Hufrehe - Behandlungsmöglichkeiten

Alles was den Huf gesund erhält bzw. Hufkrankheiten
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Pat
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Re: Hufrehe - Behandlungsmöglichkeiten

Beitrag von Pat » Sa 22. Jun 2013, 10:19

Ein Pferd mit Schmerzen wird versuchen herauszufinden, wie es sich diese erleichtern kann.
Bei einem Rehepferd sieht das so aus, dass es die Last von den Vorderbeinen zu nehmen versucht (Rehehaltung), es vermeidet Bewegung, es liegt viel.
Und es bohrt, wenn es die Möglichkeit hat, die Zehe in nassen Sand. Damit kühlt es den Huf und stellt die Trachten hoch. Das scheint ihm Erleichterung zu bringen.
Wenn wir ihm diese Bedingungen schaffen können, dann braucht's wohl keinen Hufschutz mit Trachtenkeil.

Wenn wir nicht solche Idealbedingungen schaffen können, sollten wir diese Bedingungen imitieren, z.B. mit einem Cast + Polster und/ oder Trachtenkeil, was diese Bedingungen nachahmt. Kühlen und medizinische Versorgung gehört ebenso dazu.

Nach Abklingen der akuten Phase sind dann andere Maßnahmen erforderlich.

Soweit mein Senf... ;)

kelte
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Re: Hufrehe - Behandlungsmöglichkeiten

Beitrag von kelte » Sa 22. Jun 2013, 12:46

Servus Pat!

Da kann ich dir zustimmen, außer mit den Keilen, denn diese ZWINGEN das Pferd in eine bestimmte Stellung und ob diese für den jeweiligen Fall/Situation die angenehmste ist, ist kaum zu beurteilen.

Zur Durchblutung kann ich nur sagen, meine Bekannte hat eine Wärmebildkamera und anhand deren Aufnahmen ist es für mich unbestritten, daß die Durchblutung auf starren Beschlägen sehr deutlich eingeschränkt ist.
Weiters gibt es im Net (leider finde ich den Link nicht) eine Wärmebildaufnahme, wo bei einem Pferd EIN Vorderhuf beschlagen wurde, der zweite NICHT. Auf dem Bild sieht man den exorbitanten Unterschied.

Ein weiterer Beweis für mich sind die mikroneurologischen Untersuchungen, bei welchen nachgewiesen wurde, daß durch die eingeschränkte Durchblutung sogar schon Nerven degeneriert bzw sogar abgestorben sind.
Unterstrichen werden diese Erkenntnisse noch dadurch, daß Eisen ja recht schnell die Schmerzempfindung herabsetzen, sobald sie befestigt wurden.

Grüße

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Re: Hufrehe - Behandlungsmöglichkeiten

Beitrag von Ramona1974 » Sa 22. Jun 2013, 17:55

Also das kann ich auch bestätigen.

Meine Stute war von Juni 2011 bis Juli 2012 nur vorne auch nochmal beschlagen (mit Eisen, schwebende Zehe wegen der Hufrehe-Geschichte), weil ich mich von dem hofansässigen Schmied wegen der im Sommer verstärkten Fühligkeit vorne nochmal dazu hatte überreden lassen.

Die Vorderhufe (beschlagen) waren stets kalt, die Hinterhufe (barhuf) normal warm.


Habe da jetzt keine Wärmebilder dazu, aber das hat man schon einfach mit der bloßen Hand so gefühlt.

Die Vorderhufe wurden zusehends schlechter von der Achse (Trachten schoben sich unter, Zehe wurden immer länger).
Irgendwann waren die Hufwände so dünn, das der Huf halb wegbrach. :?

Ist doch auch alles ein Zeichen von mangelnder Durchblutung, oder?

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Re: Hufrehe - Behandlungsmöglichkeiten

Beitrag von Pat » Sa 22. Jun 2013, 19:40

Ramona1974 hat geschrieben: Ist doch auch alles ein Zeichen von mangelnder Durchblutung, oder?
Ja, vielleicht.
Oder von einem schlechten Beschlag bzw schlechter Zubereitung (die Entgleisung der Zehe und Trachten sprechen dafür).
Ich kann das nicht beurteilen. Es kann mehrere Gründe geben. Ich hab beschlagene Rehepferde gesehen, da ist das nicht passiert.

Und jetzt hast du sie auch beschlagen bzw beklebt und das passiert nicht mehr , oder?

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Re: Hufrehe - Behandlungsmöglichkeiten

Beitrag von Lesley » Sa 22. Jun 2013, 22:13

kelte hat geschrieben:Weiters gibt es im Net (leider finde ich den Link nicht) eine Wärmebildaufnahme, wo bei einem Pferd EIN Vorderhuf beschlagen wurde, der zweite NICHT. Auf dem Bild sieht man den exorbitanten Unterschied.

Du meinst sicher diese Seite:

http://www.fox-time.com/live/rivaldo-ho ... schlag.php
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„If you are not willing to learn, no one can help you.
If you are determined to learn, no one can stop you.“

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Re: Hufrehe - Behandlungsmöglichkeiten

Beitrag von Nupur » So 23. Jun 2013, 02:27

Danke für den Link.
Als Quelle für das Wärmebild wird Dr. Strasser angegeben. Die hat damals auch das Pollit-Video "gefälscht", um ihre kruden Theorien zu rechtfertigen. (Dort wurden die Auswirkungen von schlechtem Hufbeschlag dargestellt. Sie ist mit diesem Teil des Films umhergezogen und hat das als grundsätzliche Auswirkung von Hufbeschlag verkauft.)

Ich hoffe, auf dem Niveau diskutieren wir hier nicht!

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Re: Hufrehe - Behandlungsmöglichkeiten

Beitrag von kelte » So 23. Jun 2013, 07:43

Servus Nuphur!

Und meine eigenen Bilder bzw die meiner Bekannten sind auch alle gefälscht???? Die zeigen nämlich das selbe Ergebnis.

Grüße

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Re: Hufrehe - Behandlungsmöglichkeiten

Beitrag von Silke & Abai » So 23. Jun 2013, 07:49

Aus dem Thread "Thermografie" habe ich mal folgendes von Lesley rauskopiert:
Es gab letztes Jahr eine Untersuchung von Easycare(?) mittels Thermografie. Christoph hatte das auf einen Kurs vorgestellt. Damals war das Projekt aber noch nicht abgeschlossen. Es ging dabei um Distanzpferde mit unterschiedlichem Hufschutz vor und nach einem Distanzritt.
"Your teacher can open the door but you must enter by yourself."
Da gibt es jetzt wohl Ergebnisse:

http://blog.easycareinc.com/blog/press- ... hoof-study

Also wenn ich den Herren hier richtig verstehe, dann kann man hierzu nun Informationen anfordern, oder?

http://www.easycareinc.com/studies/ther ... -hoof.html

Aber wenn da rauskommt, dass alle beschlagenen Hufe weniger durchblutet waren als die beschuhten, dann ist das vermutlich noch kein Beweis, weil das einfach alles Pferde waren, die naturgegeben weniger durchblutete Hufe haben :mrgreen: *ironiemodusaus* :mrgreen:
Viele Grüße

Silke

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Re: Thermografie-Studie Easycare

Beitrag von Wurzl » So 23. Jun 2013, 09:02

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Re: Hufrehe - Behandlungsmöglichkeiten

Beitrag von wolf busch » So 23. Jun 2013, 10:03

moin,
marina, du schreibst am 7.6.

"Und habe leider (und ich warte darauf, dass mir mal ein kompetenter Schmied das Gegenteil beweist, würde mir das echt wünschen) noch kein Fallbeispiel gezeigt bekommen, bei dem der Rehehuf komplett (!!!) ausgeheilt ist unter Beschlag. Leider!
Da ich ja nicht beschlage, kann ich auch nicht beurteilen, woran das hapert."

das finde ich irgendwie doch schade, daß du dich nicht mehr an die bilder erinnerst, die ich dir im nachtrag zu unserer veranstaltung in sankt peter ording letztes jahr geschickt hatte. leider kam dazu damals auch keinerlei feedback mehr von dir. das tier, das bereits 2002 mit den selbstgefertigten eisen beschlagen wurde und das innerhalb von 8 monaten so weit durch war, daß ich es wieder auf barhuf umstellen konnte, lebt übrigens auch heute noch und erfreut sich, abgesehen von leichten "alterszipperlein" in form von geringgradigen arthrosen an den sprunggelenken, bester gesundheit...

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