinem Wallach (175er Duplos - liegts daran?), bei meiner Stute bleiben die Niete wunderbar in ihrem Bett. Wobei die Stute nicht mehr geritten wird. Kann es daran liegen? Im Winter im Stall gibt es allerdings auch bestigte Bereiche (Kopfsteinpflaster + Beton) und es ist bei ihrem Beschlag nichts passiert.

Am Samstag war ich ja auf dem Duplo-Workshop und dachte, daß ich dort vielleicht eine Erklärung dafür bekomme. Meine Frage, ob ich vielleicht nicht tief/fest genug versenkt habe, wurde verneint (wir lernten dort, daß man die Nägel garnicht versenken müßte, sondern stattdessen das Einschlagen mit festen Schlägen reichen würde - ich persönlich versenke aber trotzdem vorsichtshalber lieber weiter 8-) ). Die Antwort des Meisters war, daß ich dann wohl schlecht vernietet hätte, da gäbe es viele Möglichkeiten, was falsch sein könne (wobei ich nicht verstehe, daß ich das dann offensichtlich immer nur bei meinem Wallach falsch mache, aber wer weiß das schon).

Ich habe meinen Wallach dann am Sonntag beschlagen und die Niete am Montag fotografiert. Da ich vom Lehrgangsleiter leider keine Antwort auf meine PNs bekomme, stelle ich die Bilder mal hier zur Diskussion ein, sind ja doch einige hier, die Nageln.

Kann man anhand der Bilder sagen, ob da beim Vernieten was grundlegend falsch ist?
Oder hat jemand eine andere Erklärung für das Hochschieben der Nägel?
Der Beschlag ist jetzt 5 Tage drauf und noch sieht es gut aus. Wenn die Nägel wieder hochkommen, dann mache ich selbstverständlich wieder Bilder für Euch (und wenn sie es nicht tun und sich das Problem dank Murphys Law dadurch erledigt hat, daß ich es hier angesprochen habe, dann freu ich mich halt einfach drüber :lol: ).

Ich weiß nicht, ob man das auf den Bilder überhaupt gut beurteilen kann, so als fast Makro sieht das schon ein bißchen merkwürdig aus :geek: Leider hab ich hier vor Ort niemanden, der sich das mal in natura anschauen kann. Wobei ich schon überlegt habe, ob ich mal von Caro/Marc beschlagen lassen sollte, dann würde mir sicher auffallen, was die Profis anders machen :oops:


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Re: Nägel/Niete schieben sich hoch beim Duplobeschlag

Beitrag von Lesley » Fr 9. Mai 2014, 07:50

Hast du das Pferd den Huf richtig belasten lassen vor dem Vernieten?
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Re: Nägel/Niete schieben sich hoch beim Duplobeschlag

Beitrag von TinaH » Fr 9. Mai 2014, 08:03

Lesley hat geschrieben:Hast du das Pferd den Huf richtig belasten lassen vor dem Vernieten?
Nö, diesmal nicht weil ich auf der Weide beschlagen hab 8-)

Die letzten Male hab ich aber Zuhause beschlagen und ja, da hab ich ihn abgesetzt vor dem Vernieten.
Definiere "richtig belasten"? Muß ich ihn mal auf und ab traben lassen? Oder reicht das Absetzen? So schnell bin ich mit dem Vernieten nicht, ich räum dann erstmal die Werkzeuge vom Nageln aus dem Weg, lege mir die fürs Vernieten zurecht. Er steht also ne Weile auf dem Beschlag rum und ist ja auch kein Leichtgewicht.
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Re: Nägel/Niete schieben sich hoch beim Duplobeschlag

Beitrag von Pat » Fr 9. Mai 2014, 10:05

Ich glaube, da kommen mehrere Komponenten zusammen:
Der Nagel hat noch etwas Spielraum um nach oben zu kommen, weil nicht 100% eingeschlagen. Also beim Versenken nicht zimperlich sein und auch mal auf den Beschlag hauen, damit die Noppen gut greifen.
Ich mach es ja so, dass ich erst alle 4 Beschläge nagle und dann erst versenke und zuniete (beginnend bei dem ersten Huf) damit das Pferd eine Weile auf den Beschlägen steht und sich die Noppen eindrücken. Manche lassen vor dem Zunieten auch ne Runde auf Asphalt traben. Ja, auch richtige Schmiede.... :lol:

Dann ist es auch wichtig den Niet mit dem Clincher gut an an die Wand zu drücken.
Warum das bei deiner Stute besser klappt als beim Wallach weiß ich allerdings auch nicht. Ansonsten einfach nochmal nach ziehen.

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Re: Nägel/Niete schieben sich hoch beim Duplobeschlag

Beitrag von TinaH » Fr 9. Mai 2014, 12:39

Pat kannst Du denn an den aktuellen Nieten was fehlerhaftes erkennen?

Ich bin mir relativ sicher, daß ich beim Wallach eher fester drauf haue, als bei der Stute, die ja beim Nageln autscht. Und nachdem die Nägel halt immer hoch kamen, hau ich da wirklich ohne Rücksicht auf Verluste drauf (erst ohne und dann mit Versenker). Die Noppen sind auch im Huf versenkt. Ich glaub, soviel flächigen Druck erreicht man eh mit keinem Hammer, wie mind. 1/4 von 750kg Pferd beim Draufstehen erzeugt, oder? Die Niete komme kommen ja auch immer erst so nach ca. 1 bis 1,5 Wochen hoch, also nicht gleich nach dem ersten Mal reiten oder so.

Ich täts einfach gern verstehen :oops:

Und klar, ich knips dann nochmal ab und verniete neu. Aber das kann ja nicht normal sein :whistle:

Ich verbleibe in Spannung, ob sich die nächsten Tage was tut oder ob sie brav im Bettchen bleiben :mrgreen:

Ansonsten wird bei nächsten Beschlagen hinterher ne Runde getrabt und dann erst vernietet.
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Re: Nägel/Niete schieben sich hoch beim Duplobeschlag

Beitrag von Martin » Fr 9. Mai 2014, 12:55

TinaH hat geschrieben:Pat kannst Du denn an den aktuellen Nieten was fehlerhaftes erkennen?

Ich bin mir relativ sicher, daß ich beim Wallach eher fester drauf haue, als bei der Stute, die ja beim Nageln autscht. Und nachdem die Nägel halt immer hoch kamen, hau ich da wirklich ohne Rücksicht auf Verluste drauf (erst ohne und dann mit Versenker). Die Noppen sind auch im Huf versenkt. Ich glaub, soviel flächigen Druck erreicht man eh mit keinem Hammer, wie mind. 1/4 von 750kg Pferd beim Draufstehen erzeugt, oder? Die Niete komme kommen ja auch immer erst so nach ca. 1 bis 1,5 Wochen hoch, also nicht gleich nach dem ersten Mal reiten oder so.

Ich täts einfach gern verstehen :oops:

Und klar, ich knips dann nochmal ab und verniete neu. Aber das kann ja nicht normal sein :whistle:

Ich verbleibe in Spannung, ob sich die nächsten Tage was tut oder ob sie brav im Bettchen bleiben :mrgreen:

Ansonsten wird bei nächsten Beschlagen hinterher ne Runde getrabt und dann erst vernietet.
Jetzt könnten wir den Online-Kurs der Vernietungstechniken beginnen. ;)

Es gibt viele Möglichkeiten, warum Du diese Effekte hast.

Wenn die Nietzange in der Steigung nicht optimal zur Steigung des Hufes passt, kann es sein, dass Du den Nagel beim Vernieten ein bisschen zurückdrückst und ihm damit mehr Spiel gibst als optimal wäre. Dann kann es sein, dass Du, steigungsbedingt, das Ende mehr biegst und weniger knickst, als beim anderen Huf. Je schärfer der Niet abknickt, umso fester sitzt er.

Dann kann dieser Huf tatsächlich mehr Bewegung haben als ein anderer, so dass sich einfach schneller was löst.

Dazu gäbe es dann Niettechniken, die vielleicht besser wären.

So könntest Du den kleinen Amboss der Kneifzange nehmen oder einen kleinen Handamboss, gegen das abgeniffene Nagelende halten und nochmals auf den Nagelkopf hauen. Dann quetscht Du das alles nochmals besser zu sammen.

Dann könntest Du die Technik des Nieterzeugens mittels Hammer nutzen. Dazu hälst Du am Kopf gegen, z.B. wieder mit dem Amboss der Zange und hämmerst das abgekniffene Ende des Nagels nach unten. Das gibt einen scharfen Knick und weniger Rundung wie die Zange.

Dann kannst Du auch die schlamperte Amivariante nutzen. Da drehst Du den Nagel wandnah mit dem Hammerschlitz ab. Das zieht am Nagel und gibt schon mal einen guten ersten Halt. Wenn Du danach noch eine Variante des Zusammenklopfens von Nagelkopf und Nietende benutzt, hast Du mehr Druck im System.



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Re: Nägel/Niete schieben sich hoch beim Duplobeschlag

Beitrag von TinaH » Fr 9. Mai 2014, 13:12

Martin hat geschrieben: Jetzt könnten wir den Online-Kurs der Vernietungstechniken beginnen. ;)
Jeah :dance:
Danke Martin :clap:
Wenn die Nietzange in der Steigung nicht optimal zur Steigung des Hufes passt, kann es sein, dass Du den Nagel beim Vernieten ein bisschen zurückdrückst und ihm damit mehr Spiel gibst als optimal wäre.
Das erscheint mir eine plausible Erklärung. Wobei ich so mit meinem nicht vorhanden Augenmaß sagen würde, daß beide Pferde sehr ähnliche Hufsteigungen haben.
Da muß ich nochmal mehr drauf rumdenken
Dann kann es sein, dass Du, steigungsbedingt, das Ende mehr biegst und weniger knickst, als beim anderen Huf. Je schärfer der Niet abknickt, umso fester sitzt er.


Das versuche ich zu verhindern (bzw. bei allen Nägeln gleich zu machen), indem ich die Niete machen, wie Marc es mir gezeigt hat: den umgehauenen Nagel bündig abkneifen, mit dem Clincher in einem rechten Winkel zur Wand "umklappen", nochmals bündig abkneifen (O-Ton vom Schmiede-Marc: "Die kurze Niet hält den Nagel" oder so ählich jedenfalls :mrgreen: ), unterhauen und vernieten.
Dann kann dieser Huf tatsächlich mehr Bewegung haben als ein anderer, so dass sich einfach schneller was löst.
Das ist eine Frechheit :shock:
Mit Eisen wär das nicht passiert....
So könntest Du den kleinen Amboss der Kneifzange nehmen oder einen kleinen Handamboss, gegen das abgeniffene Nagelende halten und nochmals auf den Nagelkopf hauen. Dann quetscht Du das alles nochmals besser zu sammen.
Hat mir Marc auch als Alternative gezeigt, dazu bin ich aber zu doof, zu wenig treffsicher oder zu sehr Mädchen - das geht jedenfalls nicht :oops:
Dann könntest Du die Technik des Nieterzeugens mittels Hammer nutzen. Dazu hälst Du am Kopf gegen, z.B. wieder mit dem Amboss der Zange und hämmerst das abgekniffene Ende des Nagels nach unten. Das gibt einen scharfen Knick und weniger Rundung wie die Zange.


Wenn "weniger Rundung" besser wäre, dann werde ich beim nächsten Mal die abgeknipsten Nägel mal nicht im rechten Winkel abkippen, sondern etwas stärker. Also ich versuchs zumindest.
Generell gilt für die Nieterzeugung mittels Hammer vermutlich: siehe oben :?
Dann kannst Du auch die schlamperte Amivariante nutzen. Da drehst Du den Nagel wandnah mit dem Hammerschlitz ab. Das zieht am Nagel und gibt schon mal einen guten ersten Halt. Wenn Du danach noch eine Variante des Zusammenklopfens von Nagelkopf und Nietende benutzt, hast Du mehr Druck im System.
Neinneinnein, DAS möchte ich auf gar keinen Fall. Dann muß ich beim Abnehmen des Beschlags ja den verdrehten Nagel durch die WL ziehen. Das möschte ich nischt - das darf den Amis vorbehalten bleiben :lol:


Es wundert mich, daß Du nicht eine Schraubvariante vorschlägst :roll:
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Re: Nägel/Niete schieben sich hoch beim Duplobeschlag

Beitrag von Martin » Fr 9. Mai 2014, 13:24

TinaH hat geschrieben:

Es wundert mich, daß Du nicht eine Schraubvariante vorschlägst :roll:
Ich arbeite daran. :mrgreen:

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Re: Nägel/Niete schieben sich hoch beim Duplobeschlag

Beitrag von TinaH » Fr 9. Mai 2014, 13:28

Schloßschrauben mit Hutmuttern wären doch nett, da könnte man in den Schraubenkopf noch ne Aufnahme für Stollen einbringen :think:
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Re: Nägel/Niete schieben sich hoch beim Duplobeschlag

Beitrag von Martin » Fr 9. Mai 2014, 13:44

TinaH hat geschrieben:Schloßschrauben mit Hutmuttern wären doch nett, da könnte man in den Schraubenkopf noch ne Aufnahme für Stollen einbringen :think:
Ich bin ja eher für Titanhufbeinimplantate mit Klickverbindung zum Duplo.

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