Hufrehe - Behandlungsmöglichkeiten

Alles was den Huf gesund erhält bzw. Hufkrankheiten
Tic
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Re: Hufrehe - Behandlungsmöglichkeiten

Beitrag von Tic » So 23. Jun 2013, 10:11

Nu vermiss ich den mal.... Den gefällt mir button !!!
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Pat
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Re: Hufrehe - Behandlungsmöglichkeiten

Beitrag von Pat » So 23. Jun 2013, 10:28

wolf busch hat geschrieben:moin,
marina, du schreibst am 7.6.

"Und habe leider (und ich warte darauf, dass mir mal ein kompetenter Schmied das Gegenteil beweist, würde mir das echt wünschen) noch kein Fallbeispiel gezeigt bekommen, bei dem der Rehehuf komplett (!!!) ausgeheilt ist unter Beschlag. Leider!
Da ich ja nicht beschlage, kann ich auch nicht beurteilen, woran das hapert."

das finde ich irgendwie doch schade, daß du dich nicht mehr an die bilder erinnerst, die ich dir im nachtrag zu unserer veranstaltung in sankt peter ording letztes jahr geschickt hatte. leider kam dazu damals auch keinerlei feedback mehr von dir. das tier, das bereits 2002 mit den selbstgefertigten eisen beschlagen wurde und das innerhalb von 8 monaten so weit durch war, daß ich es wieder auf barhuf umstellen konnte, lebt übrigens auch heute noch und erfreut sich, abgesehen von leichten "alterszipperlein" in form von geringgradigen arthrosen an den sprunggelenken, bester gesundheit...
Hättest du nicht Lust, diese Bilder hier einzustellen? Ich warte nämlich auch sehnsüchtig auf einen gut dokumentierten Beschlagsfall. *büddebüdde* :pray:

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Ramona1974
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Re: Hufrehe - Behandlungsmöglichkeiten

Beitrag von Ramona1974 » So 23. Jun 2013, 10:55

Pat hat geschrieben:
Ramona1974 hat geschrieben: Ist doch auch alles ein Zeichen von mangelnder Durchblutung, oder?
Ja, vielleicht.
Oder von einem schlechten Beschlag bzw schlechter Zubereitung (die Entgleisung der Zehe und Trachten sprechen dafür).
Ich kann das nicht beurteilen. Es kann mehrere Gründe geben. Ich hab beschlagene Rehepferde gesehen, da ist das nicht passiert.

Und jetzt hast du sie auch beschlagen bzw beklebt und das passiert nicht mehr , oder?
Ja, das stimmt.

Sie ist beklebt mit Baruhfphasen, soweit als möglich.

Die Hufstellung verschlechtert sich während der Klebephasen jedenfalls erheblich geringer als unter dem Eisenbeschlag.

Aber der Huf wächst auf dem Klebebeschlag gleichmäßiger, man hat halt nicht das starke abnutzen der Trachten wie auf dem Eisenbeschlag.
Und ich korrigiere natürlich auch öfter.

Der Schmied hat alle 6-8 Wochen beschlagen.

Was mir allerdings auchmit Klebebeschlag auffällt, ist, dass der Strahl mit dem Klebebeschlag schwächer und weicher wird, obwohl er ja auch auf dem Beschlag Kontakt hat und natürlich, dass der Huf sehr schnell an Tragrandhöhe gewinnt, mangels Abrieb, logisch. Das führt natürlich auch schneller zu Verbiegungen der Wand.

Allerdings möchte ich jetzt wirklich nochmal versuchen sie ganz barhuf laufen zu lassen, falls es möglich ist.

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Ramona1974
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Re: Hufrehe - Behandlungsmöglichkeiten

Beitrag von Ramona1974 » So 23. Jun 2013, 11:04

Aber was ich die Experten hier auch nochmal fragen wollte, glaubt ihr, dass eine reine Hufbeinsenkung bei einem Rehepferd reversibel ist?

Eine Freundin (Biernat-HO) ist davon überzeugt. Allerdings bin ich nicht mit allen ihren
Bearbeitungstechniken "d`accord".

Wie seht ihr das und könnt ihr mir dafür Argumente geben?
Zuletzt geändert von Ramona1974 am So 23. Jun 2013, 11:09, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Hufrehe - Behandlungsmöglichkeiten

Beitrag von Nupur » So 23. Jun 2013, 11:06

kelte hat geschrieben:Servus Nupur!

Und meine eigenen Bilder bzw die meiner Bekannten sind auch alle gefälscht???? Die zeigen nämlich das selbe Ergebnis.

Grüße
Das hast Du gesagt.

Die Studie, die Wurzl dankenswerterweise eingestellt hat, bestätigt diese Meinung jedenfalls nicht.

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Re: Hufrehe - Behandlungsmöglichkeiten

Beitrag von Wurzl » So 23. Jun 2013, 11:13

Ramona1974 hat geschrieben:Aber was ich die Experten hier auch nochmal fragen wollte, glaubt ihr, dass eine reine Hufbeinsenkung bei einem Rehepferd reversibel ist?
Eine Freundin (Biernat-HO) ist davon überzeugt. Allerdings bin ich nicht mit allen ihren Bearbeitungstechniken " d`accord".
Wie seht ihr das und könnt ihr mir dafür Argumente geben?
Ja, ich glaube, dass eine Senkung und Rotation reversibel ist - aber nur über die Zeit, sprich in der Art und Weise, dass
- das Pferd ggf. eine Futterumstellung erfährt (weg vom Gras, zu viel KH etc.)
- die Hufkapsel wieder gerade rauswachsen kann
- das Hufbein dadurch wieder "höher aufgehängt" wird, sprich auch wieder ein Sohlengewölbe entsteht.

Ob die Schädigung der Lamellenschicht ausheilen kann, weiss ich nicht. Gemäß der Studien von Pollit / Hampson werden die Lamellen zweiter Ordnung schwer geschädigt und es ist nicht klar, ob die wieder regeneriert werden können.

Ausserdem kommt es drauf an, ob es
- z.B. eine Medikamentenrehe ist (oder eine andere Vergiftungsrehe)
- eine Futterrehe
- ein chronischer Zustand über viele Jahre / Monate ist oder ein einmaliges Ereignis

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Re: Hufrehe - Behandlungsmöglichkeiten

Beitrag von Ramona1974 » So 23. Jun 2013, 11:19

Hmm,

es erscheint mir grundsätzlich auch logisch, denn wenn ich NHC Hufbearbeitung richtig verstanden habe, soll sich das Hufbein ja bei korrketer Hufbearbeitung höher in der Hornkapsel positionieren.

Wenn sich die Sohle verdichtet, eine gesunde Dicke zurück erhält und dann demzufolge auch eine normale Sohlenwölbung zurück bekommt.

Aber gerade viele "konservative" TÄ und Schmiede sagen immer, dass es nicht möglich sei.

Ich werde meine Stute wirklich bald mal wieder röntgen lassen.

Was meinst Du mit der Schädigung in zweiter Ordnung? :think: Den Begriff kenne ich in diesem Zusammenhang nicht.

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Re: Hufrehe - Behandlungsmöglichkeiten

Beitrag von kelte » So 23. Jun 2013, 13:14

Grüß Euch!

Auch ich kann bestätigen, daß das Hufbein wieder in seine "normale" Position reguliert werden kann. Habe das selber schon des öfteren geschafft.
Ob die neu gebildete Laminae dabei aber auch tatsächlich wieder ihre ganze Wiederstandskraft/Gesundheit zurück erhalten hat, kann ich nicht beurteilen. Augenscheinlich hält sie aber, denn sämtliche Pferde können wieder schmerzfrei und normal genutzt werden und das, obwohl bei 2 Tieren sogar ein Sohlendurchbruch erfolgt war.

Grüße

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Re: Hufrehe - Behandlungsmöglichkeiten

Beitrag von Nupur » So 23. Jun 2013, 17:58

Nochmal zu der Trachtenerhöhung.
Ein ganz einfacher Tip aus der Praxis, eventuell auch zum selber ausprobieren: Manchmal lasse ich Rehepferde vorführen und befestige mit Panzertape unterschiedliche Keilplatten unter den Hufen. Dann sehe ich sehr schnell, welche sich entspannen, oder aber in eine total störende, übertriebene Trachtenfußung verfallen. Dadurch kann ich mein Vorgehen akurat abstimmen.

Vielleicht hilft das, um außer der pseudowissenschaftlichen Diskussion auch einen Nutzwert aus diesem Thema zu erhalten.

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Re: Hufrehe - Behandlungsmöglichkeiten

Beitrag von SilentDee » So 23. Jun 2013, 18:09

Hallo Wolfgang,

vielleicht magst Du ja tatsächlich die mir netterweise (habe mich sehr darüber gefreut) an mich geschickten Bilder mal als Beispiel einstellen. Und damit natürlich auch der Diskussion freigeben. ;)

Ich hatte damals leider irgendwie nicht die Zeit gefunden, so zu antworten, wie ich es gern getan hätte, und nur so hinklieren wollte ich nicht, dafür war das viel zu spannend. ;) Und schwupps, ist es auf meinem Schreibtisch in einem riesigen Berg an unerledigten Dingen versunken. :oops: :D


Ich hab übrigens bei vielen Rehekunden, die wieder gute Röbis haben, wieder voll geritten werden usw. angemerkt, dass ich die Hufe gern hätte, wenn das Pferd (hoffentlich erst in gaaaaanz gaaaaanz vielen Jahren) über die Regenbogenbrücke gehen sollte. Von den Lamellenschichten würde ich dann Gewebeschnitte in Arbeit geben, denn genau die Frage, inwiefern die Lamellenschicht wirklich wieder regeneriert ist, oder ob es auch da Anpassungsvarianten gibt, interessiert natürlich total. Ohne solche (und möglichst unzählige) Untersuchungen können wir nur mutmaßen.

Auch ist spannend, ob sich das mit den Jahren ändert. Also, innerhalb der ersten 1-3 Durchwachsphasen immer mal ein anderes Stadium erreicht... Ist ja öfters im Körper so, dass erst mal schnell Gewebe gebaut wird, welches dann noch diverse Heilungsstadien durchläuft und etwas länger dauert, bis es komplett regeneriert hat.

Und vor allem, bei welcher Rehe welche Schädigung, bei welcher Belastung und wodurch nun genau diese Brumby-Pathologien entstanden sind (ist es wirklich Rehe, oder eher eine Anpassung an z.B. (wild oberflächlich gedacht) nur harten Boden, dazu immer mal Wassermangel, phasenweise sattes und phasenweises dörres Futter, dadurch auch mal Darmgeschichten, wie wenn Futter spontan umgestellt wird usw. In Wüsten sieht es ja z.B. nach einem lang ersehnten Regen sehr grün aus, spontan... :mrgreen:

LG

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