Strahlprobleme

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Chicsy
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Re: Strahlprobleme

Beitrag von Chicsy » Do 29. Dez 2011, 10:26

Mich stört es auch, dass mein ehemaliger Hufpfleger die Trachten immer ungleich lang geraspelt hat. Ich vermute um irgendwelche Fehlstellungen auszugleichen. Trotzdem fand ich dass mein Pferd nach der Bearbeitung schlechter stand (nach innen gekippt auf eben dem rechten Vorderhuf). Inzwischen hat er sich den höheren Überstand stärker abgelaufen als den niedrigen, aber sie sind schon immer noch ungleich lang. Ich möchte aber nun gar nicht mit der Raspel am Huf herumpfuschen bis der neue Hufpfleger kommt. Er soll die Hufe so zu sehen bekommen wie sie sind. Ich würde mich schon auch auf Klebeschalen einlassen, aber dazu müsste man erst einmal passende Schalen finden. Die Gloves scheuern ja leider in der Ballenregion (die Größe größer die ich momentan verwende zwar nicht mehr so sehr wie die kleinere, aber für mehrere Wochen Dauereinsatz immer noch zu sehr) und für Renegades sind seine Hufe zu oval. Strahlpolster - hmm... ich muss mein Pony dann halt wirklich vorwärtsziehen. Irgendwie steckt man da in einer Zwickmühle. Ich denke dass ich jetzt erst mal nochmal ein paar Tage konsequent weiterbehandle und dann einen neuen Versuch mit Strahlpolster starte.

Was ich nicht so ganz verstehe ist, dass er mit Hufschuhen genauso auf hartem Untergrund fühlig läuft wie barfuß. Gut, er hat nur vorne Hufschuhe, aber ich bin nach wie vor der Meinung dass die Hauptproblematik von vorne kommt.

Inzwischen geht das mit dem Wasserstoffperoxid wieder einigermaßen. Ich habe insgesamt das Gefühl, dass es minimal bessser geworden ist. Trotzdem komme ich vorne rechts an die ganz tiefen, verpilzten Bereiche noch immer nicht heran. Werde mich dann auch gleich mal auf den Weg machen um solange ich noch Urlaub habe mind. 2x täglich zu behandeln.

Falls es euch interessiert, kann ich auch von der gesamten Hufsituation nochmal ein paar Fotos machen (stelle ich dann aber in den anderen Thread).

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Silke & Abai
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Re: Strahlprobleme

Beitrag von Silke & Abai » Do 29. Dez 2011, 10:39

Also ich kann kaum glauben, dass bei den Trachten die Easy-Schalen tatsächlich bis zum Ballenbereich reichen sollen. Wohlgemerkt, die Schalen, nicht die Gamasche. Aber selbst wenn, könnte man die ja wie die Renegades hinten aufschneiden, also den minimalen Überstand, den die Schalen haben im hinteren Bereich. Dann Sohle säubern, Strahl vorsichtig sauber schneiden, dabei wohl etwas öffnen, CS rein, Schalen drauf.

Mein Abai mit extrem tiefer mittlerer Strahlfurche läuft mit den normalen Easy Classics auch trotzdem fühlig. Die Sohle ist sehr dünn beim Easy und der Strahl wird ja trotz Hufschuh auseinandergedrückt, wenn er Bodenkontakt hat (was bei Abai der Fall ist). Nehme ich die besohlten Classics läuft er problemlos, ebenso mit einer Sohle aus Moosgummi im normalen Easy. Ich glaube, dass es das Spreizen der Trachtenenden das ist, was den Strahl "auseinanderzieht" und was zum Schmerz führt. Und dieses Spreizen ist mit einem Schuh mit dünner, flexibler Sohle immer noch möglich. Bei einem Schuh mit unflexiblerer Sohle halt nicht mehr, daher schmerzt der Strahl dann nicht.

Ich bin jetzt dazu übergegangen sehr viel fester zu tamponieren als früher, früher habe ich halt Mull reingedrückt, aber nur so, dass der Spalt halt gefüllt war. Nach euren Tipps zum Tamponieren, schiebe ich jetzt Lage für Lage energisch mit einem kleinen Spachtel in jede Ritze und jede Vertiefung der mittleren Strahlfurche. Seitdem hält die Tamponade auch bis zum nächsten Tag und seitdem meine ich trotz Matschwetter eine deutliche Verbesserung zu erkennen.
Viele Grüße

Silke

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Re: Strahlprobleme

Beitrag von SilentDee » Do 29. Dez 2011, 13:52

Das mit dem Wegschneiden des hinteren Glove-Bereiches wollte ich jetzt auch vorschlagen. Wenn sie doch eh scheuern, nutzt Du sie ja wohl eh nicht als Hufschuh, schneide es hinten weg und nutze es als regelmäßige Klebeschale für immer dann, wenn es mal gebraucht wird (jetzt, im Urlaub, also nicht ständig drankgeklebt, sondern nur bei Bedarf, aber eben als Klebeschale, die Du ständig bereit hast...)

Die Dinger kann man ja gut schneiden.

Und ja, je stärker der Druck beim Tamponieren, desto schneller und besser der Erfolg, aber eben auch desto mehr unangenehmes Gefühl hat das Pferd anfangs. Aber nur das bringt leider echte, langfristige Heilung.

Lieben Gruß

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Re: Strahlprobleme

Beitrag von Chicsy » Fr 30. Dez 2011, 21:11

Dank euren Tipps war ich gestern und heute mit Hufschuhen und fest tamponiertem Strahl unterwegs. Er sucht eben immer noch das weiche und ich lasse ihn auch. Dort läuft er dann aber problemlos. Hatten heute ein gleichaltriges Warmblut als Ausreitpartner dabei. Auf Teer und Kies waren die beiden gleich schnell, auf weichem Untergrund läuft Nemo viiiel schneller (alles Schritt). Gut, da ist er dann aber auch ständig kurz vor dem Übergang zum Trab (ob vom Stall weg oder zum Stall hin ist dabei völlig egal). Immerhin das mit der Lauffreude hat sich seit dem Stallwechsel gebessert, wenn auch bisher nur auf weichem Untergrund aber das ist schonmal ein Anfang :) .
Nützt das Tamponieren + Hufschuhe denn überhaupt etwas wenn er damit nur auf weichem Untergrund läuft wo der Strahl eben nicht so auseinandergepresst wird?

Vorne hat die Behandlung schon Fortschritte gemacht, hinten leider noch nicht, aber da scheitert es daran, dass ich die mittlere Strahlfurche leider kein bisschen aufgeschnitten bekomme. Das Peroxid ätzt zwar ganz langsam Material weg, aber es dauert so noch Wochen bis ich überall herankommen werde.

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Re: Strahlprobleme

Beitrag von SilentDee » Fr 30. Dez 2011, 21:35

Wenn da ein hufschuh drunter ist, hat er ja planen Boden und Hufmechanismus... Federt nur netter als Asphalt! :lol:

Lieben Gruß und guten Rutsch

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Re: Strahlprobleme

Beitrag von Chicsy » Fr 30. Dez 2011, 22:50

Okay, super :) - dann muss ich mein Pony nicht über harten Boden quälen. Tja und für hinten brauche ich für solche Zwecke dann auch noch irgendwann Hufschuhe.

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Re: Strahlprobleme

Beitrag von Chicsy » Mi 4. Jan 2012, 00:50

Irgendwie bringt das bisher alles nicht den Erfolg :( . Das Programm sieht momentan so aus: Huf waschen mit Spüliwasser (und Bürste, Zahnbürste), dann Strahlfurchen mit Wasserstoffperoxid spülen, dann wenig später mit Wattepads trocken tupfen + letzte reste Dreck raus, Trush Remedy rein und mit in diesem Zeug getränkten Wattepads tamponieren (Mullbinde hab ich auch schon ausprobiert, hält auch nicht besser). Tamponieren + Klebeband drüber und Hufschuh an funktioniert, aber Tamponieren ohne Hufschuh hält leider noch nicht mal auf dem Weg von Putzplatz zum Stall (durch Matsch). Die mittleren Strahlfurchen sind vorne schon ziemlich aufgegangen, man sieht aber dass der Strahlpilz noch tiefer hineinreicht. Hinten komme ich leider sehr schlecht bei.
Wenn ich mir die Vorderhufe vom Ballen aus anschaue, steht er Strahl über Sohlen-/Trachtenniveau über (hinten ists eine Ebene). Leider wachsen die Hufe momentan auch seeehr langsam nach (Anpassung an den Matschboden auf dem er steht?) und es bildet sich kein Tragrandüberstand mehr auch wenn ich nur noch mit Hufschuhen unterwegs bin.

Ich werde mal auf diese Art weitermachen und hoffe irgendwann Erfolg zu haben...

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Re: Strahlprobleme

Beitrag von Silke & Abai » Mi 4. Jan 2012, 09:06

Du sprichst mir aus der Seele. Bei Abai ist es genauso. Ich spüle den Strahl mit Wasser, bürste gründlich, lege dann trocken, dann abwechselnd etwas Trush Buster oder am nächsten Tag TripleAntibiotic Cream mit Canesten vermischt rein, gerolltes Wattepad rein, nächstes gerolltes Wattepad, gründlich nachstopfen. Wenn ich dann Hufschuh über Nacht anlasse, ist am nächsten Tag im Schuh kein Dreck, der Strahl sieht super aus. Ziehe ich ihn nicht an, fällt das zweite Wattepad schneller raus, als man gucken kann, weil es sich blitzschnell voll Wasser saugt auf dem Paddock. Einsperren kommt aber gar nicht in Frage. Das untere Pad bleibt allerdings meist die 24h drin. Momentan mache ich 24h mit Hufschuhen, dann wieder 24h ohne.

Hufschuhe nutze ich momentan die Easy Epics, nicht optimal, weil hinten der Ballenbereich durch die Gamasche schon aufweicht, weil man den Huf gar nicht sooooo trocken bekommt, bevor man ihn beschuht. Die Easy Classics halten auf unserem Racetrack leider nicht, die verliert er beim ersten lustigen Trab dann im Matsch. Natürlich mache ich das Drahtseil auch nur relativ lose zu, damit ich da nichts abschnüre.

Überlege jetzt seit gestern, ob es klappen könnte, dass ich meine Duplos draufklebe und ob ich die hinten dann noch so angehoben bekomme, dass ich die Tamponade wechseln kann. Hat jemand gerade Duplos drauf und kann das mal testen? Abais Strahl ist bündig mit den Trachten. Ansonsten kommt in 4-5 Wochen ein Schmied für eine Bekannte, der mir Vettec CS in den Strahl aufbringen würde. Ich überlege dann noch, ob ich da dann nicht auch direkt Duplos draufklebe, einerseits, damit es wirklich hält, andererseits auch um das dann sicherlich fühlige Laufen zu puffern. Was ratet ihr?
Viele Grüße

Silke

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Re: Strahlprobleme

Beitrag von Chicsy » Mi 4. Jan 2012, 10:45

Ich traue mich überhaupt nicht meine Gloves im Offenstall anzulassen - trotz Gaiter. Im Gelände reite ich zwar auch durch Matsch und sie halten in allen Gangarten, allerdings ist der Matsch im Gelände vielleicht max. 20cm tief, auf der Bahn im Offenstall kommt man mit normalen Gummistiefeln nicht mehr durch. Meine Aigle gehen gerade noch, allerdings laufe ich da inzwischen auch nicht mehr durch sondern laufe ganz außenrum, klettere dort durch den Zaun und reite das Pony durch den Matsch zurück. So furchtbar wie dieses Jahr wars laut SB und den anderen Einstellern noch nie. Wir hoffen nun alle auf Dauerfrost. Dann würden wir die Pferde am Abend zuvor in den vorderen Bereich einsperren und die Bahn ein wenig glatt ziehen. Wenn das dann gefriert, können sie dort endlich wieder drübergaloppieren ohne steckenzubleiben.
Befestigung kostet aus Kostengründen leider nicht in Frage - ich schätze die Bahnen (4 Stück) auf mind. 100m Länge und Breite variiert so zwischen 2 und 5m. Das alles mit Paddockplatten auszulegen wäre eine Investition, die dort niemand bezahlen kann/möchte. Kies einfach so draufschmeißen bingt gar nichts - der würde auf Nimmerwiedersehen im Matsch verschwinden... Echt doof :(

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Re: Strahlprobleme

Beitrag von Voegelchen » Mi 4. Jan 2012, 15:34

Ich reihe mich mal bei den Jammerköppen ein. Mein Großer läuft auch grad wieder arg schlecht (wollte auch noch aktuelle Bilder in meinem Thread hochladen, komme nur irgendwie zu nichts). Die Strahlfurchen gammeln so vor sich hin, sind aber dabei nicht eng. Dementsprechend hält Tamponade net lange. Habe bisher Watte und Mullbinde versucht, ohne Klebeband oder Schuh oder so. Er eiert damit halt vorsichtig im Offenstall rum. :-( Hatte auch schon im Kopf, ob es was nützen würde Schalen mit "was auch immer drin" zu kleben. Dann wären einfach mal 14 Tage überbrückt und gleichzeitig hilft es dem Strahl möglicherweise. Allerdings scheue ich die Investition dafür auch.... :snooty: Schuhe würde nur am WE gehen, wenn ich täglich komme, habe aber nur Renegades oder Easy edge da, wobei ich da bei beiden Sorgen wegen Ballendruck habe. Letztes Jahr hatten wir ja diese Dekubitus-Stellen von dem zu kleinen RX.... Beim Reiten läuft er übrigens mit dem Renegade besser, als mit dem Edge plus dickes weiches Polster. :shifty:

Ich will wieder den federnden Boden wie im herbst auf der Weide. *träum* Unsere Pferde müssen ja nicht im Matsch stehen, trocken ist es aber trotzdem nicht. Selbst die gepflasterten Flächen sind ja einfach nass bei diesem Wetter, auf den Platten mit wenig Sand läuft er noch weniger gerne, im Stall ist für unserere alten knochenkranken Pferde Matratzeneinstreu, die zusätzlich zu Exkrementen einfach die Luftfeuchtigkeit aufzusaugen scheint.... Winterweide haben sie auch offen, nutzen sie aber nur wenig, da sie auch keinen großen Bock haben zum durchwaten. Eher mal alle 2-3 tage ein Schlammbad und schnell wieder aufs trockene. ;-)
Wir lernen und lernen und lernen ....

Neuigkeiten vom Krummbein hier: https://picasaweb.google.com/101126478638499918145

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