Shetty mit Rehe

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Helga
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Shetty mit Rehe

Beitrag von Helga » Do 28. Jun 2018, 07:28

Mein Shetty hatte heuer zu Silvester seinen ersten Reheschub; von mir leider nicht gleich erkannt. Er lief drei Tage vorher etwas unlustig, aber nicht lahm. einen Tag später war alles normal und ich habe mir nichts gedacht. Dann, wiede einen Tag später wieder etwas unlustig und zu Silvester zeigte er dann eine leichte Trachtenfußung; lief aber unbekümmert über spitze Steine. Der Tierarzt glaubte zuerst nicht an eine Rehe, aber leider war es das dann doch.Er bekam ab Silvester Schmerzmittel und Entzündungshemmer. Die Blutuntersuchung zeigte eine Insulinresistenz (Insulin über 300) und kurze Zeit später kam noch eine Hyperlipämie dazu. Die Röntgenbilder zu Beginn des Schubes zeigten eine Rotation von 4 Grad (beide Hufe) und die am Ende des Schubes bei beiden Hufen eine Rotaion von 7 Grad und eine hohle Wand. Sohlendicke lag bei 8mm. Der Kleine lief sehr schnell wieder sehr gut; ganz egal über welchen Untergrund. Ich habe im Paddock feinen Kies und einen Bereich mit Rundkiesel, ein dick mit Sägespänen eingestreutes Weidezelt und ein Weidezelt mit Ecorastern. Im Stall haben wir Kies, Naturboden, Pflastersteine und Recyclingteer. Im Stallbereich lief er barhuf, zum Spazieren trug er immer Hufschuhe mit Geleinlagen (danke Martin !) und ich habe zusätzlich noch den hinterne Hufbereich abgepolstert. Er wurde viel bewegt (tägl Spaziergänge bis zu drei Stunden, ein kleines Mädchen ca 20 kg schwer ritt ihn einmal in der Woche) , war munter , hat schön abgenommen, die Blutwerte wurden immer besser. Leber prima, Insulin und Glucose ebenfalls. Ging nie fühlig oder unwillig.
Dann, Mitte Mai war er von einem Tag auf den anderen stocklahm. Er stand im Auslauf und hielt den linken Huf immer wieder in die Höhe. Er hatte wirklich extreme Schmerzen und ich habe ihn nur mit viel Mühe vom Gruppenauslauf in sein Paddock bringen können. Ich dachte sofort an ein Hufgeschwür. Lt Tierarzt: Reheschub, Pulsation auf beiden Vorderbeinen. Er hat mir zum Rehegips geraten, wenn sich der Zustand nicht schnell bessert und meinte, dass ich nach dem Schub unbedingt beschlagen lassen sollte. Ich bin aus allen Wolken gefallen. Blutbild wurde gemacht. Alles bestens - Leber top, Insulin runter auf 5). Er hat sofort einen Aderlass bekommen, Heparin, Flunixin und ich habe dreimal tägl mit Crusheis gekühlt. 5 Tage nach der Diagnose wurden die Hufe geröngt. Die Rotation vom Jänner hatte sich bei beiden Hufen verbessert; links mehr als rechts. Sohlendicke immer noch bei 8 mm. Flunixin habe ich drei Tage lang in voller Dosis gegeben und dann ausgeschlichen. Nach gut 10 Tagen war die Pulsatin so gut wie weg. Auf weichem Boden lief er gut, über spitze Steine immer noch vorsichtiger. Er trägt jetzt während des Tages seine Hufschuhe mit Geleinlagen und Polster. In der Nacht läuft er ohne. Vor einer Woche habe ich noch einmal röntgen lassen. Keine neuerliche Rotation. Die Sohlendicke links beträgt jetzt 9,3 mm und rechts 8,6 mm.
Momentan bin ich auf Ursachenforschung. An der Fütterung hat sich seit Jänner nichts geändert. Er bekommt Heu gemischt mit Streue (ist Heu aus Schilfgras), Chromhefe, Zink (hatt ebei jeder Blutuntersuchung Mangel), Zimt, Mariendistel, Mineral von Wildhorse und eine Handvoll Wiesenfaser. Dazu immer mal wieder Weiden- und Haselnussäste. Keine Karotten, keine Äpfel, kein Müsli, kein Gras (bis auf das, was er beim Spazieren leider immer mal wieder- ungewollt - erwischt) Seit die Herde auf die Weide geht, hat er am Morgen eine Handvoll Löwenzahnblätter bekommen.
Kann die Bewegung zu viel gewesen sein (wir sind auch bergauf und -abwärts gelaufen, dazu das wöchenliche Reiten ?). Er gallopiert auch immer mal wieder im Auslauf rum; allerdings von selber. Er wird nicht gejagt (ganz im Gegenteil :roll: ) unsere Wallachherde ist sehr harmonisch. Er kommt mit allen gut aus, spielt auch viel.
Ist meine Hufbearbeitung Schuld ? Ich habe wöchenlich die Trachten und die Zehe gekürzt und eine Mustanroll bis zur weißen Linie angebracht. Allerdings habe ich die Verbiegung von außen nicht beraspelt. Der Tierarzt war aber der Meinung, dass diese unbedingt weg muss. Da der Huf schon fast bis zur Hälfte durchgewachsen war, habe ich das jetzt auch gemacht. Hätte ich das gleich von Anfang an machen müssen ? Was mir seit einiger Zeit auffällt ist, dass die Sohle sich im Zehenbereich über die weiße Linie schiebt und diese quasi verdeckt. Warum ist das so ?

Hier noch die Bilder von Mitte Mai:
Matscher Helga_Zehe_vorne_links_lateral_90°_20180523_142124_5496.jpg
Matscher Helga_Zehe_vorne_rechts_lateral_90°_20180523_142252_3780.jpg
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Helga
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Re: Shetty mit Rehe

Beitrag von Helga » Do 28. Jun 2018, 07:33

Und hier die Bilde von Mitte Juni. Leider ist mir ein Draht verrutscht
Matscher Helga_Zehe_vorne_links_lateral_90°_20180620_143752_2404.jpg
Matscher Helga_Zehe_vorne_rechts_lateral_90°_20180620_144520_0532.jpg
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Annette
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Re: Shetty mit Rehe

Beitrag von Annette » Fr 29. Jun 2018, 22:18

Bei dem, was Du schon alles gemacht und untersucht hast, ist wahrscheinlich Cushing auch ausgeschlossen worden?

Hast Du Dein Heu einmal analysieren lassen? Wobei...wenn da zuviel Zucker drin wäre, wäre wohl Insulin und Glukose nicht so gut in Ordnung.

Das ist wirklich schwierig, die Ursache genau zu finden. Tendenziell könnte ich mir auch vorstellen, dass die Bewegung vielleicht zuviel war, während der Huf noch instabil ist. Dass er aber auch von selber viel läuft und galoppiert, würde allerdings zu der Theorie der Überlastung nicht so recht passen.

Hufe zu kurz oder zu lang muss man wahrscheinlich ausprobieren. Mein ehemaliges Rehlein wollte sie immer ganz kurz haben. Mein jetziges Shetty will einen miniminimalen Überstand behalten, der bekommt Pulsation und wird klamm, wenn man ihn komplett auf die Sohle bzw. den Sohlenrand stellt.

Solange die Wand verbogen ist, würde ich sie aber auch komplett aus der Last nehmen und dann mit Hufschuhen und Polstern o.ä. arbeiten.

Ich habe leider keine Idee, die Dir weiterhilft.
Annette

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Helga
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Re: Shetty mit Rehe

Beitrag von Helga » Sa 30. Jun 2018, 22:08

Danke, Annette. Ja. Cushingtest wurde gemacht. Der ACTH ist im Normbereich.
Heuanalyse habe ich keine machen lassen, da der Stallbesitzer das meiste Heu von einem Händler kauft und wir daher immer wieder verschiedenes Heu haben - leider.
Wenn der Schub von zu viel Bewegung kommen würde, hätte das Hufbein dann nicht wieder bzw weiter rotieren müssen, oder bin ich da auf dem Holzweg ?
Hufe kürzer oder länger ? Muss ich wirklich beobachten, ob das einen Unterschied macht.

Ich kann immer noch nicht verstehen, wie er beim zweiten Schub von einem Tag auf den anderen so stocklahm sein konnte. Der Stallbesitzer hat mich am Mittag angerufen und in der Zeit, bis der Tierarzt da war (gegen 16 Uhr) ist der Kleine mehr oder weniger nur auf einem Bein gestanden. Er hat das linke Bein entlastet (hat es immer wieder weit hochgehoben) das lt. Röntgenbild aber das Bein mit der geringeren Rotation ist und bei dem die Pulsation schwächer und auch schneller weg war.

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Re: Shetty mit Rehe

Beitrag von Annette » So 1. Jul 2018, 08:26

Das klingt ja schon eher nach einem Hufgeschwür. Evtl. ausgelöst durch Toben mit noch etwas instabilen Hufen.
Annette

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Helga
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Re: Shetty mit Rehe

Beitrag von Helga » So 1. Jul 2018, 18:38

War auch mein erster Gedanke, aber er hatte auf beiden Beinen Pulsation und hat auf das Abdrücken mit der Zange reagiert. Es waren auch beide Hufe leicht warm.

Lilli
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Re: Shetty mit Rehe

Beitrag von Lilli » Mo 2. Jul 2018, 10:10

Ist dir auch kein Trost und leider habe ich auch keine Idee, nur fast die selbe Geschichte bei meiner iberischen Stute. Die bekam letztes Jahr, trotz guter Figur, nur Nachts Weide und mind. jeden 2. Tag bewegt Rehe, oder erst einen Abszess und dann durch die Medikamente Rehe oder durch den Weißklee, weil sie, weil lahm auf ein kleines Stück Wiese kam oder Überlastung.......keine Ahnung ( ja 3 Tierärzte! ).
Wir werden es nicht mehr los! Sie hat kein Gras mehr, hat noch mehr abgenommen, BB alle Werte unauffällig, an Reiten ist nicht zu denken. Die ist immer mal wieder lahm :cry: Ob Abszess oder doch wieder Rehe, läßt sich nicht feststellen. TAs sind genauso ratlos.....

Also halte uns auf dem Laufenden. Und ja, manchmal ist abends ganz toll und morgens wieder stocklahm.
"Alles wird gut" (Anna und TinaH)

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Re: Shetty mit Rehe

Beitrag von Annette » Di 3. Jul 2018, 08:43

Mein Kleestück ist auch reheauslösend, insbeosndere wenn es nach langer Trockenheit wieder regnet. Dies Jahr bin ich dazu übergegangen, den Ponies nur noch gesenstes Gras zu geben, also nur noch langes und sie dürfen sich nicht selber das leckerste vom Boden knabbern (vor Allem den Klee fressen sie gerne, das ist jetzt auch vorbei).
Annette

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Re: Shetty mit Rehe

Beitrag von Lilli » Di 3. Jul 2018, 10:02

Seufz :(
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Helga
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Re: Shetty mit Rehe

Beitrag von Helga » Mo 15. Okt 2018, 07:28

Ich habe im September noch einmal ein Blutbild machen lassen. ACTH 145 und das, obwohl der Wert im Jänner (getestet während der Rehe, was man ja eigentlich nicht machen sollte !) und auch ein paar Monate später im Normbereich lag. Allerdings habe ich inzwischen erfahren, dass es in den Anfängen einer Cushingerkrankung häufiger mal vorkommt, dass der Wert nicht dauerhaft erhöht ist. Zum ACTH jahreszeitlichen Hoch im September steigt das ACTH bei Cushingpferden aber dann ungleich höher an als bei gesunden Pferden.
Rein äusserlich gibt es keine Cushinganzeichen. Weder ist er abgemagert, noch hat er einen schlechten Fellwechsel. Er ist gut bemuskelt, schwitzt kaum einmal ... Das einzige, was mir aufgefallen ist, ist, dass er in den Wochen vor dem Test lustlos und irgendwie schlapp war. Allerdings war es die ganze Zeit über bei uns sehr heiß und er hatte im August auch schon ordentlch Fell geschoben (was bei ihm aber nomal ist). Erst dachte ich, dass ihm die Temperatur zu schaffen macht, habe dann sicherheitshalber aber doch noch einmal Blut abnehmen lassen .... :-(

Womöglich ist die Cuhsingerkrankung tatsächlich die Ursache allen Übels. Er bekommt jetzt Prascend und diese Woche wird nocheinmal getestet.

Eine Frage noch zur Bewegung. Die erste Rehe im Jänner hat deutliche Anzeichen an den Hufen hinterlassen; beidseitige Rotation von 7 Grad. Der Schub im Mai hatte glüchlicherweise keine Auswirkungen. Ich bin mir aber bez Bewegung unsicher. Normale Bewegung wird ja erst empfohlen, wenn der Huf einmal durchgewachsen ist. Kann ich ab Jänner rechnen, oder muss ich den Mai Schub auch berücksichtigen ? Wie bedenklich sind Spaziergänge auf unebenem Untergrund ? Bei uns in der Nähe gibt es ein paar nette Wege, die mehr oder weniger steil bergauf gehen. Diese Wege sind allerdings teilweise steinig und mit mehr oder weniger Geröll. Wie gefährlich ist das dadurch bedingte, teilweise Verkippen der Hufe ? Der Kleine sollte noch etwas abnehmen, was mit normalen Spaziergängen kaum zu schaffen ist.

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