Huf bröckelt davon

Alles was den Huf gesund erhält bzw. Hufkrankheiten
Benutzeravatar
Nella
Beiträge: 19
Registriert: Do 7. Jul 2016, 16:25
Wohnort: BGL, Bayern

Huf bröckelt davon

Beitrag von Nella » Mo 18. Jul 2016, 19:32

Hallo.
Ich hoffe, ich hab das richtige Unterforum für meinen Beitrag gefunden.
So langsam bin ich mit meiner Haflingerstute und ihren Hufen am verzweifeln.
Wir haben sie 15-jährig von einer Bekannten gekauft. Zu ihr kam die Stute wohl barhuf, aber da sie so fühlig lief, wurde sie vorne beschlagen. Sie stand nur ca. einen Monat bei ihr.
Bei uns lief die Stute auch hinten schlecht und so bekam sie (wohl wieder) einen Vollbeschlag.
Sie hatte von Anfang an Kotwasser und breiigen Kot. Außerdem Selenmangel und leichte Anämie. Später haben wir noch PSSM festgestellt.
Vor zwei Jahren hatte sie Hufrehe durch zu viel Futter und Herbstgras, aber zum Glück nicht soo schlimm.
Sie ist jetzt 22 und dank strengem Futterplan hat sie wieder eine gute Figur.
Sie hat leider schon immer schlechtes Horn. Die Nagellöcher brechen leicht aus. Wenn sie ein Eisen verliert, geht sie fühlig bis lahm. Ich hab schon einen kompletten Satz Engl Hufschuhe und zwei Easyboot RX.
Aktuell trägt sie vorne recht und hinten links Hufschuhe. Es war zu wenig Horn da, um da noch ein Eisen aufzunageln.
Wir haben schon mal versucht, die ohne Eisen laufen zu lassen. Aber sie ging lange extrem fühlig, trotz Hufschuhe vorne, dass wir sie nicht länger quälen wollten. Sie reagiert auf Stress, also auch Schmerzen, mit seltsamen schubartigen Anfällen.
Sie ist kein Reitpferd mehr und steht 24 h im Offenstall.
So kann das einfach nicht weiter gehen.

Benutzeravatar
Lesley
Administrator
Beiträge: 2935
Registriert: Mi 27. Jul 2011, 01:35
Einzugsgebiet: PLZ 10-17
Service: gewerblich: Hufbearbeitung, F-Balance, Hufschuhe, Kleben, angeh. THPin, Energiearbeit
Wohnort: bei Berlin
Kontaktdaten:

Re: Huf bröckelt davon

Beitrag von Lesley » Mo 18. Jul 2016, 20:44

Hast du Huffotos?
"Experience is the hardest kind of teacher. It gives you the test first and the lesson afterward." ~Oscar Wilde

„If you are not willing to learn, no one can help you.
If you are determined to learn, no one can stop you.“

Benutzeravatar
Pat
Beiträge: 2101
Registriert: Do 11. Aug 2011, 14:37
Einzugsgebiet: Heidekreis bis Hannover
Service: gewerblich; Barhufbearbeitung, Duplobeschlag, zertifizierte Duploanwenderin, Hufkurse; F-Balance Professional
Wohnort: Walsrode (Lüneburger Heide)
Kontaktdaten:

Re: Huf bröckelt davon

Beitrag von Pat » Mo 18. Jul 2016, 23:17

Ich vermute mal, dass das weniger ein Hufproblem - auch wenn es sich u.a. an den Hufen äußert - als eher ein Ernährungs- bzw. Darmproblem ist. Wenn der Darm nicht in Ordnung ist kann sie die Nährstoffe nicht richtig verwerten und das Horn wird mangelhaft.
Ich würde da eine erfahrene Tierheilpraktikerin mit ins Boot holen, die eine komplette Anamnese macht, sich wirklich alles anschaut (Haltung, Umgebung, Gras, Heu etc) und dann einen Plan macht, was man verbessern kann, welche Kräuter oder homöopathische Mittel in Frage kommen.

In der Zwischenzeit muß man an den Hufen Schadensbegrenzung machen. Schuhe und eine gute Barhufbearbeitung ist schon mal ein guter Anfang, evtl vielleicht auch Klebetechniken.

Benutzeravatar
Nella
Beiträge: 19
Registriert: Do 7. Jul 2016, 16:25
Wohnort: BGL, Bayern

Re: Huf bröckelt davon

Beitrag von Nella » Di 19. Jul 2016, 06:38

Ich hab grad keine aktuellen Fotos. Und von vor ca. 10 Tagen sind wohl aus einer schlechten Perspektive und kann ich übers Handy nicht hochladen.
Das ist auch mein Gedanke, dass durch das Kotwasser und den "kaputten" Darm die notwenigen Mineralien gar nicht aufgenommen und verwertet werden können.
Im Sommer mit Weidegang ist das Kotwasser deutlich besser und im Winter hat sie besseres Horn.
Ich hatte bereits zwei THPs. Die letzte hat uns über Monate begleitet, aber es hat sich nichts verändert. Bin einige hundert Euro ärmer und absolut keine Besserung.
Ich lasse regelmäßig unser Heu analysieren und passe das Mineralfutter und Zusätze daran an.

Von Kleben rät mein Schmied völlig ab, das würde ihr mehr schaden als nützen. Und ich bin auch nicht dafür.
Ihr Horn ist "innen" sehr weich und bröckelig. Die Nägel haben nicht viel Halt. Mein Schmied sagte, wenn er an der Wand raspeln würde, würde wohl das ganze Horn wegbrechen, da darunter alles weich ist.

Ich hab im Moment die Engl Krankenhufschuhe. Aber die sollen wegen dem Abrollpunkt auf Dauer nicht gut sein. Die Easyboot RX halten bei ihr leider nicht lange.

Benutzeravatar
Lesley
Administrator
Beiträge: 2935
Registriert: Mi 27. Jul 2011, 01:35
Einzugsgebiet: PLZ 10-17
Service: gewerblich: Hufbearbeitung, F-Balance, Hufschuhe, Kleben, angeh. THPin, Energiearbeit
Wohnort: bei Berlin
Kontaktdaten:

Re: Huf bröckelt davon

Beitrag von Lesley » Di 19. Jul 2016, 06:55

Wieso nicht kleben?
"Experience is the hardest kind of teacher. It gives you the test first and the lesson afterward." ~Oscar Wilde

„If you are not willing to learn, no one can help you.
If you are determined to learn, no one can stop you.“

Benutzeravatar
TinaH
Beiträge: 2525
Registriert: Mi 9. Jan 2013, 12:50
Service: reine private Selbstversorung von 12 zarten Hüfchen
Wohnort: Kreis Gießen
Kontaktdaten:

Re: Huf bröckelt davon

Beitrag von TinaH » Di 19. Jul 2016, 07:02

Du hast Dir die Antwort eigentlich schon selber gegeben, sie hat PSSM, ihr Stoffwechsel ist völlig desolat. Die "seltsamen Schübe" sind vom PSSM, für einen PSSMler ist Streß Gift.

Habe selber einen PSSMler (homozygot) und es ist immer eine Gratwanderung, den zu managen *seufz*
Trotz optisch "schöner" Hufe und guter Substanz ist er seit jeher fühlig und ich beschlage ihn zeitweilig. Mit mangelnder Hornqualität hat er glücklicherweise keine Probleme. "Im Winter ist das Horn besser" würde bedeuten, daß auch die Hornqualität besser ist, wenn das Kotwasser weg ist (also im Sommer), denn das Horn braucht ja 6 bis 9 Monate, bis es unten angekommen ist. Nur mal so als Idee.

Ansonsten kenne ich einige PSSMler, die besser damit leben, kein Gras zu bekommen. Bei mir ist das schlichtweg logistisch nicht möglich, da ich SV bin und noch 2 Oldies habe, so bekommt mein Wallach knapp portiniertes Gras (aber immer nur ersten Aufwuchs, auch bis ins neue Jahr rein).

Sämtliche Mineralien und Zusätze einfach mal ein paar Monate weg lassen wäre auch mal eine Option.
Gesendet von meinem verkabelten Computer mit echter Tastatur!

Heike4
Beiträge: 1066
Registriert: Sa 21. Apr 2012, 20:33
Wohnort: Lüneburg

Re: Huf bröckelt davon

Beitrag von Heike4 » Di 19. Jul 2016, 08:24

Bei weich drunter klingelt es bei mir immer ein wenig in Richtung Pilze, ob nun in der Wand oder in der weißen Linie

Und ich würde gerne fotos sehen.
Geht nicht, gibt es nicht.

Benutzeravatar
Nella
Beiträge: 19
Registriert: Do 7. Jul 2016, 16:25
Wohnort: BGL, Bayern

Re: Huf bröckelt davon

Beitrag von Nella » Di 19. Jul 2016, 09:55

Beim kleben muss man penibel alles "gammlige" wegschneiden. Da bleibt bei meinem Pferd ja kaum noch was übrig. Und es wird am Rand auf das Horn aufgeklebt, wenn dieses aber darunter so schlecht ist, wird es kaum halten und noch mehr wegreißen.

Sie ist PSSM/N getestet, ja, aber ich bin noch überhaupt nicht sicher, ob ihre komischen Schübe damit zusammenhängen, bzw. ob allein das PSSM daran schuld ist. Hauptsächlich deshalb und wegen dem Kotwasser hatte ich ja die THPs und natürlich auch Tierärzte da. Die letzte THP hat auch Borna/Herpes angesprochen. Meine TAs hier testen das aber nicht oder machen nur diese Titerbestimmung. Eine andere TÄ ist gerade dran sich schlau zu machen. Da muss es nämlich einen anderen Test für Borna geben.

Ja, im Sommer ist die Verdauung besser, sprich es werden wohl die wichtigen Mineralien aufgenommen, so dass in der Zeit besseres Horn produziert werden kann, was man dann im Winter merkt, wenn es runtergewachsen ist. War eben auch meine Überlegung.

Mit Gras müssen wir sowieso sehr aufpassen, da fünf meiner sechs Pferde sehr leichtfuttrig sind. Es wird sehr spät angeweidet, ich achte täglich auf die Temperaturen und im Herbst ist die Saison beendet, wenn das Fruktan wieder "gefährlich" wird.
Im Sommer dürften sie höchstens 2-3 h am Tag auf die Weide. Diesen Sommer, wegen diverser Umstände gar nicht. Wir mähen täglich zwei Schubkarren, die dann auf die Herde aufgeteilt werden.
Wir haben die Herde verändert und in drei Gruppen aufgeteilt, damit die Hafistute weniger Stress hat und bei ihrer Leitstute stehen kann, an der sie sehr hängt. Obwohl die Frage bleibt, ob das nicht auch schon wieder Stress für sie ist, wenn sie so sehr an ihr klebt. Aber seit dieser Umstellung geht es ihr mit den Schüben viel besser.

Ich hab sechs Pferde im eigenen Pacht-OS stehen und gehe täglich ca. 8 h arbeiten, den Stall mache ich unter der Woche fast alleine. Dazu noch ein chronisch kranker Hund, der uns keine Nacht durchschlafen lässt. Ja, manchmal ist das schon extrem anstrengend. Aber aufgeben is nich.

Hab natürlich auch schon mal alles an Zusatzfutter weggelassen. Damit ging es ihr aber schlechter. Verspannter und die Schübe waren häufiger.



Wie diagnostiziert man Pilze am Huf?

Ich versuche gerade Fotos hochzuladen.

Benutzeravatar
Lesley
Administrator
Beiträge: 2935
Registriert: Mi 27. Jul 2011, 01:35
Einzugsgebiet: PLZ 10-17
Service: gewerblich: Hufbearbeitung, F-Balance, Hufschuhe, Kleben, angeh. THPin, Energiearbeit
Wohnort: bei Berlin
Kontaktdaten:

Re: Huf bröckelt davon

Beitrag von Lesley » Di 19. Jul 2016, 10:06

Nella hat geschrieben:Beim kleben muss man penibel alles "gammlige" wegschneiden. Da bleibt bei meinem Pferd ja kaum noch was übrig. Und es wird am Rand auf das Horn aufgeklebt, wenn dieses aber darunter so schlecht ist, wird es kaum halten und noch mehr wegreißen.
Wenn man zuviel wegnehmen muss, kann man die Wand mit Vettec aufbauen. Das funktioniert gut.
"Experience is the hardest kind of teacher. It gives you the test first and the lesson afterward." ~Oscar Wilde

„If you are not willing to learn, no one can help you.
If you are determined to learn, no one can stop you.“

Benutzeravatar
Nella
Beiträge: 19
Registriert: Do 7. Jul 2016, 16:25
Wohnort: BGL, Bayern

Re: Huf bröckelt davon

Beitrag von Nella » Di 19. Jul 2016, 10:09

Ich hoffe, es ist hier trotzdem ok, wenn ich sage, ich möchte keinen geklebte Hufschutz.

Antworten